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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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und halbwegs mochte. Horace sollte mit der Klostrudelstrafe bekannt gemacht werden. Er war ein Computerspinner, und so wurde die Maßnahme von Matthew Morgan, dem Tyrannen der Nerds, geleitet. Tatkräftig unterstützt von seiner freundlichen Assistentin Camaro Angianelli. Camaro kam nicht darüber hinweg, dass sie nach dem Traumauto ihres Vaters benannt worden war, und sie befreite ihre geschundene Seele, indem sie Außenseiter terrorisierte.
    Streng genommen hätte Camaro sich gar nicht in der Jungentoilette aufhalten dürfen, aber die letzte Person, die sie darauf aufmerksam gemacht hatte, nahm ihre Mahlzeiten nun mit einem Strohhalm zu sich.
    Jedenfalls hatten Matthew und Camaro den armen Horace schon hochkant gestellt. Sein Kopf steckte in der Kloschüssel, und sein Zeug fiel aus den Hosentaschen, aber er strampelte wie wild mit den Beinen, und weil er nicht gerade zu den Leichtgewichten gehörte, hatten die beiden Quäler keine Hand für den Spülknopf frei. Als sie also hörten, dass sich noch jemand im Raum befand, riefen sie um Hilfe.
    Mack öffnete die Kabinentür und hatte die Lage mit einem Blick erfasst.
    »Die spült automatisch«, erklärte er.
    »Wir sind ja nicht blöd«, erwiderte Matthew.
    »Ihr müsst Horace aus der Toilette ziehen, wenn die Spülung funktionieren soll«, erklärte Mack.
    »Das würde die Maßnahme ja vereiteln«, erwiderte Camaro. Sie war nicht blöd, sie war nur gemein.
    »Ja«, stimmte Matthew zu, ohne genau zu wissen, womit er sich da einverstanden erklärt hatte.
    »Man kann die Automatik abschalten«, erklärte Camaro, den Knöchel ihres Opfers fest im Klammergriff.
    »Ja«, stimmte Mack zu. »Aber ich weiß nicht, warum ich euch helfen sollte, Horace zu quälen.«
    »Weil wir dir sonst in den Arsch treten«, erklärte Matthew.
    An dieser Stelle hätte ein vernünftiger Mensch »Also gut« gesagt und die manuelle Klospülung betätigt. Aber Mack war in dieser Hinsicht nicht vernünftig. Er hatte eine angeborene Abneigung gegen Tyrannen.
    Also antwortete er: »Dann versucht es doch.«
    »Was sollen wir versuchen?«, blaffte Matthew.
    »Er meint«, erklärte Camaro geduldig, »wir sollen ruhig versuchen, ihm in den Arsch zu treten. Er scheint zu glauben, dass wir dazu nicht in der Lage sind.«
    Camaro war ein attraktives Mädchen. Eine fitnesswütige Raubkatze mit null Prozent Körperfett.
    »Weißt du«, erklärte Camaro in der pedantischen Art, die sie zur perfekten Bewerberin für den Job der Außenseiter-Tyrannin gemacht hatte, »er möchte, dass wir Horace loslassen und stattdessen ihn jagen.«
    Mack nickte anerkennend. »Du durchschaust mich voll und ganz.«
    »Mack, Mack, Mack«, sagte Camaro. »Du bist echt niedlich.«
    »Ich weiß«, stimmte Mack zu.
    »Ich will dich nicht schlagen«, gestand Camaro. »Also, warum rennst du nicht sofort weg?«
    Mack seufzte. »Also gut. Aber das hier nehme ich mit.« Er bückte sich und schnappte sich Matthews Tasche. Sie war erstaunlich leicht, denn es waren keine Bücher darin, nur eine Tüte Weingummi, eine Flasche Cola und ein Nunchaku.
    Jetzt hatte es Matthew kapiert. Er ließ Horace los, wodurch auf einmal alles Gewicht auf Camaro lastete, die zwar stark war, aber nicht so stark. Horace tauchte ab, ohne Spülung. Matthew stürmte los, doch Mack war schneller.
    Mack war schon zur Tür raus, raste über den Korridor, und Matthew stürmte hinterdrein.
    Die Zeit arbeitete für Mack. (Natürlich hatte er die Uhr an der Wand bemerkt.) Die Glocke schrillte zum Schulschluss, und die Schüler schossen aus den Klassenräumen wie Schrot aus der Flinte.
    Mack öffnete Matthews Tasche und warf Weingummi ins Gedränge.
    Mack hatte einen genauen Lageplan des Schulgebäudes im Kopf. Er kannte jede Tür, jedes Schließfach und jeden Abstellraum. Er wusste, welche Türen nicht verschlossen waren, an welchen Ausgängen Alarm ausgelöst wurde und wo man ein offenes Fenster finden würde.
    Er machte sich kaum Sorgen, dass Matthew oder Camaro (sie hatte sich der Jagd angeschlossen) ihn einholen könnten. Er tauchte ins Chemielabor ab und lief durch die Verbindungstür ins ehemalige Chemielabor. Es wurde derzeit renoviert, wegen einer unvorhergesehenen Explosion. Mack bemerkte eine Leiter, und auf der Leiter eine Farbwanne. Er platzierte Matthews Tasche unter der Leiter.
    Die Fenster standen offen, damit der Farbgeruch entweichen konnte, und die Anstreicher machten gerade draußen Pause. Mack sprang durch ein Fenster hinaus, als Matthew eben ins erste
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