Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Galaxis-Rangers

Die Galaxis-Rangers

Titel: Die Galaxis-Rangers
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
muß eins Komma neun Lichtjahre von seinem Ziel gezündet werden. Wer es also auch immer auslöst, der wird mit ihm gesogen. Ich würde vorschlagen, ihr zieht Strohhalme, wer derjenige sein wird, während der Rest von uns sich zur Flotte zurückstrahlen läßt, dazu nehmen wir den Camembitprojektor.«
    Unverzüglich war das Geräusch vieler zurückweichender Schritte zu hören, denn der Wunsch, in einem temporalen Tornado gefangen zu werden und die Geburt des Universums auszulösen, schien bei niemandem stark ausgeprägt zu sein.
    Doch – es gibt Wesen, die Größe genug haben, ein solches Opfer zu bringen, besonders für einen solchen Zweck. Das sind die Geschöpfe, die das Schicksal ganzer Welten verändern können, sie sind in der Tat dünn gesät. Aber wenn sich die Notwendigkeit ergibt, dann sind sie zur Stelle, und der Schritt, den sie tun, verändert das Schicksal ganzer Zivilisationen.
    Nicht einer, nicht zwei, drei entschlossene Gestalten traten einen Schritt vor. Grimmig meldeten sie sich freiwillig für den sicheren Tod, damit das Universum leben sollte.
    »Einer wird genügen«, sagte Vier.
    »Wer will zwischen uns wählen?« fragte Jerry. John und Chuck lächelten bei diesen Worten, dann streckten sie wie ein Mann die Hände aus, Kameraden bis zum letzten Augenblick.
    »Wir werden es gemeinsam tun«, sagte Chuck. »Das liegt in unserer Verantwortung.«
    »Ihr anderen könnt gehen«, sagte John. »Es war nett, euch gekannt zu haben.«
    Rasch schritten die Galaxis-Rangers an ihnen vorüber, stumm schüttelten sie ihren Führern die Hände, sie wußten, dies war der größte Tag in der Geschichte der Galaxis. Der vieläugige Slug-Togath schüttelte einen Tentakel als Abschiedsgruß, der grüne Pipa mit den feuchten Fingern krächzte ein Adieu, eine große Krokodilsträne schimmerte in seinen Augen, Lord Prrsi tauchte eine seiner Klauen in Eiswasser, ohne auf den Schmerz zu achten, damit er ihnen die Hände schütteln konnte, während Troceps mitfühlend mit dem Schnabel klapperte und ihnen ebenfalls die Hände schüttelte, er gab jedem von ihnen eine Feder als Souvenir.
    Es war ein herzergreifender, beeindruckender Augenblick. Dann schritt jeder Ranger zum Projektor, der ihn zur Flotte beförderte, die sich noch immer im Anflug befand. Nummer Vier der Chachkas war der letzte, der Abschied nahm, bevor er ging, gab er ihnen ein letztes Wort der Hoffnung mit auf den Weg.
    »Ich kann keine Garantien geben, aber wie ich sagte, ihr werdet von den Ausläufern des temporalen Tornados erfaßt werden. Aus dem Herzen des Sturmes gibt es kein Entkommen, aber in den Randgebieten könnte es euch gelingen, Krakar wieder aufzufinden und herauszukommen. Vielleicht. Natürlich weiß das niemand exakt zu sagen, es bedarf eines Genies, alles rechtzeitig zu erfassen, ich wollte es euch aber gesagt haben. Selbst eine Chance von eins zu einer Milliarde ist besser als gar keine Chance. Also, sagt rasch Lebewohl, denn ich sehe die Weltraumarmada heranrücken, die größte Armada, die das Universum jemals gekannt hat. Ich muß gehen.«
    Mit diesen Worten ging er, die drei Freunde waren alleine.
    »Seht euch das mal an!« sagte Chuck, und sie sahen es dann tatsächlich an.
    Der Weltraum vor ihnen war zum Bersten überfüllt. Raumschiff an Raumschiff. Schiffe, wie man sie außerhalb des gigantischen Kampfes um Cotorra noch niemals gesehen hatte. Schlachtschiffe, die zwanzig Meilen lang waren, und die im Abstand von zwanzig Metern über und über mit Geschütztürmen versehen waren. Schiff um Schiff, Flotte um Flotte, Schwadron um Schwadron, alle rasten auf die schimmernde Form des Adlers von Pleasantville zu, jedes Geschütz feuerte, jeder Torpedo wurde abgeschossen, und alles in ihre Richtung. Der Raum war angefüllt mit millionenfachem Tod, der einzig und alleine auf sie zustrebte.
    »Wißt ihr«, sann Chuck, »dabei fühlt man sich ein wenig winzig.«
    »Ich fühle mich dabei mehr animiert, diesen verdammten Knopf zu drücken«, sagte Jerry.
    »Nur noch drei Lichtjahre«, sagte John drängend.
    »Nun, das hättet ihr mir aber auch sagen können«, sagte Sally, die mit einem Teller voller Salamibrote hereinkam. »Jetzt habe ich mir die ganze Arbeit gemacht, und alle sind gegangen.«
    »Ich dachte, du wärst mit den anderen gegangen!« keuchte John. »Ich meinte, du würdest zu sehr weinen, um Abschied nehmen zu können.«
    »Sendet sie mit dem Camembitprojektor zurück!« rief Jerry und griff auch prompt danach.
    »Keine Zeit!«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher