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Die Gehilfen des Terrors

Die Gehilfen des Terrors

Titel: Die Gehilfen des Terrors
Autoren: Stefan Wolf
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aufmerksam gemacht. Er lief näher. Samson knurrte
kampfbereit.
    „Wir sind’s“, rief Tim. „’n
Abend, Herr Neubert.“
    Der Flötist war erfreut. Tim
erklärte. Der Oldie hatte bereits die Polizei verständigt. Dann bezogen alle
Stellung vor III-A: Tim vorn, schräg neben ihm Karl und Klößchen, hinten
Neubert mit seinen Hunden. Tims Faust hämmerte an die Tür. Das Holz bebte, aber
niemand öffnete. War Kuno noch da? Klößchen hielt Karls kleine Taschenlampe und
in deren Schein werkelte der Gedächtniskünstler mit seinem Besteck. Der Flötist
staunte. Die Tür schwang auf. Der Lärm klatschte ihnen entgegen wie Ohrfeigen.
In III-A war überall Licht.
    Kuno, der Ringertyp mit dem
Tattoo auf dem Unterarm, saß im ehemaligen Schlafzimmer auf dem Boden und hatte
sich einen Kopfhörer aufgesetzt: Keinen für Geräusch-Übermittlung, sondern
einen für Lärm-Abschottung — wie ihn Sportschützen tragen, damit ihnen das Geknalle
nicht die Trommelfelle ausleiert. Kuno saß mit dem Rücken zur Tür und nuckelte
an einer Bierflasche. Der Wandschrank war geöffnet und die Lärmmaschine in
voller Aktion.
    Lange halte ich das nicht aus,
dachte Tim. Er nahm Rosita am Halsband. Das sanfte Tier gehorchte. Tim führte
die Dogge hinter Kuno und versetzte ihm einen leichten Tritt gegen die Hüfte.

    Wahnsinnige Wirkung. Der
Ringertyp schoss in die Höhe und herum wie von der Tarantel gebissen. Dabei
schleuderte er einen Arm hinter sich. Tim konnte sich bücken, aber seine
Baseballmütze wurde vom Kopf gefegt. Erschrocken sprang die Dogge zurück und
brachte sich in Sicherheit in der letzten Reihe. Statt ihrer sauste Samson
heran. Er schlug seine Mausezähne in Kunos Hosenbein.
    Alles geschah fast
gleichzeitig. Tim und Kuno hatten kaum Zeit gehabt, sich drohend anzustarren.
Jetzt machte der Ringertyp eine Torschuss-Bewegung und schleuderte Samson durch
die Luft. Der winzige Rehpinscher wäre gegen die Wand geprallt. Und vermutlich
hätte er sich etliche Knochen gebrochen. Doch Klößchen stand in der Schusslinie
und fing den Hund auf.
    Brutal!, dachte Tim. Wie geht
dieser Mistkerl um mit einem Mini-Kaniden ( Hund) ? Das verdient Strafe.
    Und er rammte Kuno die Faust
gegen den Magen. Und dann auf die Leber. Beides gehörte bereits zur Notwehr,
denn auch der Terror-Gehilfe wollte zuschlagen.
    Tims Schnelligkeit wurde
dadurch belohnt, dass Kuno zu Boden ging — mit einem Gesichtsausdruck wie:
Gleich-übergebe-ich-mich.
    Was er dann aber doch nicht
tat.

23. Benzin am Puppentheater
     
    Da Joe im Kofferraum
eingesperrt war und nicht warnen konnte vor der Ankunft der Polizei, ging
diesmal alles nach Wunsch — nach dem Wunsch der Mieter. Die Besatzung eines
Streifenwagens tanzte an, fast gleichzeitig mit dem Notarzt. Die Jungs
übergaben Joe und Kuno — mit entsprechender Erklärung. Über Polizeifunk rief
Tim Gabys Vater im Präsidium an und berichtete auch von dem kapitalen
Verbrechen der beiden, nämlich von Irene Lohmanns Entführung.
    „Und der Luxussanierer Zinse
ist voll damit einverstanden“, erklärte Tim, „genau das war seine Reaktion.
Karl und ich können das beeiden.“
    „Großartig, was ihr da
rausgefunden habt“, lobte Kommissar Glockner. „Nebenbei: Ich vermute, meine
Tochter ist noch nicht im Bett!“
    „Gott sei Dank nicht, Herr
Glockner! Gaby kümmert sich gerade um die Brüder Scherg, die sich mit —
vermutlich vergiftetem — Cognac ausgeklinkt haben. Unabsichtlich. Immerhin —
sie leben noch. Und der Notarzt ist schon hier. Die Sanitäter schieben die
beiden gerade in ihr nützliches Fahrzeug. — O Gott! Ich habe meine Mütze
verloren. Ah, die liegt noch in III-A. Hoffentlich hat Samson sie nicht
zerfleischt. Der fährt nämlich ab auf Schuhe. Also vielleicht auch auf Mützen.
Samson ist der mannscharfe Rehpinscher vom Flötisten Julius H. Neubert.“
    „Verstehe!“, meinte Glockner.
„Das heißt, eigentlich nicht. Aber du wirst es schon machen. Gute Nacht! Und
gib Acht auf Gaby.“
    „Immer, Herr Glockner! Gute
Nacht!“
    Tim legte auf.
    TKKG befanden sich im Bei
Bruno, wo es jetzt stiller wurde, denn die ärztliche Ambulanz hatte die
Schergs weggeräumt und die Polizei war mit den beiden Terror-Gehilfen längst
auf dem Wege ins Präsidium. Der betagte Flötist Neubert hatte sich schlafen
gelegt. Mit der Aufregung war er gut zurechtgekommen, die Dogge Rosita weniger.
Sie hatte die Rute eingekniffen und sich schnell in Neuberts Wohnung
verkrochen. Anders Samson, der mit geschwellter
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