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Die Gehilfen des Terrors

Die Gehilfen des Terrors

Titel: Die Gehilfen des Terrors
Autoren: Stefan Wolf
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dem Eva lebensgefährlich verletzt worden war.
    Ein Sumpf menschlicher
Niedertracht.
    TKKG — die den Verhören
natürlich nicht beigewohnt hatten, sondern endlich ins Bett kamen und alles
erst andern Tags erfuhren — schüttelten sich.
    Dann, am frühren Nachmittag,
wurden sie vorgelassen zu Malco Miller, dem kleinen Afrikaner. Er befand sich
in so genannter Abschiebehaft. Aber sein dunkles Gesicht war so friedvoll und
entspannt, als hätte man ihm gerade den deutschen Pass in feierlicher Zeremonie
überreicht.
    Ehe TKKG etwas sagen konnten,
wurden sie von Malco umarmt. Gaby wurde auf die Stirn geküsst. An Tims Schulter
wären ihm beinahe die Tränen gekommen.
    „Was ihr für mich getan — ich
nie vergessen in all meinem fernen Leben. Ich ohne euch tot. Und schuldig an
Flammentod von Kids. Gaby mich verteidigt vor Scheusal-Mensch. In Gaby wohnt
eine Löwin.“
    Tim überspielte seine
Verlegenheit, indem er ab wehrte.
    Gaby sagte: „Ich habe eine gute
Nachricht für dich, Malco. Mein Vater wird sich für dich einsetzen. Er hat
Einfluss. Natürlich wird da nichts geschoben. Aber wir kennen einen guten
Anwalt. Der wird geltend machen, dass nach dem, was man dir angetan hat, die
Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung das Mindeste sein muss an
Wiedergutmachung.“
    Malco lächelte. „Sehr
freundlich von euch. Ich werde nie vergessen — niemals in all meinem fernen
Leben. Aber ich will nicht mehr bleiben. Ich zu viel Angst gehabt in diesem
Land. Zu viel Feindschaft und Verfolgung. Angst, Feindschaft und Verfolgung ich
auch in Nigeria, von wo ich komme. Aber dann doch besser dort. Denn dort ist
Heimat. Und ich vielleicht kann überleben.“
    Ein Hammer!, dachte Tim. Aber
irgendwie hat er Recht.
    Sie versuchten, ihn
umzustimmen. Sie redeten lange auf ihn ein. Er merkte, wie ehrlich sie’s
meinten. Er lächelte die ganze Zeit. Aber er blieb bei seinem Entschluss.
    Als dann alles gesagt war, zog
er etwas aus der Tasche und hängte es Gaby um den Hals.
    Ein Amulett!, dachte Tim. An
einem Lederriemen hingen zwei Reißzähne eines Raubtieres. Auf die gefährlichen
Beißerchen waren Zeichen geritzt.
    „Sind Zähne von Gepard“, sagte
Malco, „dem Herrscher der Savanne. Die Zeichen sind Beschwörung — halten Unheil
und Verderben von dir fern, Gaby. Das Amulett ist von einem Medizinmann geweiht
und wird dir immer helfen. Ich gebe es dir. Aber ich habe Freundschaft mit euch
allen — wahre Freundschaft — so lange ich lebe. Vielleicht eines Tages sehen
wir uns wieder.“
    Diesmal war es Tim, der den
kleinen Afrikaner als Erster umarmte.

 
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