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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition)
Autoren: Johannes C. Kerner
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Seemonster.“
    Elena schlug gegen seine Schulter.
    „Wollen wir schwimmen?“
    „Was?“
    „Das Wasser hat fünfunddreißig Grad und ist schweflig. In Deutschland nennt man das Therme, und die Leute bezahlen Eintritt.“
    Dreyer stand auf, öffnete die Backskiste und nahm ein Seil heraus. Er zog sich aus und band das Seil erst um seinen Knöchel, dann um den Besanmast. Wä hrend er Elena fragend ein zweites Seil hinhielt, kam ihm kurz in den Kopf, das eine solche Aktion quasi die Definition schlechter Seemannschaft war, aber wenn es nach dem MSS oder der CIA ginge, wären sie sowieso schon tot. Und mitten im Atlantik, nein, im Bermuda-Dreieck, das musste man einfach machen, auch wenn es einem niemand glauben wird. Elena fing an, sich auszuziehen.
    0 6. September 2013
32° 22’ 07.72” Nord, 64° 39’ 46.62” West
Smith’s Sound, St. David’s Island, Bermuda
    Der Zehn-PS-Motor des kleinen Schlauchbootes tuckerte mit dem üblichen, unangenehmen Geräusch eines alten, schlecht gewarteten Zweitakters. Dreyer, der gerade erst den Motor der Hope ausgeschaltet hatte, blickte auf das sich ihm nähernde Boot und sah Sutter. Der Mann war wirklich so gut, wie er vorgegeben hatte, zu sein. Dreyer wusste selbst erst seit drei Minuten, dass er hier vor Anker gehen würde.
    „Muss ich wirklich fragen, ob ich an Bord kommen darf?“, sagte Sutter, wä hrend er das Dinghy an der Badeplattform festband.
    Er kam an Bord, begrüßte Dreyer mit einem Handschlag und Elena fast för mlich mit Küsschen auf die Wangen. Unter Deck setzten sich die drei an den Salontisch, und Sutter öffnete seine Tasche.
    „Ihr habt ein- und für morgen wieder ausklariert wie besprochen?“, fing Sutter an, direkt auf den Punkt kommend.
    „Jawohl!“, sagte Dreyer, übertreibend. Elena sah ihn böse an.
    „Gut. Ich habe auf der Insel nur einen einzigen Agenten ausmachen können, einen gelangweilten alten Briten namens James East, den sie aus St. Lucia hierher geholt haben. Der saß bis vorgestern den ganzen Tag im Café gegenüber dem Büro des Hafenmeisters.“
    „Du hast ihn doch nicht umgebracht?“, fragte Elena entsetzt.
    „Ich hatte doch erklärt, dass mich das langweilt mit dem Leute Umbringen. Nein, ich habe ihm Leah vorgestellt.“
    „Leah ?“, fragte Dreyer?
    Sutter nahm sein Smartphone aus der Tasche, wischte ein paar Mal darüber und zeigte das Foto einer etwa zwanzigjährigen, schlanken und attraktiven Stripperin – zumindest ließ ihr Outfit und die Metallstange, an der sie hing, darauf schließen.
    „Gut, und die anderen? CIA? MSS?“, fragte Elena.
    „Die CIA hat meiner Meinung nach immer noch keine Ahnung, aber selbst wenn, vor morgen weiß sicher niemand, dass ihr hier seid; die Behörden haben gerade enorme Probleme mit den Internetverbindungen. Eigentlich haben alle auf der Insel Internetprobleme“, erklärte Sutter mit einem Lächeln und nahm eine Computerplatine aus seiner Tasche, die nach der Aufschrift ein High Broadband Fibre-Optics Multiplexer war. Dreyer wusste zwar zuvor nicht, dass es ein Transatlantikkabel nach Bermuda gab; er wusste aber, dass ein solches ohne einen Multiplexer sehr nutzlos würde. Sutter fuhr fort.
    „Das Ersatzteil kommt heute Abend um halb sieben mit dem Flug aus London, aber vor Mitternacht ist das nicht eingebaut – dazu fehlen noch ein paar Kabel“, grinste er. „Mit dem Hurrikan an der Westküste der USA fliegt von da mal gar nichts, und von London aus dauert es sieben Stunden. Und morgen um null-sechshundert seid ihr hier weg.“
    „Das wäre der Teil des Planes, der noch fehlt“, sagte Elena.
    „Ich fürchte, nicht der einzige“, sagte Sutter. „Aber zuerst zu euch: Ich habe morgen ein Tauchboot gechartert. Ihr fahrt morgen um null- sechshundert hier los und fixiert dann Kurs drei-eins-sechs Grad.“
    „Drei-eins-sechs Grad? Genau Nordwest?“, fragte Dreyer . Sutter fuhr fort:
    „Nach etwa anderthalb, zwei Stunden – lasst euch Zeit – erreicht ihr eine U ntiefe, North Rock , das äußere Korallenriff der Bermudas. Daniel, versuch, das Boot nicht auflaufen zu lassen, fahr am besten außen herum.“
    Dreyer tippte auf seinem Smartphone herum, bis die Seekarte die Untiefen in acht Seemeilen Entfernung anzeigte. „Muss ich“, sagte er, das Wasser war zu flach.
    „Gut, dann umfahr das Riff bis zur Kardinaltonne im Nordwesten, das ist bei 32° 28’ 31” Nord, 64° 46’09” West, und geh genau da wieder auf Kurs drei eins sechs.“
    „Kardinaltonne?“, fragte
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