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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Kevin Emerson
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Freiheit entgegen. Klingt das gut?«
    »Schon unterwegs.« Ich drehte das Schiff kurz in den Wind, dann bauschten sich die Segel wieder. Wir flogen zurück zum Auge und gewannen weiter an Höhe.
    Ich hielt beide Segel mit einer Hand und griff nach der Wärmezelle. Sie hatte keine Knöpfe oder Hebel, nur die Düse, aus der die orange-blaue Flamme kam. Es musste doch einen Weg geben, sie zu regulieren … Ich tippte an den Tontopf und stellte fest, dass er kühl war. Dann fuhr ich mit der Hand vorsichtig höher bis an die Düse: immer noch kalt. Also griff ich sie mit zwei Fingern und drehte daran, entgegen dem Uhrzeigersinn: Die Flamme wurde kleiner, das Zischen der Düse leiser, und wir stiegen weniger schnell.
    »Ich finde das keine so gute Idee«, sagte Lilly.
    »Wieso?«
    Sie zeigte nach Steuerbord. »War wohl nur eine Frage der Zeit, bis die auftauchen.«
    Die beiden Drohnen waren zwar noch weit entfernt, kamen aber zügig näher.
    Ich drehte die Düse wieder nach rechts. Wir schossen in die Höhe, und ich hatte Probleme, das schaukelnde Schiff unter Kontrolle zu halten. In der Nähe des Stegs und der Decke würden wir etwas vorsichtiger fliegen müssen.
    Wir passierten die große Antenne unter dem Auge und mussten aufpassen, dass sie nicht den Ballon zerstach. Dann flog ich eine weite Spirale nach oben und hielt mich auf Abstand. Im unteren Fensterring des Observatoriums konnte ich Gesichter erkennen. Leute zeigten mit dem Finger auf uns.
    Die Luftströme waren immer schwerer zu kontrollieren, je näher wir der warmen Luftmasse unter dem Kuppeldach kamen. Das Schiff hüpfte und schaukelte.
    »Pass doch auf!«, rief Leech, als er herumgeworfen wurde.
    »Ich mach das, so gut ich kann!«, fuhr ich ihn an.
    Ich konnte das Brummen der Drohnen hören.
    »Hey! Hier oben!«, rief eine Stimme. Wir entdeckten Aaron auf dem Laufsteg, etwa zwanzig Meter über uns. Er schloss gerade die Tür hinter sich, hatte eine Tasche über der Schulter, eine Jacke um die Hüfte und trug eine große Sonnenbrille.
    »Hält er das für einen Ausflug?«, staunte Lilly.
    »Hier.« Ich drückte Leech die Leinen in die Hand und band ein Seil aus dem Fach an einem Kupferring am Bug fest. »Wenn wir nah genug sind, wirf es ihm zu«, bat ich Lilly.
    Dann nahm ich wieder die Leinen an mich. »Wir machen besser schnell«, sagte Leech mit Blick auf die Drohnen.
    Wir gingen längsseits zum Steg. Ich drehte die Düse wieder nach links, bis die Flamme beinahe erlosch. Dann schwebten wir mit leichtem Schaukeln auf der Stelle. Die Ballonhülle rieb sich quietschend an den Metallträgern des Kuppeldachs.
    »Fang!«, rief Lilly und warf Aaron das Seil zu. Er bekam es zu fassen und zog uns näher heran. Ich gab acht, dass der Ballon sich nicht an der Befestigung des Stegs verfing. Es war ziemlich eng.
    Aaron beugte sich übers Geländer und streckte die Hand nach dem Bug aus. »Habt ihr keine Leiter oder so?«, fragte er und warf einen Blick in die Tiefe.
    »Wirf deine Tasche rüber!«, rief Lilly.
    Aaron tat, was sie sagte, und Lilly reichte die Tasche weiter an Leech. »Vorsicht!«, rief Aaron. »Mein Pad mit der Fernsteuerung ist da drin! Das ist euer Ticket nach draußen!«
    »Jetzt mach schon und spring an Bord«, sagte ich.
    »Und zwar schnell«, fügte Leech ungeduldig hinzu.
    Aaron streckte sich immer mehr, doch eine Böe blies uns ein Stück zur Seite. Ich zog an den Leinen, um uns wieder zu stabilisieren.
    »Ich binde das Seil am Geländer fest!«, erklärte Aaron. »Wir können es durchschneiden, sobald ich an Bord bin.«
    »Okay.«
    Aaron machte einen Knoten und streckte wieder die Hand aus. Für einen kurzen Moment bekam er den Bug zu fassen, dann entglitt er ihm abermals. »Könntet ihr vielleicht mal helfen?«
    »Hier!« Lilly hielt sich am Mast fest und streckte ächzend die Hand aus. Wieder gerieten wir ins Schaukeln. Dann packte sie das Geländer des Stegs und streckte sich über den Abgrund, und mir wurde ganz schlecht bei dem Anblick. »Los jetzt!«, befahl sie und hielt Aaron die Hand hin.
    »Okay, okay …« Zähneknirschend griff er nach Lillys Hand …
    Dann packte er sie mit der anderen bei den Haaren und riss sie von Bord.
    »Hey!«
    Aaron fiel hin und zog Lilly mit sich auf den Steg. Da wurde die Tür aufgeschlagen, und Paul, wieder mit Brille, stürzte in Begleitung zweier Wachen auf den Steg hinaus. Er packte Lilly und zog sie auf die Beine.
    »Lilly!«, schrie ich.
    Doch Paul hatte sie schon.
    »Tut mir echt leid«, grinste
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