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Die Farm des Schreckens (FBI Special Agent) (German Edition)

Die Farm des Schreckens (FBI Special Agent) (German Edition)

Titel: Die Farm des Schreckens (FBI Special Agent) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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Kaffee?«
    »Gerne.« Ron Harris legte den Kopf ein wenig schief. »Du besorgst ihn doch aus dem Automaten?«, fragte er.
    »Du klingst ja richtig ängstlich. Keine Sorge. Ich werde mich hüten, mir eine Abfuhr von Amalie zu holen. Du kriegst den Kaffee aus dem Automaten.«
    »Dann ist es gut.«
    Owen Burke verließ das Büro.
    Eine Viertelstunde verstrich, eine halbe Stunde. Owen Burke kam nicht mehr zurück. Ron Harris führte sich noch einmal die digitale Akte von Melvin Kinsley zu Gemüte. Burkes Telefon klingelte. Harris schnappte sich den Hörer, hob ihn vor sein Gesicht und sagte: »Special Agent Harris, FBI New York.«
    »Hier spricht Fred Sherman, stellvertretender Leiter des Gefängnisses Sing Sing. Habe ich mich vielleicht verwählt? Ich wollte mit Special Agent Burke sprechen.«
    »Sie sind richtig, Mr. Sherman. Ich teile mir mit Agent Burke das Büro. Er ist im Augenblick nicht im Raum. Aber Sie können auch mir sagen, was Sie herausgefunden haben.«
    »Sie wissen also Bescheid, Agent?«
    »Ja. Burke und ich sind ein Team.«
    »Gut. Edwards und Kinsley befanden sich bis zu Edwards Entlassung im Oktober '08 in einer Zelle. Der zuständige Wärter hat mir berichtet, dass zwischen den beiden eine richtige Freundschaft entstanden ist.«
    »Das ist ja sehr interessant«, murmelte Ron Harris. »Standen die beiden noch miteinander in Verbindung, nachdem Edwards entlassen worden war?«
    »Ich habe geahnt, dass diese Frage kommt, Agent«, sagte Sherman. »Ja, Edwards hat hin und wieder im Gefängnis angerufen. Die Anrufe wurden verzeichnet.«
    »Es wäre uns lieber, sie wären aufgezeichnet worden«, grollte Harris.
    »Das ist uns leider nicht erlaubt«, versetzte Sherman.
    »Ich weiß. Vielen Dank, Mr. Sherman.«
    Kurz nachdem Harris aufgelegt hatte, erschien Owen Burke mit zwei Bechern Kaffee. »Ich bin dem Chef begegnet und er nahm mich mit in sein Büro, wo ich ihm Bericht erstatten musste. Außerdem wollte er mit mir einige Fakten wegen der Pressekonferenz abklären, die er für morgen Nachmittag um 14 Uhr einberufen hat.«
    »Wir müssen doch hoffentlich nicht teilnehmen!«, stieß Harris hervor und musterte seinen Kollegen voll banger Erwartung.
    »Nein!«, lachte Burke und reichte seinem Freund und Partner einen der Plastikbecher.
    Harris nahm ihn, stellte ihn auf den Schreibtisch und sagte: »Sherman hat angerufen. Edwards und Kinsley waren Zellengenossen. Sie bewohnten eine Zelle, bis Edwards entlassen wurde. Der Wärter hat Sherman erzählt, dass sie zuletzt recht gute Freunde waren.«
    Owen Burke pfiff zwischen den Zähnen und setzte sich. »Sieh an, sieh an!«, stieg es aus seiner Kehle. »Ich glaube, wir sind einen ganz schönen Schritt vorangekommen. Und nun sollten wir gleich Mr. Melvin Kinsley einen Besuch abstatten.«
     
    *
     
    Wenig später fuhren sie auf dem Broadway nach Norden. Sie mussten Manhattan von Süden nach Norden durchqueren, und das ging an die Substanz. Anfahren, bremsen, anfahren … Es war eine psychische Belastung. Man musste in der Tat über ein starkes Nervenkostüm verfügen. Bei psychisch schwachen Menschen konnten unter diesen Umständen starke Aggressionen wachgerufen werden. Bis sie in die Bronx wechseln konnten, mussten die Agents etwa siebzehn Kilometer zurücklegen. Sie benötigten fast eine Stunde.
    Aber sie kamen in der 184th an.
    Melvin Kinsley war zu Hause. Als er öffnete und die Agents sah, entgleisten seine Gesichtszüge regelrecht. Er schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen, dann brach es aus ihm heraus: »Sie! Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie sich ankündigen sollen! Ich – ich rufe sofort meinen Anwalt an. Es ist eine Frechheit …«
    Rummms! Krachend flog die Tür zu.
    Ron Harris schaute Owen Burke an und verdrehte genervt die Augen. »Dass diese Dummköpfe es nicht begreifen wollen …« Er schlug mit der Faust gegen das Türblatt. »Öffnen Sie, Kinsley! Es sind nur ein paar Routinefragen, die wir Ihnen stellen möchten. Sie brauchen keinen Anwalt.«
    »Was für Fragen?«, tönte es durch die Tür.
    »Öffnen Sie! Natürlich können wir Ihnen die Fragen auch durch die geschlossene Tür stellen. Aber dann hört wahrscheinlich das halbe Haus mit. Möchten Sie das?«
    Kinsley schien zu überlegen. Plötzlich aber öffnete er wieder. Sein Blick war finster. »Fragen Sie.«
    Auch heute zog sich wieder der Speichelfaden beim Sprechen zwischen seinen Lippen. Burke fand es widerlich. Aber er zwang sich zu Objektivität. »Wir wollen mit Ihnen
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