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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Yoda, aber er atmet nicht mehr!«
    Der alte Mann zuckte die Achseln. »Nicht weiter schlimm. Meine Kraft verlässt mich.«
    Und tatsächlich begann Stefan zu husten und sog die Luft ein wie ein Ertrinkender, der es eben noch an die Wasseroberfläche geschafft hat.
    Der alte Mann blinzelte. Er wirkte verstört. Ratlos. Oder verwirrt.
    »Ich schwinde.« Der alte Mann seufzte. Seine Schultern sackten zusammen. »Ich bin geschwächt. Ich kehre zurück, wenn ich wieder bereit bin.«
    Und dann fügte er mit einem Keuchen hinzu: »Mir schmerzt der Kopf.«
    Und dann war er weg. Genauso plötzlich, wie er aufgetaucht war.
    Sein Geruch verschwand mit ihm. Und auch das Licht.
    Und auf einmal rührten sich die anderen wieder. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung.
    Mack sah zu Stefan. »Ich weiß, du musst mich verkloppen«, sagte Mack zu Stefan, »aber kannst du mir vorher noch was verraten: Hast du das eben auch gesehen?«
    »Den alten Kerl?«
    »Also hast du«, sagte Mack. »Wow.«
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Stefan.
    »Hab ich nicht«, gab Mack zu, obwohl er vielleicht besser so getan hätte.
    »Huh«, meinte Stefan.
    »Genau.«
    Die beiden standen da und überdachten das komplett unsinnige Geschehen, das sich eben ereignet hatte. Mack bemerkte, dass keiner der anderen im Flur irgendwie verwirrt, verstört oder auch nur neugierig wirkte – abgesehen davon, dass sie sich wohl wunderten, warum Stefan Mack noch nicht fertiggemacht hatte.
    Sie hatten nichts mitbekommen. Nur Mack und Stefan hatten es gesehen.
    »Ich wollte dir eh nichts tun«, sagte Stefan.
    Mack zog skeptisch eine Augenbraue hoch. »Wie?«
    »He, du hast mir das Leben gerettet.«
    »Eben jetzt?«
    »Wow!«, sagte Stefan. »Das macht zwei. Du hast mir zweimal absolut das Leben gerettet.«
    Mack zuckte die Achseln. »Ich konnte dich ja nicht verbluten lassen, oder ersticken. Du bist nur ein Quäler. Du bist ja kein böser Mensch.«
    »Huh«, meinte Stefan.
    »Mach ihn fertig!«, schrie Matthew. Er hatte die absurde Unterhaltung lange genug geduldet. Er hatte auf diesen Moment schließlich mit einer Mordsgeduld gewartet, und jetzt sollte der Schikane-König endlich diesen Jungen erledigen, der für seinen gelben Anstrich gesorgt hatte.
    Immer noch waren gelbe Krusten in Matthews Nackenfalten und Ohren zu sehen.
    Stefan verarbeitete die Informationen. Und dann ließ er etwas verlauten, dass die gesamte Schülerschaft der Richard Gere Middle School unter Schock setzte: »He«, sagte er. »Hört mal«, fügte er hinzu. »MacAvoy steht unter meinem Schutz.«
    »Niemals!«, knurrte Matthew.
    Da machte Stefan zwei Schritte. Sein Gesicht war nun ganz nah an Matthews, und jemand, der es nicht besser wusste, hätte meinen können, sie würden gleich knutschen.
    Aber das taten sie nicht.
    Stattdessen wiederholte Stefan langsam, Wort für Wort: »Unter. Meinem. Schutz.«
    Damit war die Sache erledigt.

5
    V or wirklich sehr langer Zeit …
    So begab sich der zwölfjährige Grimluk also als Flieher auf die Reise. Er wusste nicht genau, warum er vor der Bleichen Königin fliehen musste, aber das machte man halt. Und in jenen Tagen, vor langer, langer Zeit, fragte man nicht lange nach, wenn Ärger im Anflug war.
    Grimluk trieb Gelidberry, ihren namenlosen Sohn und die Kühe zusammen und machte sich auf den Weg.
    Sie nahmen ihre wertvollsten Besitztümer mit:
    • Eine dünne Matratze aus Stroh und Taubenfedern, in der etwa achttausend Bettwanzen hausten, wobei Grimluk eine so hohe Zahl gar nicht denken konnte.
    • Einen Klumpen Ton in Form einer dicken Frau mit riesigem Mund, welcher die Familiengöttin Gordia darstellte.
    • Ein kleines Beil mit Wetzstein.
    • Einen Kochtopf mit Metallhenkel (der wertvollste Gegenstand der Familie und einer der Gründe, warum viele im Dorf auf Grimluk neidisch waren und dachten, er und seine Familie seien hochnäsig).
    • Einen Krug kräftiges Ale (ein Gebräu aus gegorener Milch und Kuhschweiß, gewürzt mit zerstoßenen Brennnesseln).
    • Die Zunderkiste, in der sich ein Stein, ein Stahlsplitter, der einst vom Schwert des Barons abgesprungen war, und ein kleines Bündel trockenes Gras befand.
    • Gelidberrys Nähutensilien, die aus einem Dorn mit einem Loch an einem Ende, einer schönen Spule Kuhschweifgarn und einem fünfzehn Quadratzentimeter großen Wollstück bestand.
    • Den Familienlöffel.
    Außerdem trugen sie noch ihre Kleider auf den Rücken, ihre Fußlappen, ihre Mützen, die Babydecke und verschiedene Läuse,
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