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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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da?«
    »Aufräumen.«
    Rachel erkannte drei verschiedene Gruppen von Gamanten, die in die Wüste hinaus flüchteten. Am Tor von Block zehn standen zwanzig oder dreißig magistratische Soldaten. Ein paar andere liefen zu den Schiffen, die außerhalb des Lagers aufgereiht waren.
    »Verdammt!« fluchte Tahn.
    Er drückte die Nase der Eugnostos nach unten und programmierte die Waffen. Als er auf den Feuerknopf drückte, fuhren leuchtend rote Strahlen aus dem Shuttle und vernichteten die Soldaten am Tor ebenso wie die Piloten, die verzweifelt ihre Schiffe zu erreichen suchten. Dann zog Tahn das Shuttle herum und zerstörte systematisch die Schiffe.
    Als die Eugnostos wieder in den Steigflug ging, beugte Rachel sich zur Seite und legte Tahn die Hand auf den Arm.
    »Was ist?« fragte der Captain.
    »Zerstören Sie auch das Lager.«
    Tahn schüttelte den Kopf. »Es könnte dort noch Überlebende geben, und …«
    »Jeder, der jetzt noch dort ist, wird den Tod als Geschenk betrachten, verglichen mit dem, was ihn erwartet, wenn die Magistraten Block zehn wieder besetzen.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Tahn.
    Wieder stießen sie herab. Als die Kanonen losdonnerten, flammte der Photonenschirm wie geschmolzenes Gold, waberte, verzerrte sich und löste sich schließlich auf. Nun nahm Tahn sich methodisch die einzelnen Bauwerke vor und vernichtete sie systematisch. Besondere Sorgfalt verwendete er auf Lichtners Privatunterkunft, die er bis auf die Grundmauern verwüstete.
    »Ja«, zischte Rachel, »ja.«
    Dann stiegen sie wieder auf, und diesmal endgültig. Rachel betrachtete den unter ihr liegenden Kontinent, dessen Küsten von einem aquamarinblauen Ozean umspülte wurden. Als sie einen letzten Blick auf die yaguthische Wüste warf, fielen ihr einige gold leuchtende Flecken auf, die in einem sonderbar regelmäßigen Muster angeordnet waren.
    »Captain?« fragte sie. »Wissen Sie, was das für Lichtflecken sind?«
    »Ähnliche Lager wie Block zehn, vermute ich.«
    »Noch mehr …« Rachel saß wie erstarrt da. Es gab noch weitere Lager? Natürlich! Zweifellos existierten noch mindestens neun andere. Und wie viele gab es, die eine höhere Nummer als »10« trugen?
    Tahn beugte sich vor, um das Funkgerät einzuschalten, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne, den Blick starr auf das große Bugfenster gerichtet.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Rachel.
    »Kreuzer, die ausschwärmen. Wir werden …«
    Mit einer heftigen Bewegung riß er das Steuer nach rechts. Das Shuttle schwenkte herum und stürzte wieder dem Planeten entgegen.
    »Wohin fliegen wir?« rief Rachel.
    »An einen sicheren Ort!«
    Sie tauchten in die Nachthälfte des Planeten ein und nahmen Kurs auf einen düsteren Wald. Sie flogen dicht über die Baumwipfel hinweg, bis Tahn eine kleine Lichtung erspähte, darauf zusteuerte und das Schiff dort so landete, daß es weitgehend von den überhängenden Ästen der Bäume verdeckt wurde.
    Tahn schaltete das Sicherheitsfeld seines Sitzes ab und drückte auf eine Reihe von Tasten. Rachel schaute verwundert zu, wie das Bugfenster von einer holographischen Projektion überdeckt wurde. Schiffe rasten aufeinander zu, grellviolette Strahlen schossen zwischen ihnen hin und her. Drei oder vier Kreuzer flammten auf und drifteten langsam aus dem Kurs. Einige andere hielten dem Angriff mit flackernden Schilden stand. Dann jagten die Kreuzer aneinander vorbei und schwenkten herum, um sich erneut zu formieren. Alle Schiffe bewegten sich – alle bis auf eins.
    »Ist das die Hoyer?« fragte Rachel mit belegter Stimme.
    »Ja. Sie hat mindestens sechs Treffer abbekommen.«
    »Was bedeutet das? Ist sie …«
    »Nein, noch nicht. Aber Carey sitzt in der Mitte fest.« Tahn tippte ein paar Befehle ein, betrachtete die Angaben auf dem Monitor und ließ sich langsam in seinem Sitz zurücksinken.
    »Das auf der linken Seite ist die Untergrundflotte.«
    Rachel verspürte einen schwachen Hoffnungsschimmer. »Und rechts?«
    »Magistraten.«
    »Die Magistraten haben mehr Schiffe.«
    »Das muß nicht unbedingt eine Rolle spielen. Die Untergrundschiffe befinden sich in der besseren Position. Ich würde sagen, das Verhältnis ist ziemlich ausgeglichen.«
    Sybil? »Können wir irgend etwas tun?«
    »Ich … ich glaube nicht. Wenn ich versuchen würde, Carey zu erreichen, könnte das den Tod für sie bedeuten. Offenbar hat sie ihre Karten bisher sehr gut ausgespielt. Haben Sie bemerkt, daß keins der magistratischen Schiffe auf sie gefeuert hat?
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