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Die Galaxis-Rangers

Die Galaxis-Rangers

Titel: Die Galaxis-Rangers
Autoren: Harry Harrison
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Lortonoi-Schildkröte, da hatte ich den Keim einer Idee. Daher habe ich so schnell gehandelt, bevor er meine Gedanken lesen konnte. Ich bemühte mich, während er mit euch beschäftigt war, nichts anderes zu spüren als immense Furcht, was in dieser Situation ja auch nicht besonders schwer ist. Dann dachte ich an Flucht, an ein Entkommen zur Flotte, mir ein Schiff zu schnappen und wegzulaufen, ja, das wollte ich tun! Ich richtete den Camembitprojektor auf mich selbst, und der Lortonoi, einen Augenblick genarrt, ließ mich gehen. Aber dann, bei der Flotte angekommen, ließ ich alle meine Gedanken an Flucht fallen und wandte mich meiner wirklichen Aufgabe zu. Ich zog mir einen Raumanzug an und benützte den Camembitprojektor, um zu dem Raumgefecht um die goldene Kugel der Chachkas zu gelangen. Ich schaffte es um ein Haar nicht, der Kampf dort tobt wütender denn je, aber schließlich gelang es mir doch, den Projektor präzise zu justieren, wodurch ich mit einem Sprung in die Kugel gelangen konnte. Was nun kommt, ist offensichtlich. Die Chachkas lasen meine Gedanken, fanden heraus, was geschehen war und entschieden unverzüglich, daß die Zeit für einen Einsatz von Krakar, nach all den Jahrtausenden, nun doch gekommen war.« Erneut winkte er mit der Salami. »Und Krakar ist hier, in dieser Salami, so sieht es aus!«
    »Nun, es wird niemals zum Einsatz kommen!« Es war Pishky, der diesen starken Gedanken abstrahlte, und augenblicklich war jeder im Schiff erstarrt. »Es sei denn für uns. Nun – gib die Salami her, und du dort, du holst ein Messer, mal sehen, wie diese Waffe aussieht.«
    Aber nichts rührte sich, abgesehen von den Gedankenwellen, die von dem grünen Schildkröten-Lortonoi ausgingen, der aufgeregt in seiner Schüssel umherschwamm. Etwas regte sich in dem Sack, der noch immer über Johns Schulter hing, und heraus kroch eine vertraute, kakerlakenähnliche Gestalt, die auf seiner Schulter stehenblieb und in das Glas hinabsah.
    »Es ist Drei von den Chachkas!« rief Chuck. »Wir sind gerettet!«
    »Ja, ihr seid gerettet«, sagte das Wesen. »Aber ich bin nicht Drei, sondern Vier. Drei ist beschäftigt. Aber ich kann diese Aufgabe ebensogut erledigen. Erfahre denn dies, o teuflischer Lortonoi, schon seit Jahrtausenden beobachten wir deine bösartige Rasse. Oder besser, wir beobachten nicht euch, sondern das, was ihr tatet, denn noch nicht einmal unsere mentalen Fähigkeiten reichten aus, um den Gedankenschirm, den ihr um euer geheimes Hauptquartier errichtet hattet, zu durchdringen. Und was wir sahen, gefiel uns überhaupt nicht. Schon vor langer Zeit wurde uns klar, wenn Krakar je zum Einsatz kommen würde, dann gegen euch Schweine, und unser Entschluß erwies sich als korrekt. Nun habt ihr eure wahre Identität enthüllt, also können wir euch bekriegen und ausrotten, bis zum letzten Panzerfragment …«
    Viers Worte wurden unterbrochen von einem Blitzstrahl mentaler Energie, den das Geschöpf in der Schüssel ihm entgegenschleuderte. Die Wucht dieses Angriffs war so gewaltig, daß jeder Geist im Schiff einen Moment der Bewußtlosigkeit hatte und sogar die Lichter ausgingen. Dann schaltete sich die Notbeleuchtung ein, und sie stöhnten, als sie das verbrannte Loch im Teppich sahen, wohin Viers Abwehrschirm den Angriff umgeleitet hatte.
    »Das war dein Zug«, sagte Vier ruhig. »Nun bin ich an der Reihe.«
    Nach diesen Worten herrschte Stille ringsum, sie befanden sich in einem stummen, mentalen Konflikt, Gehirn gegen Gehirn. Eine Spannung lag in der Luft, die sie alle spüren konnten, denn dies war der Kampf, der über das Schicksal der Galaxis entschied. Wer würde gewinnen? Die beiden Kontrahenten, kämpfende Schildkröte und mutiger Kakerlak, schienen beide gleich stark. Sekunden wurden zu Minuten, noch immer war keine Änderung abzusehen.
    Wirklich nicht? Warum schwamm dann Pishky so aufgeregt in seiner Schüssel herum und versuchte, daraus zu entkommen? Und stieg da nicht feiner Dampf von dem Wasser auf?
    »Großer Kakodyl«, fuhr Lord Prrsi auf. »Der Chachka kann sich in diesem mentalen Kampf behaupten, das spüre ich, sein Gehirn ist so mächtig, daß ein Teil seiner mentalen Energie das Wasser in der Schüssel erhitzt.« Das Ende war nicht mehr fern. Ein mentaler Verzweiflungsschrei gellte durch ihre Gehirne, dann erstarb er – und mit ihm verschwand die spürbare Gegenwart des Bösen, die sie alle zu vernichten gesucht hatte.
    »Wir haben gewonnen«, sagte Jerry, der langsam vortrat und die
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