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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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wieder. »Ja, genau das meine ich.«
    »Natürlich, Sir, ich werde es ihnen sagen.«
    Slothen nickte. »Ich vermute, es wird einige Jahre dauern, die Umsiedlungsaktion vollständig durchzuführen, aber wir können sofort damit beginnen. Ich nehme an, Sie möchten einer der ersten Immigranten sein?«
    Mikael überlegte, was dieses Wort nun wieder bedeuten sollte. »Ich möchte einer der ersten sein, die nach Horeb ziehen, Sir. Auf diese …«
    Er hörte Sybils Schritte, dann beugte sich das Mädchen zu ihm hinunter und flüsterte: »Willst du ihm von der Höhle der Schätze erzählen?«
    Mikael dachte darüber nach. Metatron hatte nicht gesagt, er dürfe davon erzählen, und so war es wohl besser, wenn er diese Sache wie ein Geheimnis behandelte.
    Er schüttelte den Kopf. Sybil klopfte ihm auf die Schulter und kehrte an ihren Platz zurück.
    »Ist das alles, Führer Calas?« erkundigte sich Slothen mit einem Seitenblick auf Sybil.
    Mikael nickte lächelnd. »Ja, Sir. Und jetzt würden wir gern nach Horeb fliegen, wenn Ihnen das recht ist.«
    »Ich werde Sie sofort dorthin bringen lassen, nachdem Sie alle gamantischen Planeten angewiesen haben, sich meinem Umsiedlungsprogramm zu fügen.«
    »In Ordnung, Sir.«
    Slothen erhob sich und stützte sich mit vier Armen auf den Schreibtisch. »Dann auf Wiedersehen. Wir werden sicher schon bald erneut miteinander reden.«
    »Auf Wiedersehen, Sir.«
    Mikael nahm Sybils Hand, und zusammen liefen sie den Flur entlang. Jetzt konnten sie endlich die Bücher in der Höhle der Schätze lesen und den Krieg anführen!
     
    Slothen drehte sich mit seinem Stuhl zum Fenster und schüttelte den Kopf. Die Erlaubnis des Führers zu bekommen, um die Gamanten in einer Hürde einzupferchen, war weit mehr, als er erwartet hatte. Und waren sie einmal alle beisammen, würde es sehr leicht werden, sie zu kontrollieren. Aber dennoch … Gamanten waren stets schwer einzuschätzen. Er würde wohl doch dafür sorgen müssen, daß der Führer und seine kleine Freundin einer vorsichtigen Gehirnsondierung unterzogen wurden. Durch geschickte neurale Manipulationen könnte er dafür sorgen, daß die Bewohner von Horeb einen Führer bekamen, der magistratische Propaganda verkündete.

 
KAPITEL
59
     
     
    Du mußt zum Licht im Geist der Stille werden. Ich habe die Ketten zerschmettert. Ich habe das Tor der Erbarmungslosigkeit niedergerissen … Ich kam um des Stolzes des Schöpfers und seiner Engel willen, die sagen, ›Wir sind Götter!‹ Zermalme ihre Anhänger! Zerbrich ihr Joch!
    Die Sophia Yesu
    Manuskript im sahidischen Dialekt der Alten Erde,
    4. Jahrhundert allgemeiner Zeitrechnung
    Fragment, entdeckt in den boskionischen Höhlen, Pitbon, 5212
     
    Rachel stand auf einem Felsplateau in der Nähe der hentopanischen See. Der Geruch von Fisch und Moos würzte die kühle Brise, die ihr Gesicht umschmeichelte. Hinter sich hörte sie die Geräusche der Männer und Frauen, die im Wald arbeiteten. In den vergangenen zwei Wochen hatten sie eine Reihe von Höhlen entdeckt, die sich schier endlos entlang der Küste und teilweise auch unterhalb der See erstreckten, und die ihnen jetzt als Unterkunft dienten.
    Obwohl sie einige Geräte aus dem Shuttle ausgebaut hatten und jetzt als Alarmanlagen nutzten, waren die Siedler doch noch besorgt wegen der Suchtrupps, die immer wieder in dieser Gegend auftauchten – insbesondere, seit das Schiff und die Kapseln in einigen Meilen Entfernung entdeckt worden waren.
    Jeremiel und Baruch hofften täglich auf ein Zeichen von Rudy Kopal oder anderen Überlebenden der Untergrundflotte, während Rachel die Höhlen durchstreifte und darüber grübelte, ob Sybil noch lebte und sie sich jemals wiedersehen würden.
    Als die leisen Schritte hinter ihr erklangen, war sie nicht sehr überrascht – im Gegenteil, sie hatte sie schon längst erwartet. Ohne sich umzudrehen, fragte sie: »Wir brauchten Cole Tahn auf unserer Seite. Das war der Grund, nicht wahr?«
    »Hauptsächlich.«
    Aktariels Stimme klang so sanft und liebevoll wie immer.
    »Warum Tahn?« fragte Rachel.
    »Er kennt sich in der speziellen Physik von Singularitäten aus.«
    »Was uns direkt zu den Schätzen des Lichts führt?«
    »Ja.«
    »Wie kommst du darauf, Tahn würde uns helfen? Du hast sein Schiff vernichtet und seine Freunde getötet. Und du hast ihn zu einem Ausgestoßenen unter seinen eigenen Leuten gemacht.«
    Aktariel stützte die Hände in die Hüften. »Kein Wesen wird geschaffen, ohne daß die Schlange in
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