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Die Geheimnisse der Therapeuten

Die Geheimnisse der Therapeuten

Titel: Die Geheimnisse der Therapeuten
Autoren: Christophe André
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verzettelt und nichts zustande bringt«. Auch junge Menschen kommen und sagen mir, sie seien nicht normal. Ich denke beispielsweise an Benoît, der Medizin studiert und Angst hat, sein Studium nicht zu bewältigen: »Stellen Sie sich vor, bei der Vorbereitung aufs Abi hatte ich das Lehrbuch vor der Nase, einen Comic auf der einen Seite, einen Roman von Tolstoi auf den Knien und meinen Computer auf der anderen Seite! Sind Sie nicht auch der Meinung, dass das nicht normal ist und ich damit scheitern werde?« Nein, ich bin ganz und gar nicht dieser Meinung. Denn schließlich ist Konzentration die uns eigene Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema zu lenken. Das bedeutet auch, dass wir, wenn unsere Konzentration nachlässt, unser Ziel erreicht haben: Wir haben Informationen erworben, einen Kursinhalt gelernt, eine Akte bearbeitet. Deshalb ist die erste Frage, die man sich stellen muss: »Habe ich mein Ziel erreicht?« Wenn die Antwort ja lautet, und das ist oft der Fall (und gilt auch für Benoît, der sein Abitur mit Auszeichnung bestanden hat), schauen Sie sich an, wie Sie vorgegangen sind.
    Ganz gleich, ob Sie Ihre Aufmerksamkeit exklusiv auf das richten, was Sie zu tun haben, oder ob Sie regelmäßig in die Luft gucken müssen, Sie kommen zum selben Ergebnis. Es kommt also darauf an, dass Sie sich beobachten, um sich das Verfahren bewusst zu machen, mit dessen Hilfe es Ihnen am besten gelingt, das zu tun, was Sie sich vorgenommen haben. Was geschieht, wenn Sie in die Luft gucken? Entweder haben Sie gerade Informationen gelesen und verankern sie in Ihrem Gedächtnis, oder Sie brüten über einem Problem und lösen es dadurch, dass Sie an nichts denken.
    Wie war es in Ihrer Schulzeit? Haben auch Sie, nachdem Sie das Thema in einer schriftlichen Prüfung erhalten hatten, 15 bis 20 Minuten lang gar nichts getan? Bei der Beobachtung Ihrer Mitschüler, die bereits drei Seiten geschrieben hatten, liefen Sie entweder Gefahr, den Mut zu verlieren, oder es war der Augenblick, in dem Sie die Aufgabe in einem Zug erledigt haben und eher als alle anderen fertig waren.
    Das Mindmapping
    Wie kann man sich beim intuitiven Denken helfen? Ein Trick besteht darin, mit kleinen Haftnotizen zu arbeiten. Schreiben Sie auf jeden Zettel einen Gedanken, und dann schieben Sie die Zettel einfach so lange hin und her, bis Sie Ihre Gliederung haben.

    Dasselbe Prinzip liegt dem Mindmapping zugrunde. Das Prinzip dabei ist, die Ideen zu Papier zu bringen und visuell zu organisieren. Hier folgt ein Mindmapping, das ich in meinem Masterkolleg über Menschenführung verwendet habe.
    Jedes Kästchen war wiederum aufgeteilt, um den Inhalt der einzelnen Abschnitte zu erfassen.
    Ein solches Mindmapping wird Ihnen beim Nachdenken helfen und Ihnen eine einfache visuelle Hilfe bieten, auf die Sie sich stützen können.
    Und schließlich sollten Sie vor allem nicht vergessen, sich auf Ihr Ziel zu konzentrieren und sich klarzumachen, dass Sie letztlich auf Ihre Art alles tun, was Sie tun müssen.
    Wer kann der inneren Stimme vertrauen?
    Wir alle können das, aber in verschiedenem Maße und von verschiedenen Blickwinkeln aus. In verschiedenem Maße, weil wir spontan die Tendenz haben, die eine oder andere Form des Denkens zu bevorzugen, erstens abhängig von unserer Persönlichkeit, zweitens abhängig von der Art, wie wir gelernt haben, und schließlich abhängig vom Kontext. Von verschiedenen Blickwinkeln aus, weil der Intuitive seinen eigenen Einfällen und der Rationale denen seiner Gesprächspartner vertrauen muss.
    Alle Intuitiven müssen lernen, auf ihre innere Stimme zu hören und sie zunächst zum Zuge kommen zu lassen, denn sie irrt sich nur selten. Gehen Sie von da aus rückwärts: Sagen Sie zuerst Ihre Schlussfolgerung, und dann machen Sie sich auf die Suche nach den Schritten, mit deren Hilfe sie zu ihr gelangt sind. Sie sind irgendwo »da draußen« oder in Ihrem Kopf zu finden. Wenn Ihnen bewusst ist, dass Sie so ticken, können Sie Ihren Gesprächspartnern auch erklären, dass Sie nicht wissen, wie Sie es machen, aber dass es funktioniert. Wenn Sie sich auf Ihre Erfolge berufen, werden die anderen bereit sein, sich auf Ihre Ideen einzulassen. Was Sie selbst angeht, sollten Sie, wenn es nicht sein muss, nicht herauszufinden versuchen, woher Sie etwas wissen, sondern sich selbst vertrauen und den Prozess auf natürliche Weise und
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