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Die Geliebte des Prinzen

Die Geliebte des Prinzen

Titel: Die Geliebte des Prinzen
Autoren: Jennie Lucas
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schweres Baby, das seitdem tüchtig gewachsen war. Der Kleine war glücklich hier, genau wie seine Eltern. Grace spürte, wie das Haus vor Leben vibrierte. Leise lief sie hinunter in das große gemütliche Wohnzimmer mit dem offenen Kamin, denn in diesem Raum hatten sie den Weihnachtsbaum aufgestellt.
    Als sie ihren Ehemann sah, mit nacktem Oberkörper und in der leuchtend roten, mit Elchen bedruckten Schlafanzughose aus Flanell, die sie ihm aus Spaß geschenkt hatte, blieb sie stehen. Im Glanz des festlich geschmückten, vier Meter hohen Weihnachtsbaums hielt er seinen Sohn in den Armen und wiegte ihn sanft hin und her.
    „Ich glaube, er schläft jetzt“, meinte er lächelnd. Zärtlich küsste er das Baby auf sein flaumiges Köpfchen. „Ich bringe ihn ins Bett.“
    Gerührt sah sie ihm nach. Womit hatte sie dieses Glück nur verdient? All ihre Träume waren wahr geworden.
    Als Überraschungsgeschenk hatte Maxim ihre ganze Familie aus Kalifornien einfliegen lassen, um mit ihnen gemeinsam Sergejs erstes Weihnachtsfest zu feiern.
    „Ach, mein Liebling“, hatte ihre Mutter ihr gestern strahlend zugeflüstert, als sie um Mitternacht ihren Kakao tranken, „bei dir wird es sein wie im Märchen – und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage.“
    Als Grace jetzt die roten Strümpfe am Marmorsims des Kamins aufhängte, prall gefüllt mit Süßigkeiten, Orangen und kleinen Geschenken, lächelte sie zufrieden vor sich hin. Dann steckte sie eine letzte kleine Überraschung in den Strumpf, der für ihre Mutter bestimmt war. Es war der goldene Ehering. Maxim hatte ihn für sie in Moskau aufgetrieben. Sie hatte vor Dankbarkeit geweint und diesen wunderbaren Mann wieder und wieder geküsst.
    Ihr Blick fiel auf ihre linke Hand, an dem nun ein zehnkarätiger Diamant, umgeben von schimmernden Saphiren, in Gold gefasst, als Verlobungsring prangte. Maxim hatte ihn ihr geschenkt, gleich nachdem sie ihn so innig geküsst hatte. „Passend zu deinem Haar und zu deinen Augen“, hatte er schalkhaft lächelnd erklärt. „Ein Geschenk, das du nicht ablehnen kannst.“
    Was sie auch nicht getan hatte. Er harmonierte viel zu gut mit dem Ehering, der ihr alles bedeutete und den Maxim ihr ein Jahr zuvor am russischen Weihnachtstag gekauft hatte. Sie war so stolz und glücklich, seine Frau zu sein!
    Und endlich hatte sie auch das richtige Weihnachtsgeschenk für ihn gefunden. Das perfekte Geschenk für den Mann, der schon alles hatte.
    Sorgsam schob sie das Geschenk in Maxims Strumpf. Es war ein kleines gerahmtes Foto von Sergej, das sie gestern Abend aufgenommen hatte, als Maxim unterwegs war, um letzte Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Auf dem Foto trug das Baby ein T-Shirt, auf dem stand: „Bald bin ich ein großer Bruder.“
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie sich Maxims Reaktion vorstellte. Und wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. Was bin ich doch für eine Heulsuse, dachte sie und musste lachen. Konnte man vor Glück sterben?
    Oben hörte sie ihre jüngeren Brüder aufwachen. Jeden Moment würden sie die Treppe hinuntergestürmt kommen, um ihre Geschenke zu öffnen. Ihre Mutter würde sich in der riesigen, neu renovierten Küche zu schaffen machen und darauf bestehen, allen einen opulenten Brunch zu servieren, da das Personal heute frei hatte. Dann würde sie am Kamin sitzen und Söckchen für das Baby stricken, während sie für das nächste Semester ihrer Ausbildung zur Steuerberaterin lernte.
    Grace würde auf dem Schoß ihres Ehemanns sitzen. Sie würden sich küssen, wenn niemand hinsah, und freudig gespannt den langen, stillen Stunden der Weihnachtsnacht entgegensehen, wenn sie ihr eigenes kleines Fest feierten.
    Dankbar blickte sie durch die hohen Fenster auf die weite weiße Landschaft. Die ersten Strahlen der Morgensonne tauchten die schneebedeckten Wipfel der schwarz aufragenden Bäume in ein warmes goldenes Licht.
    Es war das Licht, das Grace in ihrem Herzen trug. Selbst im längsten, kältesten Winter würden sie immer ein glückliches Zuhause haben. Sie hörte die Schritte ihres Mannes auf der Treppe, als er zu ihr zurückkehrte. Und sie wusste, für sie würde ewig die Sonne scheinen.
    – ENDE –
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