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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Erscheinung wieder spürst, San, mußt du mir Bescheid geben.«
    Wir unterhielten uns noch eine Zeitlang. Doch ich wußte bereits, was geschehen war – es konnte keinen Zweifel geben. Phu-si-Yantong, der berüchtigte Zauberer aus Loh, hatte sich in Lupu versetzt, in einen tranceähnlichen Zustand, der es einem Zauberer ermöglicht, über weite Entfernungen zu sehen. In diesem Zustand hatte er mir einen Besuch abgestattet. Was er dabei sehen wollte und was er gesehen hatte, wußte ich nicht. Ich überlegte laut, ob man solchem Spuk nicht mit einem Schwert ein Ende machen könnte.
    Deb-so-Parang breitete die Hände aus. »Viele Zauberer können Schwerter beschwören – einige sogar mit großem Geschick. Ich selbst habe diese Fähigkeit nicht, was mich zuweilen ärgert.«
    Wir unterhielten uns über die Schwerterbeschwörung, wobei ich wieder einiges über die Kräfte der Zauberer aus Loh hinzulernte, Kräfte, die vielleicht manchmal überbewertet werden, die aber dennoch eine erschreckende Realität sind.
    Ich erwähnte Phu-si-Yantongs Namen nicht.
    Ich fragte mich, wie geschickt Phu-si-Yantong als Schwertbeschwörer sein mochte.
    Während wir nun durch den strahlend hellen Himmel nach Jholaix flogen, dem Entscheidungskampf entgegen, mußte ich nicht nur über Strategie und Taktik der bevorstehenden Schlacht nachdenken – es gab genügend andere Probleme. Als wir uns der Nordküste von Jholaix näherten, die aus der Küstenlinie Pandahems in stolzem Bogen hervorragt, schob ich meine Sorge um Delia und meine finsteren Gedanken über Zauberer und Schwerttricks beiseite. Jetzt ging es darum, sich mit jeder Faser auf den Sieg zu konzentrieren.
    Eine Flutduinpatrouille hatte uns zwischen den Wolken aufgespürt, und kurze Zeit später suchten Kytun Kholin Dorn und Tom Tomor die Armada auf. Ich begrüßte sie erleichtert.
    Wir unterhielten uns auf dem Achterdeck des vallianischen Flaggschiffs Jen Drak , bei dem es sich um das Flugboot handelte, das meine Männer in Hyrklana erobert hatten.
    »Wir leisten noch immer Widerstand, Majister«, meldete Tom und stand vor seinem Herrscher stramm. »Du triffst im rechten Augenblick ein.«
    »Aye«, sagte Kytun, der in seiner Rüstung sehr martialisch aussah. »Aye, Herrscher. Wir kämpfen für dich, weil unser König es wünscht. Aber jetzt mußt du deinen Anteil an der Last übernehmen.«
    Ich schaltete mich schleunigst ein. Meine Djangs sind nicht besonders feinfühlig, wenn es darum geht, mit den Anführern fremder Länder zu sprechen.
    Unsere Pläne wurden abgesprochen. Im Grunde hatten wir kaum eine Wahl. Wir verließen uns auf die Unsichtbaren Zwillinge.
    Den Hamalern war unsere eindrucksvolle Luftarmada natürlich ebenfalls nicht entgangen. Ich muß zugeben, daß selbst auf mich der Anblick der langen Flugbootreihen einen stolzen Eindruck machte. Die Schiffe flogen nun auseinander, ohne die Leinen abzuwerfen, und machten Anstalten, ihre Truppen an Land abzusetzen. Dann stiegen sie wieder empor, manchmal etwas ruckhaft, weil die Leinen nicht ausreichten, und nahmen ihre Kampfpositionen ein.
    Wenn Kov Hangol, der hamalische Pallan der Nordarmeen glaubte, unsere Schiffe würden sich aneinandergekoppelt in den Kampf begeben und dadurch zur leichten Beute seiner wendigen Flugboote werden, war er in der Tat so dumm, wie Rees vermutete. Unsere Segel waren gerefft. Als nun die hamalische Luftstreitmacht aufstieg, wurden die Schleppseile abgeworfen. Die Matrosen kletterten in die Wanten und setzten die Segel, kräftige Muskeln holten die Leinen durch, die Segelbäume fuhren herum, die Segel füllten sich.
    Natürlich ist es unmöglich, bei Ballonen und Flugschiffen mit Segeln so zu manövrieren wie es bei Segelschiffen auf, oder besser: im Wasser der Fall ist. Freifliegende Fahrzeuge können nur vor dem Wind treiben, weil die Gegenkraft des Ruders fehlt. Deshalb ist ein Kreuzen am Himmel nicht möglich – Ballone und Segel werden unweigerlich vom Wind davongeweht. Die beiden Silberkästen jedoch, die uns in der Luft hielten, verschafften uns zwar keine horizontale Bewegung, hatten aber, wie schon wiederholt beschrieben, Einwirkung auf tiefere Urkräfte. Nach meinem Kenntnisstand des beginnenden neunzehnten Jahrhunderts stellte ich mir das etwa so vor: die Kästen hakten sich irgendwie im Äther fest – heute würden wir sagen: sie richteten sich im Gravitationsfeld aus –, so daß sie bei entsprechender Ausrichtung wie ein Schiffskiel wirkten, der in den Äther eingetaucht war und
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