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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
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Dudelsack gespielt, während sie mit dem Banjo am Grab stand, spielte und die melancholischen Worte sang.
    Diesmal sang sie das Lied für Nate.
    Ihre Stimme zitterte. Tränen liefen über ihre Wangen. Denny hob den Kopf und schaute sie an. Dann zog er seine Baseballmütze vom Kopf und stülpte sie auf Robins Kopf. Sie war zu groß für sie, rutschte herunter, über ihre Augen. Sie sang weiter, als er die Mütze auf ihren Hinterkopf schubste und leicht zur Seite drehte.
    Über ihre zitternde Stimme konnte Robin ein klatschendes Geräusch hören. Ein Hackgeräusch.
    Sie hörte auf zu singen.
    Links unten auf der Promenade flog ein Stück Holz aus der Vorderseite von Jaspers Funhouse und fiel mit einem Knall auf die Promenade.
    Der dünne Lichtstrahl einer Taschenlampe fiel durch die Lücke.
    Das Hacken ging weiter. Holz splitterte und fiel herunter.
    Bald hatte die Öffnung die Größe einer Tür.
    Leute kamen aus dem Funhouse heraus.
    Denny zeigte auf sie und begann zu lachen.
    Robin konnte kaum glauben, was sie sah. Eine Frau dort unten schien zwei Köpfe zu haben. Ein Mann, der seine Schulter umklammerte, hatte ein Gewächs auf der Brust, das wie ein kleiner Arm aussah. Ein Mann – einer der Polizisten, die sie vorher schon gesehen hatte – trat durch die Öffnung und trug dabei einen Mann ohne Beine. Denny schlug sich auf die Schenkel und zeigte wieder nach unten, als ein großer schlanker Mann einer Frau durch die Öffnung half. Die Frau, nur mit einem Bikinihöschen bekleidet, hatte offensichtlich drei Brüste.
    Ein Mann oder zwei Männer schoben sich seitlich durch die Öffnung. Sie sahen aus, als wären sie an der Hüfte zusammengeklebt.
    Ein Mädchen mit einer Taschenlampe kam heraus, drehte sich zur Öffnung um und leuchtete für eine Frau, die einen schlaffen Körper auf dem Arm trug.
    Robins Magen krampfte sich zusammen, als sie sah, wen die Frau trug. Sie war zu weit entfernt, um seine Gesichtszüge erkennen zu können, aber sie erkannte ihn. Sie erkannte ihn an seiner Größe und dem dunklen Haar und den Kleidern – und an der Wunde an seinem Kinn, die ihre Zähne gerissen hatten.
    Dieser Dreckskerl Duke.
    Tot?
    Wo ist Tanya? Wo sind all die anderen?
    Sind sie entkommen?
    Die Frau beugte sich nieder. Sie legte Duke vor dem Funhouse auf die Promenade. Als sie sich wieder aufrichten wollte, griff der Junge plötzlich nach ihrem T-Shirt und versuchte aufzustehen. Die Frau fiel auf die Knie. Duke schrie ihr ins Gesicht.
    Denny keuchte erschrocken und wich zurück.
    Robin tätschelte sein Bein, um ihn zu beruhigen, und beobachtete, wie die Frau Dukes Hände von ihrem T-Shirt zog und sie auf die Promenade drückte. Er schrie immer noch, wand sich, bäumte sich auf und strampelte mit den Beinen.
    Das Mädchen gab ihre Taschenlampe dem männlichen Polizisten, hockte sich hin, fasste Dukes um sich tretende Füße und half mit, ihn am Boden zu halten.
    Robin nahm die Mütze ab. Sie setzte sie wieder auf Dennys Kopf und klappte den Schirm hoch, so wie er es mochte. »Es wird Zeit, dass wir uns bemerkbar machen«, sagte sie ihm.
    Die Gondel schaukelte vor und zurück, als sie sich nach vorne lehnte und den Sicherheitsbügel umklammerte. Sie kippte gefährlich vor, als Denny dasselbe tat.
    Sie rief: »Hilfe! Hier oben!«
    Denny rief: »Hilfe! Hier oben!« Er grinste sie an.
    Unten auf der Promenade drehten sich die Köpfe nach oben.

48
    »Seid ihr bereit für das große Finale?«, rief Maxwell der Meisterhafte.
    Die Menge auf der Tribüne johlte und feuerte ihn an.
    »Ich brauche eine mutige und schöne Freiwillige aus dem Publikum. Männer brauchen sich erst gar nicht zu bewerben.« Selbst als einige den Arm hoben, zeigte er auf jemanden in der dritten Reihe. »Sie. Ich glaube, Sie werden das gut machen.«
    Als die junge Frau aufstand und in Richtung Bühne ging, johlten und pfiffen die Männer im Publikum zustimmend. Joan sagte: »Du lieber Himmel!«
    »Es ist Debs!«, platzte Kerry heraus und hüpfte auf Daves Schoß auf und ab. »Was wird sie machen?«
    »Schau es dir an, dann erfährst du es«, sagte Dave.
    »Geht Steve nicht auch hin?«
    »Freunde stören Maxwell vielleicht«, meinte Dave.
    »Aber er ist ganz allein.«
    »Sie wollten einen Platz für sich«, sagte Joan.
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum«, meinte Dave.
    »Weil ihr alte Knacker seid«, sagte Kerry.
    Dave schubst sie sanft. »Pass auf deine Sprache auf, junge Dame.«
    Sie lachte.
    Dann ertönte Lachen aus der Menge, als Maxwell der
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