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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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einengende Gesellschaft besteht länger, wenn sie ehrenhafte Alternativen toleriert, und ich betrachtete die Amazonen als eine solche.
    Nach Die gesprengte Kette sahen viele Darkover-Fans in den Amazonen den interessantesten Teil der Serie. Die Freunde Darkovers erhielten mehr Briefe und Amateur-Geschichten über die Amazonen als über jedes andere Thema. Einige Frauen legten sogar eine Version des Eides ab und versuchten, danach zu leben, und manche änderten ihre Namen zu Amazonen-Namen um. Eine Gruppe der SCA (Society for Creative Anachronism = Gesellschaft für kreativen Anachronismus, die sich der Wiederbelebung mittelalterlicher Eigentümlichkeiten widmet) holte die Erlaubnis ein, sich als Gildenhaus statt als Königreich zu organisieren, und auch ein paar Frauenkommunen haben die Form von Gildenhäusern angenommen. Das setzt sich bis zum heutigen Tag fort; es findet selten ein SF-Con statt, bei dem mich keine Teilnehmerin bittet, ihr den Amazonen-Eid abzunehmen. Für gewöhnlich befrage ich die Frauen eingehend, um festzustellen, ob sie sich der Vielzahl von Einschränkungen bewusst sind, die dies mit sich bringt, und wenn ich den Eindruck gewinne, dass sie es ernst meinen, nehme ich ihren Eid entgegen. Ich finde, das richtet zumindest auch nicht mehr Schaden an als das ›Adoptieren‹ von Stoffpuppen.
    Viele Leser wollten mehr über das tägliche Leben in einem Amazonen-Gildenhaus wissen, und so entstand, beinahe durch ein Volksbegehren, Gildenhaus Thendara. Es setzt die Geschichte von Magdalen Lorne und Jaelle fort, die ihre Plätze im Imperium tauschten. Natürlich wachsen dabei beide über die Grenzen ihrer früheren Persönlichkeiten hinaus.
    Nach Gildenhaus Thendara überprüfte eine meiner Amazonen-Pflegetöchter den Wortlaut des Eides und schuf eine Version, nach der eine Frau in einer technisch hoch entwickelten Gesellschaft leben kann. Die Existenz dieser Version des Eides (abgedruckt am Ende des Buches) brachte den Gedanken an die Brückengesellschaft, die der Mittelpunkt des letzten Amazonen-Romans Die schwarze Schwesternschaft ist, und Personen wie Vanessa ryn Erin hervor.
    Seit Die gesprengte Kette haben viele Frauen über die Freien Amazonen schreiben wollen. Eine Zeit lang erhielten wir mehr Geschichten über dieses Thema als über alle anderen zusammengenommen. In dem ersten Band der Darkover-Kurzgeschichten waren zwei, die mir am besten gefielen, ›Die Rettung‹ von Linda MacKendrick, eine humorvolle Auseinandersetzung mit einem ernsten Problem (Wer steht dem Geist des Eides näher - ein Mann, der die Unabhängigkeit einer Frau respektiert, oder eine Frau, die es nicht tut?) und ›Es gibt immer eine Alternative‹ von Patricia Mathews, eine bittere Darstellung der Verzweiflung, die Frauen zur Flucht aus der Gesellschaft treiben kann.
    Patricia Mathews schuf in einem Darkover-Roman, den sie als Fan schrieb und später zu einer eigenen Welt umarbeitete, die Schwesternschaft vom Schwert. Mir gefiel die Idee, und Pat gab mir die Erlaubnis, die Schwesternschaft zu benutzen. Deshalb kommt sie in dem Roman Die Zeit der hundert Königreiche zusammen mit einem anderen ›Hauptstrom‹ ehrenhafter Alternativen für Frauen vor. Sogar im Mittelalter hier auf Terra wurde Frauen, die sich nicht in die Gesellschaft einfügen wollten, erlaubt, in ein Kloster zu gehen, und jede Kultur scheint ohne Ausnahme Schamaninnen oder Schwesternschaften von Heilerinnen gehabt zu haben. Deshalb schuf ich als Gegengewicht die Schwesternschaft Avarras, und diese beiden beginnen am Ende der Zeit der hundert Königreiche miteinander zu verschmelzen. Später, in Herrin der Falken, tritt die Heldin Romilly in die Schwesternschaft vom Schwert ein. Die Amazonen blieben die beliebteste Facette Darkovers; als wir den ›Darkover Newsletter‹ und ein Fanzine mit dem Titel Starstone veröffentlichten, verkauften sich am besten die beiden Anthologien Geschichten von den Freien Amazonen und der Folgeband Weitere Geschichten. Wir konnten einfach nicht nachliefern, obwohl sie kommerziell in lokalen Frauen-Buchhandlungen verkauft wurden. Doch eine völlig unrealistische Preispolitik zwang uns, sie von der Veröffentlichung zurückzuziehen.
    Als es möglich wurde, eine dritte Anthologie der Freunde Darkovers herauszugeben, entschlossen wir uns, die besten Titel der beiden Bücher nachzudrucken und ein paar professioneller geschriebene Geschichten beizufügen.
    Alle paar Monate erhalte ich einen Brief von einem (für gewöhnlich
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