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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)
Autoren: Michael Rusch
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dabei in die Augen sehend: „Ja, ich bin bereit!“
    Der Ältere wünschte dem Jüngeren viel Glück und ermahnte ihn, vorsichtig zu sein. Und er sagte ihm, dass sie auf dem kürzesten Wege durch das Totenreich hindurch mussten.
    Sie betraten den Wald. Sofort formierten sich die Skelette gegen die beiden Zauberer. Immer drohender schwangen sie ihre Schwerter. Sie kamen näher. Nun zogen Jodaryon und Wasgo ihre Schwerter ebenfalls. Sie stellten sich mutig gegen diese Übermacht von Hunderten ausgebildeter und auch nicht ausgebildeter Krieger. Jodaryon murmelte einen Zauber und schickte ihn zu seinem Freund. Auch Wasgo murmelte etwas und plötzlich schlugen die anderen zu. Doch zwei Skelette blieben reglos stehen. Jodaryons Freund und ein Skelett, welches von Wasgos Zauber getroffen wurde.
    Die Skelette hatten den Auftrag, niemanden durch das Totenreich zu lassen. Also kämpften sie unverdrossen und unaufhörlich gegen jeden Eindringling. Unsere beiden Gefährten beeilten sich mit ihren Zaubersprüchen und immer mehr Angreifer kamen zum Stillstand. Doch trotzdem drängten ihnen ständig wieder andere Skelette mit ihren Waffen entgegen, bereit zum Kampf auf Leben und Tod.
    Was Jodaryon nicht wissen konnte, war, dass der Gevatter Tod auf Befehl des Höllenfürsten Luzifer die Reihen von Bossus schlimmsten Schergen gelichtet hatte, als Wasgo von diesem entführt worden war. Am Fluss hatte der Herrscher der Welt den jungen Mann in das Wasser gezogen und so gefangengenommen. Im Verlies des Schreins des Bösen hatte sich Wasgo Folter und Qual ausgesetzt gesehen. Deshalb hatten Antares und Luziferine den Herrn der Unterwelt um Hilfe gebeten. Gevatter Tod hatte sein Werk begonnen und Wasgo hatte, ohne viele Qualen im Verlies erlitten zu haben, durch Jodaryon gerettet werden können. Aber Gevatter Tod war nicht nur im Verlies aktiv gewesen, sondern hatte von überall her die brutalsten und gehässigsten der Bösen in das Reich der Toten geholt. So kam es, dass Gevatter Tod unfreiwillig die Armee der Skelette noch einmal bedeutend vergrößert hatte.
    Dadurch wurde der Kampf auf Leben und Tod für Wasgo und Jodaryon aussichtslos. Nur ein Zauber, der die ganze Armee der Skelette zum Stillstand zwingen konnte, hätte dem gerechten Kampf der beiden Zauberer zum Erfolg führen können. Doch Jodaryon kannte so einen Zauber nicht.
    Wasgo wehrte gerade einen Schwerthieb eines Angreifers ab. Er bemerkte einen zweiten nicht, der sich gefährlich nahe an ihn heranschlich. Erst im letzten Augenblick sah er den Hieb kommen. Er musste sich zur rechten Seite fallen lassen, sonst hätte der Schwerthieb des Angreifers ihm seinen Kopf von den Schultern getrennt. Aber am linken Oberarm wurde er trotzdem getroffen. Dort befand sich jetzt eine klaffende Wunde. Wasgo spürte den Schmerz nicht. Der kam erst später. Aber der Arm blutete stark. Der vordringende Gegner stürmte Wasgo hinterher. Er hatte unseren jungen Zauberer schon verletzt, nun wollte er ihm endgültig den Todesstoß versetzen. Wild stürzte er sich Wasgo entgegen, doch der riss sein Schwert plötzlich und für den Gegner unerwartet in die Höhe. An der Stelle, an der sich bei einem lebenden Menschen das Herz befand, wurde das Skelett von Wasgos Schwertklinge durchbohrt. Sofort zerfiel es zu Staub.
    Wasgo hatte sich gerade noch einmal aus der Gefahr befreien können. Beinahe hätte er sterben müssen. Aber er war trotzdem verletzt und durch die letzte Aktion des nun zu Staub zerfallenen Angreifers war er von Jodaryon getrennt worden. Jetzt mussten beide für sich alleine zurechtkommen. Wasgo sah den alten Mann kämpfen. Er sah, wie Jodaryon immer mehr von seinen Gegnern bedrängt wurde. Er sah, das Jodaryon kaum eine Chance hatte, den Kampf zu überleben. Er wollte ihm zu Hilfe eilen. Aber wie sollte er es schaffen, sich zu Jodaryon durchzukämpfen, um an seiner Seite mit ihm gemeinsam den Kampf fortsetzen zu können? Er wurde doch selbst von zahllosen Gegnern angegriffen! Plötzlich begriff er, dass auch er dem Tod sehr nahe war. Jodaryon und er konnten diesen Kampf nicht mehr gewinnen! Er musste den Tatsachen ins Auge sehen, an diesem unheimlichen Ort sollten sie nun sterben.
    Dem Schwertschlag eines weiteren Gegners konnte Wasgo nicht mehr ausweichen. Die Skelette kämpften zu hart und ohne Rücksicht auf Verluste drängten sie ihn immer weiter von Jodaryon ab. Der Kreis, den die Gegner um ihn herum bildeten, wurde immer enger. So geschah, was geschehen musste. Wasgo wurde erneut
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