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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)
Autoren: Leslie Parrish
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ihm Dienstmarke und Ausweis des District of Columbia Police Departments, dann entfernte sie sich von ihrem Wagen, damit sowohl sie selbst als auch das Auto gründlich durchsucht werden konnten.
    Der Soldat kontrollierte ihre Dienstmarke und senkte die Waffe, steckte sie aber noch nicht weg.
    Fast ohne die Lippen zu bewegen und mit ausdrucksloser Miene fragte er: »Waffe?«
    Ronnie nickte. »Glock. Holster hinten.« Sie hütete sich, nach hinten zu greifen und die Pistole eigenhändig herauszuholen, und sie wusste auch sehr gut, warum sie nicht schon vor dem Aussteigen zuvorkommend danach gegriffen hatte. Sobald diese abgebrühten Soldaten die Waffe in ihrer Hand gesehen hätten, wäre ihr Kopf nämlich nur noch ein matschiges Häuflein Hirn und Knochen auf dem Gehweg gewesen.
    »Ziehen Sie die Jacke aus.«
    Ronnie gehorchte sofort, froh, das schwere, dunkle, von der Stadt ausgegebene Kleidungsstück ablegen zu können. Sie wünschte sich die Kleidung zurück, die sie in ihrer ersten Zeit als Police Detective getragen hatte – in den Jahren vor2017 , als sie bei der Arbeit Straßenkleidung angehabt hatte. Aber da mittlerweile im ganzen Land ständig von allen verlangt wurde, sich auszuweisen, war es kaum verwunderlich, dass jetzt sämtliche Polizisten Uniform tragen mussten. Bis ganz hinauf zum Chef des National Department of Law Enforcement, dem obersten Polizeichef.
    »Spreizen.«
    Ronnie nahm die übliche Haltung ein und blieb mit seitlich ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen reglos stehen. Schweigend machten die Männer sich an die Arbeit. Einer entfernte die Neun-Millimeter und den zusätzlichen Clip von ihrem Rücken und trat zur Seite, um beides zu untersuchen. Ein anderer tauchte mit einem Scanner aus dem Nichts auf. Er fuhr damit über ihren Oberarm, als wäre der Arm eine Dose Bohnen an der Kasse im Supermarkt. Der Mann suchte nach dem Mikrochip, der im Arm eines jeden gesetzestreuen amerikanischen Bürgers implantiert war.
    Den weniger Gesetzestreuen waren diese Chips ein Dorn im Auge.
    Auch die fanatischen Bürgerrechtler hatten vor einigen Jahren, als die Regierung ihre Bürger angeregt hatte, sich freiwillig der Implantation zu unterziehen, lautstark dagegen protestiert.
    Der Soldat nickte dem Sergeant zu und las etwas von dem winzigen Display ab. »Identität bestätigt. Sloan, Veronica Marie, geboren in Arlington, Virginia, am 5. Januar 1993.«
    Ein Schritt weiter. Aber immer noch nicht fertig.
    Der Sergeant klemmte sich einen ultramodernen, superstarken Sensor an die Hand und stellte sich neben Ronnie. Er war ihr jetzt so nah, dass sie seinen Atem an ihrer Wange spürte und die Würstchen roch, die er zum Frühstück verzehrt hatte.
    »Nicht bewegen«, presste er heraus, die Zähne so fest zusammengebissen, als wolle er eine Nuss knacken.
    Ronnie war in Versuchung, ihm zu versprechen, dass sie sich nicht rühren würde, doch dazu hätte sie den Mund bewegen müssen, und sie wollte heute weder erschossen noch erschlagen werden. Also blieb sie einfach stehen und wartete ab.
    Ohne eine Emotion zu zeigen, fuhr der Sergeant mit dem kleinen Gerät über ihren ganzen Körper, dabei war seine Hand keinen Zentimeter von ihrer Kleidung entfernt. Wenn es ihm einen Kick verschaffte, dass er mit der Handfläche fast über ihre Nippel strich, war er zumindest so anständig, sich nichts anmerken zu lassen.
    Der Metalldetektor trillerte, als er über ihr Holster glitt, er trillerte über dem Knopf an ihrer Hose, über den im Arm implantierten Mikrochip, über dem Verschluss ihres BH s und über den Metallösen an ihren Schuhen. Auch an ihrer rechten Schläfe gab das Gerät leise Pieptöne von sich, sodass der Sergeant einen Moment stutzte, erneut auf das Display sah und Ronnies Haar aus dem Weg zupfte, um ihre Schläfe genau zu betrachten. Offenbar sah er nichts – der Schnitt war winzig gewesen und genau am Haaransatz.
    Sie riskierte die Mundbewegung und erklärte: »Wenn Sie meine Unterlagen überprüfen, finden Sie einen Code dafür.«
    Der Sergeant starrte sie an und las das Display noch einmal. Vielleicht war er neugierig, warum sie die Genehmigung besaß, Hochsicherheitsgebiet zu betreten, obwohl sie offenbar irgendwelches Metall unbekannter Art im Kopf hatte. Doch er verhielt sich professionell und fragte nicht nach.
    Einen Moment später trat er zurück und richtete den Blick auf Ronnies Gesicht. Einen Herzschlag lang.
    »In Ordnung«, sagte er und trat zurück, damit der nächste Teil der
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