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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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unter gräßlichen Schmerzen? Glaub mir, das ist Strafe genug!“
    Weitsprecher stützte sich schwer auf Dravash und den anderen Saurier. „Wo ist mein Gehgerät?“ fragte er quengelnd.
    „Ihr braucht es nicht mehr, kleiner Bruder“, sagte der weiße Riesensaurier. „Macht einen Schritt, bitte.“
    Weitsprecher schleppte sich nach vorn; seine ganze Haltung verriet Furcht und Sorge … doch er fiel nicht. Wieder bewegte er sich, und wieder und wieder, und Dane sah zu seinem Erstaunen, daß der verkrüppelte Telepath sich vorsichtig weiterbewegte … aber frei und ohne Schmerzen. Seine Miene wurde von Entzücken und Erstaunen überzogen.
    Der andere Saurier sagte: „Ihr braucht aber immer noch Behandlung, kleiner Bruder. Bitte bleibt doch bei uns als Botschafter des Galaktischen Bundes.“ Er wandte sich den anderen zu und sagte: „Es ist an der Zeit, daß ihr euer Schiff besteigt. Redet mit der Besatzung. Eure Kommunikatoren funktionieren nun wieder.“
    Der Prrzetz zog seinen Kommunikator – nein, dachte Dane plötzlich, ihren Kommunikator, vom Gürtel. Sie sprach ein paar dringende Worte hinein, und krächzende, erstaunte Laute antworteten, die Danes Translator als „Wo-zum-Teufel-habt-ihr-gesteckt-Kapitän-und-was-sollen-wir-tun?“ interpretierte.
    „Nichts“, antwortete Dravash. „Der Kapitän und ich und alle anderen sind bereit und warten auf euch.“
    „Wir senden sofort eine Landefähre.“
    Der Riesensaurier sagte: „Das ist nicht nötig. Wir können euch unmittelbar zum Schiff transportieren …“ Er hielt inne. Dann sagte er: „Nein. Erlaubt eurer Landefähre, hier zu landen. Nicht nötig, daß ihr unter der Desorientierung leidet.“
    Rhomda umschloß kurz Danes Hand.
    „Ich wünschte, Ihr würdet mit uns kommen“, sagte Dane, aber er wußte, als er die Worte aussprach, daß es nur seine Art war, Rhomda mitzuteilen, wie er ihn vermissen würde. Rhomda paßte vollständig in seine Welt. Er befand sich in einer Position der Stärke und Verantwortung.
    „Ich habe mich als Diener und Helfer diesem Gesegneten Heiligen ergeben“, antwortete Rhomda und deutete auf Vasa’ariyo, der krampfhaft in das Licht blinzelte. „Solange er lebt, werde ich ihn nie verlassen.“
    „Und ich auch nicht“, sagte Aratak plötzlich. „Die Weisheit des Göttlichen Eis hat mir gezeigt, daß alle Weisheit eins ist. Auch ich werde bleiben und die Weisheit einer Rasse genießen, die älter als die meine ist. Lebt nun wohl, liebe Kinder.“
    Rianna schlang die Arme um den riesigen Echsenmann. Dane fühlte einen Kloß in der Kehle. Aratak hatte ihm zur Seite gestanden, seit er in dem Käfig auf dem Mekhar-Sklavenschiff erwacht war, und diese Trennung verursachte ihm Kummer. Er versuchte zu lächeln, doch Worte fand er nicht. Aratak war ein Philosoph, ein Kämpfer. Und er würde auf dieser Welt einen guten Botschafter abgeben, einen besseren vielleicht als der immer noch voreingenommene Weitsprecher, und die Weisheit des Göttlichen Eis mit jener der Gesegneten Heiligen vereinen. Schließlich sagte er mit belegter Stimme: „Laß den anderen ihr Anderssein. Auch ich würde gern hierbleiben, aber …“ Er sah Rianna an, und Arataks riesige Pranke senkte sich sanft auf seine Schulter.
    „Dein Schicksal liegt woanders, mein Freund. Lebe wohl. Denk manchmal an mich.“ Er trat an die Seite des großen weißen Sauriers …
    Der Heilige Vasa’ariyo. Waren alle Heiligen Kriminelle, die von den ihren verurteilt wurden?
    Rhomda sagte ruhig zu Joda: „Gehst du mit deiner Lady? Ich werde deinem Stamm Nachricht geben, daß du in Sicherheit bist und daß es dir gut geht und daß du in die Lande jenseits von Raife gezogen bist. Die Wahrheit würde sie nur über alle Maßen erschrecken und verletzen.“ Er legte beide Hände auf Jodas Schultern und sagte: „Du hast klug gewählt, mein Sohn. Du hast deinen Speer entehrt. Für dich gibt es hier keinen Platz mehr.“
    Joda entgegnete ebenso ruhig: „Ich glaube, hier war nie ein Ort für mich, Meister Rhomda. Ich habe Glück gehabt. Ich habe einen Ort für mich gefunden. Aber werdet Ihr eines Tages einem anderen Jungen helfen, der nicht so glücklich ist wie ich und seinen Platz nicht findet?“
    „Ich schwöre es.“ Rhomda berührte seinen Speer. „Lebe wohl, Joda – Granth-Töter!“
    Joda schüttelte den Kopf. Er nahm den Granthzahn vom Hals, wo er zusammen mit anderen Amuletten hing und sagte: „Ich brauche ihn nicht mehr. Behaltet ihn als Erinnerung an mich, Meister
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