Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fünfte Kirche

Die fünfte Kirche

Titel: Die fünfte Kirche
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
war der Antichrist. Er und seine Mutter waren immer sehr gut darin, alles zu dämonisieren, was ihnen in die Quere kam. Und diese Fähigkeit nutzt er bis heute aus.»
    Er klang, als hätte er getrunken. Seine Stimme war tief, weich und vertraulich. Merrily setzte sich im Bett auf und tastete nach ihrer Strickjacke, um sie sich um die Schultern zu legen.
    «Er wollte Drachen, also hab ich ihm welche geschickt. Und Schlangen.»
    «Was meinen Sie damit?»
    «Es hat nicht
alles
mit Magie zu tun. Die Post kann genauso effektiv sein und das Internet und E-Mails   … das ist fast so schnell wie bei einer Gedankenübertragung. Es beruht also alles auf Elektrizität, könnte man sagen, alles ist eine Form der Elektrizität. Die Wissenschaft holt uns ein. Bald wird jeder in Magie machen. Was für eine niederschmetternde Vorstellung.»
    Sie hörte ein Glas gegen seine Zähne stoßen.
    «Ich war ein schlechter Mensch, auf meine Art. Nicht schlechter als Simon, möchte ich sagen, aber schlecht genug. Manchmal sehne ich mich nach Erlösung. Ist das möglich, Merrily, was glauben Sie?»
    «Das ist für jeden möglich.»
    Das Sonnenlicht schien durch den Spalt zwischen den Vorhängen und warf einen blassen Streifen auf das Bett. Der keltische Frühling war da.
    «Ich habe gehofft, dass Sie das sagen», antwortete er. «Und   … werden Sie mir helfen? Helfen Sie einem armen Sünder, den   … erleuchteten Pfad zu finden?»
    Sie erschauderte. «Wer hat Ihnen davon erzählt?»
    Er lachte. «Ich weiß alles über Sie. Sie sind im Bett, richtig?»
    Sie spürte seinen Sean-Atem, diesen warmen Dunst, und sie hatte Angst.
    «Ich sehe Sie vor mir», sagte er, «wie Sie ganz zerzaust im Bett sitzen, etwas knittrig um die Augen. Zerzaust und weich und nach Schlaf riechend.»
    Sie dachte an das Blut an ihren Händen, das er nicht gesehen haben konnte. Sie dachte an die roten und weißen Lichter auf der Autobahn, falsche Lichter in der Nacht der Verderbnis.
    «Können wir uns treffen?», fragte Ned Bain. «Und über meine Erlösung sprechen?»
    «Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist», sagte sie, legte den Hörer auf und saß zitternd im Bett.

Anmerkungen und Danksagung
    Die meisten seltsameren Aspekte dieses Romans basieren (soweit es die Gesetze der Fiktion zulassen) auf Fakten. Der ‹Abrakadabra›-Zauber ist in der zauberhaften Kirche in Cascob zu sehen; die Vier Steine schmiegen sich hinter der Kinnerton Road an eine Hecke, und der Hindwell-Fluss mäandert – auch wenn es schwierig werden dürfte, Old Hindwell selbst zu finden – immer noch durch Radnor Valley. Welche ungeheure Bedeutung der Gegend in der Bronzezeit zukam, entdeckte der Clwyd Powys Archaeological Trust; Alex Gibson hat die Ergebnisse in
The Walton Basin Project
dokumentiert, das vom Council for British Archaeology veröffentlicht wurde.
    Mein Dank gilt Glyn Morgan, die mich genau zur rechten Zeit mit einer Fotokopie des Hexenzaubers, der in einer Mauer eines alten Hauses in North Radnor gefunden wurde, auf die dunkle Fährte der Grenzland-Spiritualität geführt hat.
    Auch das unvollständige Radnor-Pentagramm existiert. Es stimmt, dass in der offiziellen Touristenbroschüre nur vier Kirchen aufgeführt werden; das Pentagramm kann aber vervollständigt werden, indem man St.   Michael, Discoed, ergänzt, eine alte Kirche mit einer noch älteren Eibe davor. Ich danke Carol für die erste Anregung, die sich als höchst ergiebige Idee entpuppt hat;und ich danke dem hervorragenden Mediävisten Alun Lenny aus Carmarthen, der mein Bild des Mittelalters vervollständigt hat, unterstützt durch Francis Paynes Klassiker über Radnorshire.
    Pam Baker hat mir eine Krankenhaus-Geistergeschichte erzählt und mir die Sache mit dem Östrogen usw. erklärt. Quentin Cooper hat erläutert, welche Probleme es mit sich bringt, eine Kirche zu besitzen, weitere Einzelheiten haben Brian Chave, Steve Empson und Steve Jenkins von der Church of England beigetragen. Geoffrey Wansell und John Welch haben bei der Entwicklung der
Livenight -
Szenen geholfen.
    Außerdem danke ich Neil Bond, Sally Boyce, Jane Cook, Gina-Marie Douglas, Paul Gibbons, Gavin Hooson, Bob Jenkins, Dick Taylor und Ken Ratcliffe. Und, für Inspirationen, der weißen Magie der Band XTC und ihrem Album ‹Apple Venus›.
    Eine große Hilfe waren mein Lektor bei Macmillan, Peter Lavery, und meine Agenten Andrew Hewson und Elizabeth Fairbairn. Und natürlich wäre das Ganze erst gar nicht ohne Carol zustande
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher