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Die geheime Sammlung

Die geheime Sammlung

Titel: Die geheime Sammlung
Autoren: Polly Shulman
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Elizabeth.«
    »Ich kann dich überall hinführen«, bot mir Jaya sofort an. »Ich habe einen großartigen Richtungssinn.«
    »Danke, Jaya«, antwortete ich traurig.
    »Je früher wir anfangen, desto eher kriegen wir ihn zurück«, sagte Dr.Rust. »Deinen Richtungssinn und alles andere auch. Hast du den Goldenen Schlüssel noch, Aaron?«
    Aaron hielt ihn hoch.
    »Gut. Marc, trägst du das
Kuduo?
« Der Doc führte uns zum Springbrunnen und unter zwei Wasserstrahlen hindurch in den Winterwald. Polly flatterte lautstark über uns her. Wir kamen an eine hohe Mauer, die sich anscheinend ewig weit in beide Richtungen erstreckte. Durch ein niedriges, schmiedeeisernes Tor sah ich das kalte, strahlende Licht von Magazin 1 , das Verlies. Aaron nahm den Goldenen Schlüssel aus der Tasche und schloss das Tor auf.
    Polly setzte sich auf das Tor und sah uns erwartungsvoll an.
    »Du nicht, kleiner Roch«, sagte Dr.Rust. »Es tut mir leid, aber Elizabeth kann dich nicht einfach mit nach Hause nehmen. Fürs Erste musst du hierbleiben.«
    »Krick!«, sagte der Vogel und steckte den Kopf durch das Tor. Er klang zornig.
    Dr.Rust versuchte sich an einem besänftigenden Lächeln. »Es ist auch viel schöner im Garten. Und Elizabeth wird dich besuchen kommen.«
    »Aha, und wie soll ich hier hereinkommen? Beziehungsweise heraus? Muss ich mir jedes Mal den Goldenen Schlüssel ausleihen? Oder geht das mit meinen Turnschuhen?«
    »Du kannst den Goldenen Schlüssel benutzen, wenn du ihn finden kannst. Er lässt sich nicht immer finden.«
    Ich nickte. »Mach’s gut, Polly. Ich komme bald wieder. Nicht jeder hat ein ehemals schreckliches Monster in einem verwunschenen Garten zum Freund.«

[home]
    Kapitel 27
    Ein Ritt auf dem Teppich
    D er Rest des Wochenendes war in gewisser Weise enttäuschend. Ich hatte nicht erwartet, dass mein Abenteuer meinen Eltern auffallen würde; immerhin war ich pünktlich zum Abendessen zu Hause. Aber nachdem ich auf die Größe einer Coladose geschrumpft und fast von einer Ratte gefressen worden war, einen bösen Kunsthändler besiegt und einen Prinzen und eine Prinzessin von einer verrückten Sammlerin befreit hatte und ins Nirgendwo und zurück gereist war, fand ich es fast ein bisschen unangemessen, dass ich die Kartoffeln schälen sollte. Am Ende des Märchens wird die Küchenmagd normalerweise befördert.
    Am Montag winkte mich Marc beim Mittagessen an seinen Tisch mit all den Basketballstars und ihren Freundinnen. »Das ist Elizabeth Rew. Sie ist ein großartiger Kumpel«, sagte er und legte mir den Arm um die Schultern. »Wir arbeiten im selben Job. Als ich Ärger mit dem Boss bekam, hat sie mir das Leben gerettet.«
    »Hi, Elizabeth«, sagte die Mannschaft und nickte mir zu. Die Freundinnen lächelten höflich.
    Dann widmeten sich alle wieder ihren Gesprächen und ich fühlte mich, als ob ich woandershin gehörte. Aber der gute Wille zählt.
    Nach dem Mittagessen hielt Mr.Mauskopf mich in der Aula an. »Gute Arbeit«, sagte er. »Lee Rust hat mir von euren Abenteuern erzählt. Es wäre natürlich noch besser gewesen, wenn du Marc davon abgehalten hättest, das
Kuduo
zu stehlen – Prinzen sind so selbstherrlich. Und ihr hättet euch beide gleich an mich wenden sollen. Aber du und deine Freunde, ihr habt Lee aus der Klemme geholfen und dem Sammelsurium einen großen Dienst erwiesen. Ich bin stolz auf euch.«
    »Danke sehr, Mr.Mauskopf«, sagte ich und lief rot an.
     
    Am Abend klingelte mein Telefon. »Elizabeth? Hier ist Jaya. Was soll ich mit all den Prinzessinnen machen? Es gibt keine Prinzen, um sie zu küssen. Aber die müssen sich doch zu Tode langweilen? Sie stehen ja nur rum.«
    »Was meint denn Anjali?«
    »Die ist zu nichts zu gebrauchen. Sie hat Mama gesagt, dass sie dich besucht, dabei ist sie mit Marc unterwegs.«
    »Oh. Ich frage Dr.Rust nach den Prinzessinnen, wenn ich das nächste Mal im Repositorium bin. Vielleicht weiß er, wie man ihnen helfen kann.«
    »Danke. Meinst du, ich sollte mit ihnen spielen?«
    Ich überlegte. Wenn ich eine Puppe wäre, würde ich mir wünschen, dass eine Zehnjährige mich begeistert gegen Wände knallt und fallen lässt, um sich auszutoben? »Vielleicht magst du ihnen etwas Musik vorspielen? Oder sie so aufstellen, dass sie fernsehen können?«, schlug ich vor.
    »Meine Eltern sagen, ich darf keinen Fernseher im Zimmer haben. Oh, ich muss weg, Mama will was von mir.«
     
    Im Repositorium suchte ich lange nach Dr.Rusts Büro. »Haben Sie meinen Richtungssinn
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