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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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oben. »Ich sehe nichts.«
    »Es ist aber da. Ich habe irgendwas silbern aufblitzen sehen.«
    Obwohl Carey noch immer nichts erkennen konnte, zog sie ihre Pistole. »Sandy, schaffen Sie die Leute in die Höhlen. Schnell!«
    Der junge Mann lief los, winkte und schrie: »Deckung! Alles in die Höhlen! Lauft!«
    Die Menschen ließen ihre Lasten fallen und rannten auf die Felsen zu.
    Carey und Sandy suchten in einer winzigen, kaum sechs Fuß hohen und fünf Fuß tiefen Höhle Unterschlupf. »Wenn das die Magistraten sind, werde ich versuchen, ihr Feuer auf mich zu ziehen«, erklärte Carey. »Nehmen Sie so viele Leute wie möglich mit und verschwinden Sie in den Wäldern. Dann haben Sie den Felsen zwischen sich und den Schiffen. Verstanden?«
    Sandy nickte.
    Sie hörten deutlich das Geräusch, mit dem ein Schiff im Sand aufsetzte. Carey schob sich etwas vor und spähte hinaus. Ein großgewachsener Mann stand im Schatten neben dem Shuttle.
    Als er einen Schritt vorwärts machte und ins Licht hinaustrat, setzte Careys Herz für einen Schlag aus. Sie sprang auf und stürmte los.
    Tahn entdeckte sie und lief ihr entgegen. Er riß sie in die Arme und schwenkte sie durch die Luft. »Carey! Ich dachte, Sie wären tot.«
    »Bei Ihnen war ich mir da auch nicht so sicher.«
    Cole schob sie auf Armeslänge von sich weg und sah sie fragend an. »Aber wenn nicht Sie dieses brillante Manöver …«
    »Neil Dannon.«
    Tahn blickte sie verblüfft an und nickte dann nachdenklich. »Nun, ich glaube, das dürfte Baruch interessieren.«
    »Jeremiel lebt? Wo ist er? Warum ist er nicht …« Sie wollte zum Shuttle laufen, doch Cole hielt sie fest.
    »Es geht ihm nicht gut, Carey.«
    Es schien ihr, als würde der Boden unter ihr nachgeben. »Was ist los? Sagen Sie es mir!«
    »Er wird wieder gesund. Lichtner hat offenbar seine ganze Wut auf die Gamanten an ihm ausgelassen. Er hat schwere Verbrennungen am ganzen Körper.«
    Carey stieß einen Schrei aus Wut und Entsetzen aus. »Ist er bei Bewußtsein?«
    »Kaum. Den ganzen Flug über befand er sich im Delirium. Wir haben Mittel gegen Schmerzen, aber ansonsten kaum Medikamente an Bord.«
    Carey nickte. »Ich verstehe. Dannon hat die Gamanten alles, was sie an medizinischen Hilfsgütern auftreiben konnten, in die Kapseln schaffen lassen.«
    »Vielleicht hatte er ja eine Vorahnung, was seinen alten Freund betraf.«
    Als sie sich dem Shuttle näherten, trat Rachel mit angespanntem Gesicht heraus. »Halloway? Meine Tochter? Ist sie …«
    »Sie befindet sich zusammen mit Mikael auf Palaia.«
    Rachels Schritt stockte. »Was?«
    »Kurz bevor die Schlacht begann, erhielten wir Anweisung, Mikael zu übergeben. Sybil bestand darauf, ihn zu begleiten. Ich habe ihnen Funk und Calas als Wachen mitgegeben. Ich nehme an, es geht ihnen.«
    Rachels Gesicht verdüsterte sich, doch sie nickte.
    Carey betrat das Shuttle und blieb neben Jeremiels Bahre stehen. Ihr Blick glitt über seine Wunden.
    »Verdammt, Jeremiel. Ich sage dir, daß ich dich liebe, und du läßt dich fast umbringen«, murmelte sie.
    Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. »War auch nicht so geplant.« Sein unverbundenes Auge öffnete sich. »Was ist passiert?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Eine Neil-Dannon-Geschichte. Wie kräftig fühlst du dich? Willst du sie jetzt hören oder …«
    »Jetzt.«

 
KAPITEL
58
     
     
    Mikael stand im Vorzimmer von Magistrat Slothens Büro auf Palaia Station und fühlte sich ausgesprochen unwohl. Der blaue Mann hinter dem Schreibtisch betrachtete ihn finster, und Mikael drängte sich so dicht wie möglich an Sybil. Neben ihnen standen Botschafter Ornias, Captain Erinyes, Yosef und Ari.
    »Das ist der richtige Ort, nicht wahr?« flüsterte Mikael.
    Sybil nickte. »Sieh doch nur diesen komischen gelben Himmel. Hier ist es, ganz bestimmt.«
    Mikael hatte während des Fluges mit dem Kreuzer die meiste Zeit über geschlafen und dabei sehr sonderbare Träume gehabt. Metatron war zu ihm gekommen, hatte ihm vieles erzählt und ihm Bilder aus seiner Zukunft gezeigt: Mikael, wie er zwischen den Hörnern des Kalbs auf Palaia stand, während unter ihm die Schlacht tobte und Schiffe dröhnend über ihn hinwegzogen …
    Dreimal war er mit furchtbaren Kopfschmerzen erwacht. Und er fühlte sich anders, älter, als ob Metatron etwas mit seinem Gehirn angestellt hätte, damit er nun dachte wie ein Fünfzehnjähriger. Außerdem hatte Metatron ihm erzählt, er hätte winzige Tore in Mikaels Kopf geschaffen, die er,
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