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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Ride
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zu geben. Als er auf den sonnigen Vorplatz trat, fühlte er die kühle Morgenluft im Gesicht und tat erleichtert einen wohlverdienten, tiefen Atemzug.
    Doch ein schrilles Zwitschern unterbrach seinen Seufzer.
    Polizeisirenen hallten von den Mauern wider, als vier Einsatzwagen mit Blaulicht und kreischenden Reifen auf dem Parkplatz hielten. Polizisten sprangen heraus und rannten die Stufen des Vorplatzes herauf auf ihn zu. Wilson begriff nicht gleich, was vor sich ging, machte aber instinktiv kehrt und bewegte sich im Strom der Leute auf das Gebäude zu. Nichts an der Situation war verständlich. Der Zwischenfall mit dem Wachmann war erst Sekunden her – kaum genug Zeit, dass die Polizei deswegen in solcher Zahl erschien.
    Die Polizisten rannten an ihm vorbei und nahmen vor den Eingängen Aufstellung.
    »Niemand betritt das Gebäude!«, brüllte einer von ihnen.
    »Alle zurückbleiben!«, rief ein anderer.
    Die ankommenden Personen wurden zurückgeschickt, und Wilson wurde mit der Menge die Treppe hinuntergetragen. Zwei neue Einsatzwagen trafen an beiden Enden der Straße ein, wo der Verkehr vom Gebäude weggeleitet wurde. An jeder Ecke wurden Wachposten mit Gewehren aufgestellt. Die Operation wirkte gut organisiert.
    Eine Limousine mit getönten Scheiben hielt am Bürgersteig, und ein schwarz uniformierter Polizist beeilte sich, die hintere Tür zu öffnen. Kurz darauf stieg ein hünenhafter Mann mit roten Haaren aus. Der Mann neben ihm wirkte wie ein Zwerg. Jeder in der Menschenmenge, auch die Polizisten, wurden durch sein Erscheinen abgelenkt. Wilson sah eine Gelegenheit zu entkommen. Er rannte über die Straße und in eine Gasse.
    Mit ernster Miene blickte Commander Visblat zum Dach hinauf. Er war der höchste Polizeibeamte der Stadt. Mit seinen zwei Metern war er eine imposante Erscheinung in einem locker sitzenden schwarzen Anzug. Visblat war fünfundvierzig Jahre alt, hatte volle, wellige rote Haare und einen Überbiss, der sein kräftiges Kinn betonte. Seine Haut war blass, und unter den Augen hatte er dunkle Ringe vom Schlafmangel.
    Visblat betrachtete das Gebäude genau. Hier ist es also passiert. Bei einem suchenden Blick in die Umgebung sah er kurz Wilsons Schatten an einer Hauswand auf der anderen Straßenseite, nur für eine Sekunde, dann war er verschwunden.
    Eine Stimme unterbrach ihn in seiner Konzentration. »Hier entlang, Commander.«
    Visblat blickte auf den Mann hinunter.
    Officer Benson zeigte in die andere Richtung. »Der Eingang ist da drüben.«
    »Ist ein Sondereinsatzkommando auf dem Dach?«, fragte Visblat unwirsch.
    »Noch nicht, Commander. Sie sind unterwegs. Wir waren als Erste hier. Offenbar gab es eine Explosion. Ich habe das Bombenentschärfungskommando angefordert.«
    Das konnte Visblat am allerwenigsten brauchen. Aber das war belanglos. Seine Beute war nah, das spürte er. »Keiner geht von hier weg, ehe ich ihn nicht gesehen habe, haben Sie verstanden?« Er deutete gebieterisch über die Straße. »Lassen Sie die Gasse durchsuchen. Ich glaube, ich habe da etwas gesehen.«
    »Ja, Commander.« Officer Benson gab die Anweisung umgehend an einen der Wachposten weiter.
    Visblat blickte über die Menschenmenge. »Das ganze Gebiet absperren. Ist mir egal, wie laut sie sich beschweren. Niemand verlässt den Platz.«
    »Ja, Commander.«
    »Ich will den Mann sprechen, der das Dach bewachen sollte.«
    Benson beugte sich näher heran. »Ich habe Befehl gegeben, Officer McGuire zu isolieren, wie Sie es verlangt haben.«
    »Ich will ihn allein sprechen«, sagte Visblat leise. »Kein Wort zu irgendjemandem. Haben Sie verstanden?«
    »Ja, Commander.«
    Visblat wartete oben an der Treppe, als eine Gruppe Uniformierter sich pflichtgemäß drei Reihen tief um ihn scharte. Er gab nach links und rechts Befehle. »Sie da, bringen Sie die Leute weiter weg. Und Sie kontrollieren die Lieferantenzufahrt.« Bewaffnete Männer entfernten sich in Abständen, um ihre Aufgabe anzugehen. »Ich will im Umkreis von einer Meile Kontrollpunkte haben.« Visblat schwenkte den Arm.
    Ein Untergebener hob die Hand und sagte: »Commander, das sind Dutzende von Straßen und Gassen. Wir haben nicht die Leute, um alles abzudecken.«
    Visblat bedachte ihn mit einem stechenden Blick. »Tun Sie einfach nur Ihr Bestes.«
    Visblats Blick verursachte dem Polizisten eine Gänsehaut.
    »Ja, Commander«, sagte er eingeschüchtert.
    Visblat stand aufrecht da. »Männer, das ist der Augenblick, auf den wir gewartet haben. Finden Sie
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