Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Galaxis-Rangers

Die Galaxis-Rangers

Titel: Die Galaxis-Rangers
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
er vorwärts.
    Er hatte die Tür zur Funkkammer fast erreicht, als Johann durch etwas aufgeschreckt wurde, ein Geräusch vielleicht oder den bei einem Spion sicher gut ausgeprägten sechsten Sinn. Zuerst bewegte er den Kopf unbehaglich, dann blickte er sich plötzlich um und sah den Amerikaner dicht hinter sich. Er brüllte einen wüsten Fluch in einer rauhen, fremden Sprache, riß die Maschinenpistole hoch und feuerte – alles in einem Augenblick. Doch Chuck hatte bereits die Tür aufgerissen und war in der Kammer verschwunden, die Kugeln schlugen dort ein, wo er noch vor einer Sekunde gestanden hatte.
    Johann folgte den Kugeln auf den Fuß, mit gezückter Maschinenpistole, immer noch fluchend, als Chuck die Kontrollen bediente. Zwei Skalen leuchteten auf, er drückte den Auslöseknopf in dem Augenblick, als Johann die Tür aufriß.
    Etwas geschah. Etwas, das man unmöglich beschreiben konnte, eine Art von umkrempelndem Gefühl, das sie alle am ganzen Körper verspürten, durch die gesamte Konsistenz des Raumes hindurch. Es war, als bestünde ihr ganzes Inneres nur aus der immensen Saite eines Kontrabasses, und etwas hatte nun diese Saite angeschlagen. Es war in der Tat ein ungewöhnliches Gefühl, und während sie es verspürten, geschahen noch andere Dinge.
    Die großen Maschinen stotterten und erstarben.
    Johann versetzte Chuck einen Schlag mit der Waffe, wodurch dieser das Bewußtsein verlor, dann drehte er sich um. Die Sterne hinter dem Fenster schienen irgendwie näher, schärfer und deutlicher – und noch etwas.
    Licht überflutete die Kabine, als das große Flugzeug sich sachte drehte und ein immenser Planet ins Blickfeld schwamm. Er erfüllte die Hälfte des Himmels und glomm düster in dem reflektierten Sonnenlicht. Ein Planet, weit größer als die Erde.
    Und umgeben von großen, glitzernden Ringen, die im Weltraum um ihn herum schwebten.
     

 
4.
     
    Der russische Spion war gefesselt von dem Anblick, er gaffte stockstill hinaus. Es war aber auch wirklich ein Anblick, der jeden betäuben konnte, hinter ihm im Flugzeug war Sally von derselben Paralyse befallen. Aber nicht so Jerry! Er hatte sich auf eine veränderte Situation eingestellt, und das half für den Augenblick, er bemerkte fast nichts von dem, was außerhalb des Flugzeugs geschah. In dem Augenblick, als Johann wieder auftauchte und ihm den Rücken zuwandte, ging er lautlos zum Angriff über. Er warf sich vorwärts wie eine menschliche Kanonenkugel. Wären Beobachter dabeigewesen, dann hätten sie feststellen können, daß er den olympischen Rekord im Zehnmeterlauf gebrochen hatte.
    Die Betäubung dauerte nur eine Sekunde, der Spion drehte sich um und riß die Waffe hoch, aber Jerry war bereits über ihm, den Arm zurückgezogen, die Faust geballt. Bevor die Waffe in die Höhe schnellte, spürte der dekadente Feindeskiefer die geballte Schlagkraft einer guten amerikanischen Faust mit all ihrer Wucht, und das war der Schlußpfiff.
    Der Spion streckte sich bewußtlos auf dem Boden aus, während Sally die Waffe an sich nahm und Jerry seine Hand rieb, die bereits rot wurde und anschwoll. In diesem Augenblick ertönte ein Stöhnen in der Kammer. Chuck kam wieder heraus, er rieb sich den Nacken.
    »Das tut mir leid«, sagte er, wobei er dem großen Planeten vor dem Fenster zunickte. »Ich war etwas in Eile. Ich glaube, ich habe die Zahl der Dezimalstelle verwechselt und statt eines Tausendstels ein Zehntel Volt eingestellt.«
    »Ein Zehntel Volt hat das bewirkt«, stöhnte Sally, die damit für sie alle sprach. »Was wäre geschehen, wenn du hundertundelf Volt eingestellt hättest?«
    Chucks Stimme durchbrach schließlich das Schweigen. »Ein Zehntel Volt, um von der Erde zum Saturn zu gelangen. Wir haben das Universum in unserer Hand.«
    »Wird die Luft hier drinnen nicht etwas dünn?« fragte Sally plötzlich erschrocken.
    »Ja«, antwortete Jerry. »Wir sind im interstellaren Raum, wo es keinen Sauerstoff gibt. Darum haben die Maschinen auch gestoppt. Dieses Flugzeug ist zwar im großen und ganzen luftdicht, ich nehme aber an, die Luft wird langsam durch die Kompressoren entweichen …«
    »Wir werden sterben!« schrie Sally und begann sich die Haare zu raufen.
    »Sachte, sachte«, sagte Chuck beruhigend. »Wir werden uns etwas einfallen lassen.« Er beruhigte sie und wischte den Schweiß weg, der plötzlich ihre Stirn benetzte, danach öffnete er ihre verkrampften Finger und nahm ein Büschel lieblicher blonder Haare an sich.
    »Das ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher