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Die Galaxis-Rangers

Die Galaxis-Rangers

Titel: Die Galaxis-Rangers
Autoren: Harry Harrison
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wirklich ein Problem«, sagte Jerry besorgt.
    »Aber keines, das nicht gelöst werden könnte!« Chuck lächelte, und sein Freund lächelte zurück. Sie würden sich zusammenreißen und auch dieses Kind irgendwie schaukeln.
    »Aber zuerst laßt uns unseren Spion hier fesseln, damit er nicht noch mehr Unsinn machen kann«, schlug Jerry vor. »Mein Arm ist ein wenig gehandikapt, daher kümmerst du dich besser darum, Chuck. Nimm ordentlich viel Draht und binde ihn in einen Stuhl in der Kabine. Und bring eine dieser kleinen Wodkaflaschen mit. Ich glaube, Sally wird sich besser fühlen, wenn wir ihr ein wenig davon eingeflößt haben. Derweil werde ich meine Denkerkappe aufsetzen und nach einem Ausweg suchen.«
    Als Chuck zurückkam, war die Luft in der Kabine schon wesentlich dünner und kälter. Die dritte winzige Wodkaflasche knallte gegen die Wand, Sallys Augen bekamen einen glasigen Blick. Jerry deutete zu der düsteren Kugel, die unter dem schwebenden Flugzeug erschienen war, während der Saturn hoch über ihnen aufragte.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, ist das der Titan, der größte Mond des Saturn. Wir sind in sein Gravitationsfeld geraten und sinken langsam auf ihn zu.«
    »Laß’ uns heimgehen«, sagte Sally plötzlich. »Drückt ’nen Knopf auf eurem neuen Erektor-Set und laß’ uns heimgehen.«
    »Das ist nicht so einfach, Sally, Darling«, erklärte Jerry und drückte ihr beruhigend die Hand. »Wenn wir den Camembitprojektor jetzt einschalten, haben wir keine Möglichkeit vorherzusagen, wo wir landen. Bevor wir den Knopf wieder drücken, müssen wir die Resonanzfrequenzen einstellen, den Winkel der solaren Ekliptik berechnen, den Oszillator justieren und …«
    »Quatsch«, murmelte Sally. »Drückt den verflixten Knopf und schafft uns verdammt noch mal hier raus.«
    »Sachte, sachte«, sagte Chuck zärtlich und führte sie in die Kabine, wo sie sich in einem Sitz zusammenrollen konnte, ausreichend entfernt von dem Spion, der inzwischen das Bewußtsein wiedererlangt hatte, sich gegen seine Fesseln sträubte und dabei unaufhörlich Flüche in einer fremden Sprache murmelte.
    »Mir ist etwas eingefallen«, sagte Jerry, als Chuck zurückkam. »Wir wissen, daß der Titan eine Atmosphäre hat, und wir fallen auf ihn zu. Wenn wir die Sauerstoff-Notzylinder anbrechen, dann können wir es aushalten, bis wir in die Atmosphäre eintauchen. Wenn genug Sauerstoff in dieser Atmosphäre vorhanden ist, dann können wir eine Landung versuchen. Wenn wir einmal gelandet sind, dann können wir den Camembitprojektor justieren und kalibrieren, damit wir wieder auf der Erde landen, wenn wir ihn aktivieren.«
    »Großartig«, sagte Chuck enthusiastisch. »Ich werde hinuntergehen und den Sauer … Warte, das geht schon von selbst.« Als der Luftdruck gefallen war, hatte sich automatisch das Notsystem eingeschaltet, Sauerstoffmasken waren vor allen vierhundert Sitzen heruntergeklappt. Jerry zog seine Maske über, während Chuck sich eine Sauerstofflasche und eine bewegliche Maske umschnallte und dann in der Kabine verschwand. Johann versuchte ihn zu beißen, als er ihm die Maske anbot, doch als ihm durch die Anstrengung die Augen aus den Höhlen quollen, erlaubte er seinem Feind, die Maske zu befestigen. Sally schlief, sie schnarchte und schnaufte. Er zog ihr die Maske über und deckte sie mit einer Decke zu. Danach ging Chuck durch das ganze Flugzeug und machte Knoten in die Sauerstoffleitungen der anderen Sitze, um einen weiteren Verlust dieses wertvollen Gases zu verhindern. Als er bei Jerry wieder im Kontrollraum war, stellte er fest, daß der Mond Titan rapide unter ihnen anschwoll.
    »Alles klar«, sagte Chuck, der sich in den Kopilotensitz fallen ließ. »Wie sieht es draußen aus?«
    »Nicht schlecht. Nach den Kontrollen zu urteilen, haben wir die Ausläufer der Atmosphäre bereits erreicht.«
    »Sieht nicht besonders einladend aus«, nörgelte Chuck, der die Landschaft mit den eisbedeckten Bergen, Gletschern, Schneefeldern und kahlen Wüsten betrachtete.
    »Ich weiß nicht«, meinte Jerry. »Erinnert mich irgendwie an zu Hause. Also los.«
    »Wenn dich das an dein Zuhause erinnert, dann beginne ich zu verstehen, warum du in den Süden gekommen bist. Weißt du, daß die Temperatur dort draußen bei minus zweihundert Grad liegt?«
    »Klingt nicht schlecht«, murmelte Jerry, der seine ganze Aufmerksamkeit den Kontrollen zuwandte. »Ausreichend Luft ist inzwischen da, aber die Motoren wollen nicht
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