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Die Freude am Leben

Die Freude am Leben

Titel: Die Freude am Leben
Autoren: Emile Zola
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Romanen aus seiner Feder haben wenige eine solche Größe wie die Geschichte dieser einfachen bürgerlichen Familie, deren mittelmäßige und doch fürchterliche Tragödien sich vor dem großartigen Hintergrund des Meeres abspielen, dieses Meeres, das wild ist wie das Leben und ebenso unerbittlich und unermüdlich und das langsam ein armseliges, in eine Falte der Steilküste gebautes Fischerdorf wegspült. Und über dem ganzen Buch schwebt wie ein schwarzer Vogel mit ausgebreiteten Schwingen: der Tod.«
    Während Maupassant, so wie ein Großteil der nachfolgenden Rezensenten und Sekundärwerke, den pessimistischen Charakter des Werkes unterstreicht, hat Paul Alexis, dessen Kritiken so oft hellsichtig den wahren Sinn von Zolas Romanen herausarbeiteten, auch hier zweifelsohne die wirkliche Absicht des Autors richtig erkannt, womit allerdings noch nicht gesagt ist, daß sich diese Absicht des Autors im Roman auch realisiert. In seiner Rezension in »Le Réveil« vom 18. Februar 1884 wies er nach, daß Zolas planmäßig strukturierte Romane stets auf das Ende wie auf einen Kulminationspunkt zustreben und daß folglich auch in der »Freude am Leben« der letzte Satz den Sinn des Ganzen erschließt. Es sind die Worte Chanteaus, dieses armen Gichtkranken, die seine Reaktion auf den sinnlosen Selbstmord des alten Hausmädchens Véronique ausdrücken: »Wie kann man so dumm sein und sich das Leben nehmen!«
    » ... Dieser Aufschrei Chanteaus ist der Schlüssel des Werkes. Der Autor wollte zeigen, daß das Leben trotz seines betrüblichen Einerleis und seines ständigen Scheiterns an sich etwas Gutes ist, das einzig wirklich Gute, das es überhaupt gibt. ›Die Freude am Leben‹ ist eine Zurückweisung des Pessimismus durch die Fakten selbst, eine Zurückweisung seiner unfruchtbaren Theorien und damit seine Verurteilung.«
    Die vertiefte Einsicht in das geistigpsychische Klima, in dem Zola diesen Roman geschrieben hat, und in die Zusammenhänge seines gesamten Schaffensprozesses, wie sie von der neuesten Zolaforschung erschlossen worden sind, hat diese Ansicht von Paul Alexis als die wahre Absicht Zolas freigelegt und damit den engen Zusammenhang auch dieses auf den ersten Blick von Zolas üblicher Manier so weit abweichenden Buches mit der naturphilosophischen Grundhaltung seines gesamten Werkes – von den »RougonMacquart« bis hin zu den »Vier Evangelien« – dargetan.
    Und wenn man dem Werk heute noch einen Wert zuerkennen kann, dann liegt er in seiner Zeugniskraft für den unversieglichen Lebensoptimismus seines Autors.
     
    ebook - Erstellung Februar 2010 - TUX
     
    Ende
     
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