Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
der Ungeziefer.
    »Gut. Ihr habt recht getan, mich aufzusuchen. Ich werde mir alles anhören, was ihr zu sagen habt. Aber zuerst habe ich Hunger.«
    Diese Neuigkeit sorgte für Fußscharren und vorsichtigen Rückzug bei den Skirrits.
    »Hungrig?«, fragte ihr Sprecher oder Anführer in einem Ton, der unter ihresgleichen wohl Nervosität andeutete. »Jetzt?«
    »Einer wird genügen«, sagte die Prinzessin.
    Der Skirrit-Hauptmann zeigte mit beiden linken Armen auf einen seiner Kollegen. »Du hast gehört, was die Prinzessin gesagt hat«, erklärte er.
    Der Angesprochene holte tief Luft und ließ ein zittriges Seufzen hören. Dann beugte er seine langen Beine und kniete sich hin. Er verneigte seinen dreieckigen Kopf, und seine Augäpfel verfinsterten sich.
    Und die Prinzessin, die unvergleichliche Schönheit, begann sich zu verwandeln.
    Ihr Körper … ihre Gestalt …
    Grimluk musste beide Hände über den Mund legen, um den Schrei aufzuhalten, der seine Kehle zu zerreißen drohte.
    Die Prinzessin … nein, das Monstrum, zu dem sie geworden war, das böse, grauenhafte Biest, öffnete den breitgezogenen, scheußlichen Mund und biss seelenruhig den dargebotenen Kopf vom Hals.
    Grüner Schleim spritzte aus dem Insekt. Der kopflose Leib brach mit einem Geräusch zusammen, das sich anhörte wie fallende Mikadostäbe.
    Und die Prinzessin kaute, als habe sie sich ein ganzes Ei in den Mund gestopft.
    Grimluk drehte sich um und rannte los, er rannte und rannte, stolperte, fiel und rappelte sich wieder auf, um weiterzurennen, weiter, immer weiter durch die schwarze Nacht.
    Er rannte, stumm schreiend vor Entsetzen.

6
    M acks Eltern fragten ihn zwar jeden Tag, wie es in der Schule gewesen sei. Aber er vermutete, dass sie an den Einzelheiten nicht besonders interessiert waren. Beim Abendessen an diesem Tag stellte er seine Theorie auf die Probe.
    »Und, David, wie war es in der Schule?«, fragte sein Vater, während er sich Hähnchenstreifen auf den Teller häufte.
    Seine Eltern nannten ihn David. Das war sein eigentlicher Name, klar, der Name, den sie für ihn ausgesucht hatten, als er noch ein glipschiger Neugeborener gewesen war. Also ertrug er ihn.
    »Heute ist ein Haufen interessanter Sachen passiert«, sagte Mack.
    »Ach, tatsächlich«, sagte seine Mutter und reichte ihrem Mann die Ketchup-Flasche.
    »Ja«, erwiderte Mack. »Heute hat ein uralter, halb toter Typ Zeit und Raum angehalten.«
    »Wie war eigentlich die Mathearbeit?«, fragte sein Vater. »Ich hoffe, du kommst mit.«
    »Die war doch nicht heute, sondern Freitag. Dieser Hutzelmann hat die Gesetze der Physik außer Kraft gesetzt und eine mir völlig unbekannte Sprache gesprochen.«
    »Sprachbegabt warst du schon immer«, bemerkte seine Mutter.
    »Außerdem bin ich Stefans neue Nummer Eins.«
    »Eine Eins?« Sein Vater streute Salz auf sein Kartoffelpüree. »Na dann ist doch alles in Butter, Junge.«
    Mack sah seinen Vater an. Und dann seine Mutter. Der Verdacht, dass sie ihn im Grunde gar nicht kannten und ihm kein bisschen zuhörten, war eines. Diesen Verdacht aber auch noch bestätigt zu bekommen, war etwas ganz anderes.
    Er fühlte sich daraufhin ein bisschen einsam, obwohl er so ein Wort nicht gern benutzte.
    Nach dem Essen ging er in sein Zimmer und sah sich schon dort sitzen.
    »Aaaah!«, schrie Mack.
    »Aaaah!«, schrie Mack zurück.
    Mack stand wie versteinert im Türrahmen und starrte den Mack auf der Bettkante an, der wiederum den Mack im Türrahmen anstarrte.
    Aber bei näherem Hinsehen war es doch nicht er. Nicht ganz. Der Mack, der da auf seiner Bettkante saß, sah sehr wie Mack aus, aber es waren feine Unterschiede zu erkennen. Zum Beispiel hatte dieser zweite Mack keine Nasenlöcher.
    Mack schlich ins Zimmer und schloss die Tür.
    »Also gut. Wer bist du?«
    »David MacAvoy.«
    Mack hätte nicht gedacht, dass es ihn so durcheinanderbringen könnte, sich selbst anzuschauen. Aber so war es. Sein Mund war trocken. Sein Herz pochte. Ihm klingelte es in den Ohren, aber nicht wie Schlittenglöckchen, sondern wie Alarmglocken.
    »Super Trick«, sagte Mack. »Echt gut, ja. Ich raste nicht aus. Ich lache über den beeindruckenden Trick. Hahaha! Okay? Toller Witz.«
    »Hahaha!«, wiederholte der andere Mack. Und er grinste mit seinem unter der nasenlochlosen Nase sitzenden Mund. Im Mund war weißer Zahn zu sehen. Keine Zähne. Zahn. Die Zahnreihe war ein zusammenhängender weißer Bogen.
    Die beiden Macks glotzten einander an, wobei Mack Eins sich besser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher