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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad
Autoren: Ulrike Schweikert
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nach dem Tod ihres Onkels Wilhelm 1837 den Thron. Sie befreite sich vom Einfluss ihrer Mutter und Conroys. Das Volk war von seiner jungen Königin begeistert. Ihre Vorgänger waren nicht gerade beliebt gewesen. Es gab keinen Skandal, den die Könige und ihre Brüder ausgelassen hätten. Sie schwelgten in Verschwendungssucht, aßen und tranken übermäßig, lebten ungeniert ihre Liebesaffären aus und hatten unzählige uneheliche Kinder. Ihre Regierung war von Vetternwirtschaft und Korruption geprägt. Victoria wandte sich bewusst gegen diese Missstände, und es gelang ihr, das Ansehen des Königshauses beim Volk wiederherzustellen. Sie lebte dem Volk ein heiles Familienleben ohne Affären und Skandale vor, das zum Inbegriff des viktorianischen Zeitalters wurde.
    1840 heiratete sie ihre große Liebe, ihren Cousin Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Ihre Ehe war sehr glücklich und in den ersten fünf Ehejahren, bekam Victoria fünf Kinder. Dennoch war sie die starke Frau, die regierte, und Albert konnte ihr nur nach und nach einige Aufgaben abnehmen und sich so mehr in die Regierung einbringen. Er kümmerte sich um die Finanzen und war die treibende Kraft für die Weltausstellung in London 1851. Erst mit diesem Erfolg erlangte der bis dahin vom Volk eher ignorierte oder belächelte Prinzgemahl– wie er sich offiziell erst 1857 nennen durfte– die Anerkennung der Briten.
    Mit 42 Jahren starb Albert an Typhus oder an einem Krebsleiden. Victoria war untröstlich. Bis an ihr Lebensende trug sie Witwentracht. Ihre Trauer war so tief, dass sie seine Räume unverändert ließ, als würde er noch leben. Jeden Abend mussten heißes Wasser bereitgestellt und seine Handtücher gewechselt werden. Jahrelang verfiel die Königin in eine Art Starre und weigerte sich, ihren öffentlichen Verpflichtungen nachzukommen. Eine der wenigen Male, da sie nach dem Tod ihres Mannes in der Öffentlichkeit auftrat, war die Einweihung des Albert Memorial in den Kensington Gardens. Durch ihre » Abwesenheit« geriet sie zunehmend in Kritik und wurde beim Volk immer unbeliebter. Diese änderte sich erst viele Jahre später, als sie sich wieder mehr um ihr Land kümmerte. 1887 feierte sie ihr goldenes Thronjubiläum und die Menschen jubelten ihr zu. Sie war von der trauernden Witwe wieder zur Monarchin, zur Mutter des Landes geworden. Sie sollte auch noch ihr diamantenes Thronjubiläum erleben! 1901, nach 64 Jahren auf dem britischen Thron, starb Königin Victoria in den Armen ihres Enkels, des deutschen Kaisers Wilhelm II .
    Lord Byron
    Hartmut Müller beginnt sein Buch mit den Sätzen: » George Gordon Noël Lord Byron ist eine der faszinierendsten Gestalten der englischen Literatur. Sein schillernder Charakter, sein abenteuerliches Leben, seine poetisch produktive Existenz beschäftigten die Fantasien seiner Zeitgenossen in ungewöhnlichem Maße.«
    Goethe bezeichnete Byron als einen der bedeutendsten Dichter seiner Zeit.
    Seine Ahnen zeichneten sich vor allem durch Verschwendungssucht und diverse Skandale aus. Über seinen Vater schreibt Müller: » John Byron… hatte zwei ausgeprägte Talente. Er verstand es, in sehr kurzer Zeit sehr viel Geld auszugeben, das ihm meistens nur geliehen worden war, immer neuen Mätressen den Hof zu machen und sich zuweilen auch von seinen Geliebten bezahlen zu lassen.«
    Kein Wunder, dass Lord Byron Zeit seines Lebens Geldschwierigkeiten hatte.
    Die Familie Gordon, aus der seine Mutter stammte, galt als brutal, jähzornig und kriegerisch.
    Lord Byron wurde 1788 geboren. Seine Kindheit war von Wutanfällen seiner Mutter geprägt, der Trennung der Eltern und einem Vater, der sich vor dem Schuldgefängnis verstecken musste. Als Byron drei Jahre alt war, starb sein Vater. Der Junge hatte von Geburt an einen verkrüppelten Fuß, was ihn Zeit seines Lebens schwer belastete und ihm stets Schmerzen bereitete. Als er heranwuchs, mied er das Tanzparkett und wendete sich nur Sportarten zu, in denen ihn sein Fuß nicht behinderte. Er war ein guter Schwimmer, nahm Fecht- und Boxunterricht und war ein Meister im Reiten und Pistolenschießen. Dennoch hasste er seinen lahmen Fuß zeit seines Lebens und war über diesen Makel verbittert.
    Byrons erster Gedichtband erschien 1806. Seine Verse kamen in den Salons der Gesellschaft gut an. Seine Dichtung war geprägt von Witz und Weltschmerz, mal leicht, mal schwermütig. Er hatte Spaß an Sprachspielen und wurde dafür bewundert, mit wie viel Leichtigkeit und Eleganz er seine
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