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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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dauern.«
    Matthew und Camaro war es natürlich rasch gelungen, die verfügbaren Schikanierer der Richard Gere zusammenzutreiben. Sechs Jungen und Camaro kamen im zielstrebigen Schlägerschritt auf sie zu.
    Mack hatte nur eine einzige Fluchtmöglichkeit. An der Rückseite der Turnhalle war ein Notausgang. Die Tür war aus starkem Milchglas und man konnte nicht hindurchsehen, aber Mack wusste, dass in diesem Moment hinter dieser Tür die Cheerleader trainierten.
    Er wusste auch, dass die Tür stets verschlossen sein sollte. Aber Jeter, der Trainer, schloss sie manchmal auf und schaltete den Alarm aus, damit er zwischen den Kursen kurz raushuschen und hier auf dem Hof eine qualmen konnte.
    Mack hatte nur diese eine Chance.
    Er wartete, sammelte Kraft und Konzentration. Dann begann er zu stolpern und sackte dabei halb zusammen. Und in dem Sekundenbruchteil, den Stefan brauchte, um seinen Klammergriff zu erneuern, stürzte Mack davon.
    Sein T-Shirt riss in einem Stück ab, nur das Kragenband blieb übrig. Drei Schritte bis zur Tür. Er packte den Türgriff und zerrte daran.
    Die Tür öffnete sich nicht.
    Mack spürte, dass sich hinter ihm etwas bewegte.
    Er fuhr herum. Stefans Faust kam angeflogen, Mack duckte sich.
    Krach!
    »Aaahhh!«, schrie Stefan.
    Mack stolperte zur Seite. Als er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, sah er die roten Spritzer überall auf der kaputten Scheibe. Stefans Faust hatte das Glas durchbrochen. Stefan hatte einen zehn Zentimeter langen Schlitz im Arm. Wie ein klaffend roter Mund, aus dem das Blut strömte.
    Die herannahenden Schikanierer blieben abrupt stehen.
    Stefan starrte mit fasziniertem Entsetzen auf seinen Arm.
    Die Schläger zögerten, und dann, nach einer vernünftigen Einschätzung der Situation, beschlossen sie, dass es an der Zeit war, die Biege zu machen.
    Sie drehten um und stoben davon – nicht ohne noch üble Drohungen auszustoßen.
    Stefan versuchte, mit der linken Hand den Blutstrom zu stoppen.
    »Huh«, sagte er.
    »Wow«, murmelte Mack, den Mund voll Turnhose.
    »Ich blute ganz schön«, bemerkte Stefan. Dann setzte er sich, viel zu schnell, und plumpste auf den Boden. Mack erkannte, dass er es hier nicht mit einer schmerzhaften, genau zur richtigen Zeit erlittenen kleinen Verletzung zu tun hatte. Dafür schoss viel zu viel Blut aus Stefans Arm. Zu ihren Füßen bildete sich schon eine Pfütze, rund um eine weggeworfene Schokoriegelverpackung.
    Der Schikane-König versuchte aufzustehen, aber offenbar funktionierte sein Körper nicht mehr ganz richtig und er blieb unten.
    Mack war wie gebannt vor Entsetzen. Ein Teil von ihm befürchtete, eine neue Phobie zu entwickeln: Hemophobie, Angst vor Blut.
    Es wäre ganz einfach, jetzt wegzulaufen. Und Mack überlegte es ernsthaft. Doch dann spuckte er stattdessen die Sporthose aus, stellte sich neben den hockenden Stefan und sagte: »Lehn dich zurück.«
    Weil Stefan dem offenbar nicht folgen konnte, schob Mack ihn einigermaßen unsanft in die Rückenlage.
    Dann kniete er sich neben ihn und drückte mit dem Ballen der linken Hand in die Wunde. Eine äußerst unangenehme Angelegenheit. Der Blutstrom wurde schwächer, hörte aber nicht auf.
    Mit der freien Hand schnappte sich Mack das übelst duftende T-Shirt und band es unbeholfen um Stefans riesigen Bizeps. Er verknotete es fest, drückte dabei aber weiter mit dem Handballen auf die rot sprudelnde Quelle.
    Der Blutstrom verlangsamte sich etwas.
    »Ich schaff das nicht. Wir brauchen Hilfe«, sagte Mack.
    Stefans Augen blitzten kurz auf, weil er wohl kurzzeitig verstand, was wir bedeutete.
    Ein kraftvolles Wort: Wir .
    »Hast du ein Handy dabei?«, fragte Mack. Mobiltelefone waren an der Schule streng verboten, also hatte nur etwa ein Drittel der Schüler eins griffbereit.
    Stefan nickte. Er hatte noch nie besonders helle gewirkt, aber jetzt erschien seine Miene sogar noch tumber als sonst. Aber er deutete mit dem Kinn auf seine Hosentasche.
    »Zieh an der Staubinde, ja?«, sagte Mack. Als er Stefans verständnislosen Blick bemerkte, erklärte er: »Das T-Shirt. Zieh mit der linken Hand an dem Knoten. Aber fest.«
    Stefan gelang das nur mit Mühe. Mack bemerkte, dass seine Finger nur ungeschickt herumtasteten. Die Kraft verließ ihn.
    Mack nestelte das Handy aus Stefans Hosentasche und wählte die Notrufnummer.
    »Rettungsstelle, wer ruft an? Was ist passiert?«
    »Hier ist ein neunjähriger Junge, aus dem das Blut in alle Richtungen schießt«, erklärte Mack.
    »Neun?«,
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