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Die Flammenfrau

Die Flammenfrau

Titel: Die Flammenfrau
Autoren: Jana Held
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vernichten.«
    Brunhild hatte sich von Arma gelöst. Sie ging zu Faramunds Pferd.
    »Du bleibst immer mein Freund«, sagte sie traurig zu Raban. »Auch wenn die Großen sagen, daß wir uns nicht wiedersehen dürfen, werde ich dich nicht vergessen.« Sie zupfte an Rabans Fuß, den sie gerade eben mit den Armen noch erreichen konnte.
    »Wir sind Gefährten der Nacht!« flüsterte der Junge. Von ihrer geheimen Verschwörung mußte niemand sonst etwas wissen. Er hielt Brunhilds Stein kurz in den Fingern, dann steckt er ihn ganz tief in die Hosentaschen zurück.
    Bruno hob die kleine Brunhild auf den Arm. »Leb wohl, meine Tochter.« Er strich ihr über die Wangen und schob ihr eine kleine Locke aus der Stirn. »Folge Arma und werde eine gute Kriegerin, damit sich der Wunsch deiner Mutter erfüllt.«
    Das Mädchen lachte. »Stimmt es eigentlich, Ritter Bruno, daß Arma Euch einmal mit dem Bogen besiegte?«
    Bruno räusperte sich. »Ja, das ist wahr.« Er schwang sich auf sein Pferd.
    »Gut, dann werde ich eines Tages nach Worms kommen, um mit Euch zu kämpfen. Ich werde Euch auch besiegen, genau wie Arma es tat!«
    Faramund lachte laut auf. »Worms wartet auf Euch, Brunhild!« rief er übermütig.
    Arma und Brunhild winkten den dreien noch nach, bis sie hinter den Hügeln verschwanden.
    »Weißt du«, sagte Brunhild, »ich bin froh, daß du bei mir bleibst. Nach allem, was ich von Raban über Väter gehört habe, bin ich ganz glücklich, daß Ritter Bruno nun abreist. Vielleicht hätte er doch eines Tages mit mir geschimpft!«
    Arma lachte. »Komm, wir sollten mit dem Springen beginnen. Mirka sagt, es wäre allerhöchste Zeit, daß du endlich lernst, weiter zu springen, als je ein Mann es könnte.«
     

     
    Antana wachte auf. Die alte Ramee saß nicht wie sonst in den letzten Tagen bei ihr, um sie zu pflegen. Aber sie war dennoch nicht alleine in der Höhle. Sie lauschte. Ein leises Schnurren hatte sie geweckt. Antana schaute sich um und mußte lächeln.
    Ein rotbrauner Kater lag neben ihr auf den Decken, nahe am Feuer. Ruhig schaute er sie an. Er hatte dunkelbraune, glänzende Augen, und sein tiefes Schnurren klang angenehm weich. Antana hob die Hand. Das Fell hatte die Farbe von dunklen Flammen, die hier und da im Spiel des Lichtes schimmerten. Sanft drückte das Tier seinen Kopf an ihre Finger und rückte ein Stückchen näher. Er legte zärtlich eine Pfote auf ihre Brust, als Antana ihn streichelte.
    »Du bist also doch gekommen.« Sie lächelte. »Bist du nicht böse, daß ich Elinor getötet habe?« Ihre Hand wanderte hinter die Ohren des Katers und kraulte ihn dort. »Ich hatte solche Angst um dich. Ich mußte es einfach tun.« Das Tier maunzte leise. Es rieb dabei seinen Kopf wieder an ihrer Hand während sie weiterfragte.
    »Bist du jetzt von dem Geist des Alten befreit?«
    Der Kater schnurrte. Antana überlegte, ob das wohl ein Ja oder ein Nein gewesen sein konnte. Sie entschied sich für ein Ja.
    Es würde wohl noch ein paar Schwierigkeiten mit der Verständigung geben, aber es war gewiß leichter als mit einem Adler, dachte sie.
    Ramee hatte also die Kraft gehabt, den Vers der Verwandlung zu singen. Antana fragte sich, wie die Alte es geschafft hatte, Pyros zu besiegen. Aber eigentlich war es auch unwichtig. Sie schaute dem Kater tief in die Augen. »Was immer du tust, oder welche Gestalt du annimmst, Pyros, ich werde niemals aufhören dich zu lieben!« sagte sie leise.
     

     
     
    ENDE

 
     
     
    Die Nibelungen
     
    Die große Saga »Die Nibelungen« ist keine Nacherzählung des weltberühmten Nibelungenliedes. Jeder Roman erzählt eine neue, aufregende Geschichte um einen Helden des Epos. Gleichwohl lassen sich die Romane in die Chronologie des Liedes einordnen.
     

     
    Chronologie
    Die Flammenfrau
    Der Rabengott
    Hagen kommt nach Worms, beginnt seinen Aufstieg zum Berater.
    Das Runenschwert
    Siegfried tötet Nibelung und Schilbung, stiehlt die Tarnkappe.
    Siegfried erschlägt den Drachen
    Das Drachenlied
    König Dankrat von Burgund stirbt; Gunther besteigt den Thron.
    Die Hexenkönigin
    Das Nachtvolk
    Siegfried kommt nach Worms.
    Fahrt nach Island; Wettkampf um Brunhilds Hand.
    Siegfried heiratet Kriemhild, Gunther heiratet Brunhild.
    Hagen ermordet Siegfried, versenkt den Nibelungenhort im Rhein.
    Kriemhild reist ins Hunnenland.
    Hochzeit zwischen Kriemhild und König Etzel.
    Die Burgunden folgen Kriemhilds Einladung zur Hunnenburg.
    Kriemhild läßt die Burgunden von den Hunnen ermorden.
    Dietrich
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