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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Ride
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den Flüchtigen, und bringen Sie ihn zu mir. Bewegung!« Die Polizisten eilten in verschiedene Richtungen davon. Visblat schaute noch einmal zu der Gasse und überlegte, was er gesehen hatte, ehe er das Bürogebäude betrat.
    Wilson verlangsamte seine Schritte. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Das Versagen seiner Kontaktlinsen – seiner speziell gefertigten Kontaktlinsen – hätte ihn das Leben gekostet, hätte er den Überlastbefehl nicht gegeben. Wie konnte Barton einen so kritischen Fehler begangen haben? Und warum kam die Polizei mit solch einem Aufgebot? Konnte es sein, dass sie nach ihm suchten?
    Am Ende der Gasse rauschte ein steter Strom von Fahrzeugen in Richtung Innenstadt.
    Wilson musste an das wütende Gesicht des Wachmanns denken. Er hatte sich noch nie geprügelt, geschweige denn jemanden bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Die Schumann-Resonanz hatte hier ernsthafte Schwankungen – die Reaktion des Wachmanns war der Beweis dafür. Wilson war übel; der Gedanke, dass noch einmal jemand über ihn herfallen könnte, verunsicherte ihn.
    Unerwartet hallten schnelle Schritte in der Gasse. Wilsons schlimmste Ängste wurden wahr, als er sich umdrehte und einen Polizisten mit gezogener Waffe heranlaufen sah. Es dauerte einen Moment, bis Wilson reagierte – er konnte nicht begreifen, was vor sich ging.
    »Polizei! Bleiben Sie stehen!«, rief der Mann. »Halt!«
    Vor Schreck war Wilson losgelaufen. Er sprintete zur nächsten Ecke. Wenn er die Sonnenbrille absetzen müsste, wozu es sicher kommen würde, wäre er in noch größeren Schwierigkeiten. Der Verkehr floss schnell, und Wilson rannte die Straße hinunter und wartete auf eine Gelegenheit, auf die andere Seite zu gelangen. Der Überlastbefehl hatte viel Energie gekostet, dennoch rannte er aus Leibeskräften. Sowie er eine Lücke sah, fädelte er sich durch den Verkehr und wich einem Wagen aus, der seine Flucht beinahe beendet hätte.
    Trotzdem kamen die Schritte des Polizisten näher.
    Eine Ladentür stand offen. Wilson huschte hinein. Der Duft von frischen Donuts zog durch die Luft. Die Leute drehten sich nach ihm um, als er an ihnen vorbeistürmte. Er rannte in den hinteren Teil des Ladens, sprang über die Theke und schoss zur Hintertür hinaus. Ein Holzzaun. Wilson warf sich hinüber. Eine steile Böschung. Er stürzte sich hinunter. Noch ein hoher Zaun, Maschendraht. Er stieg daran hoch und landete schwer auf der anderen Seite. Eine stark befahrene Schnellstraße lag vor ihm wie ein stählerner Strom, der sich der Überquerung verweigerte. Die Autos fegten in beiden Richtungen vorbei, vier Spuren auf jeder Fahrbahnseite, auf der die Wagen mit wahnsinniger Geschwindigkeit dahinschossen.
    Der Polizist schaffte es bis zum Zaun. Er schnaufte. »Stehen bleiben … sofort!«, rief er, während er den Revolverlauf ungeschickt durch die Zaunmaschen stieß.
    »Warum … sind Sie … hinter mir her?«, stammelte Wilson und hob die Hände.
    Der Mann keuchte und versuchte, zu Atem zu kommen. »Hinlegen … auf den Bauch! Hände … hinter … den Kopf!«
    Wilson war mit seinen Gedanken bei dem permanenten Dröhnen und Rauschen des Verkehrs hinter ihm.
    »Hinlegen!«, brüllte der Officer wieder.
    Da es nur eine Hoffnung auf Entkommen gab, drehte Wilson sich um und rannte an der Betonabsperrung der Schnellstraße entlang. Plötzlich tat sich im Verkehr eine Lücke auf. Wilson nutzte die Gelegenheit und sprintete über den glatten Asphalt. Hupen dröhnten. Reifen kreischten. Beinahe erwischte ihn eine Stoßstange. Jemand kreischte einen Fluch durch das offene Fenster eines Wagen, der an ihm vorbeischoss.
    Der Polizist stieg über den Zaun und landete auf den Füßen.
    Wilson schaffte es in die relative Sicherheit der mittleren Leitplanke.
    Der Fahrzeugstrom floss weiter in beide Richtungen.
    »Stehen bleiben, oder ich schieße!«, brüllte sein Verfolger und zielte zwischen den fahrenden Wagen hindurch.
    Wilson sprang über die Leitplanke auf die andere Seite. Eine Spur nach der anderen, sagte er sich. Der Verkehr stadteinwärts war dichter und sogar noch schneller als der Strom der Wagen, der sich aus der Stadt hinaus bewegte. Ein Wagen verfehlte ihn um Zentimeter. Der bloße Luftzug brachte Wilson aus dem Gleichgewicht. Hupen gellten. Er schleppte sich voran. Die Wagen wichen auf beiden Seiten aus.
    Der Polizist sprintete los und schaffte es bis an die Leitplanke.
    Wilson machte den nächsten Schritt, als das schrille Kreischen von Reifen plötzlich seine
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