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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad
Autoren: Ulrike Schweikert
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Lyrik beherrschte. Und doch war er seinen Bewunderern immer wieder ein Rätsel. Byron gefiel sich in der Rolle des berühmten, düsteren, skandalumwitterten Autors. Dennoch hielt er selbst nicht viel von seiner Kunst. Er war auf seine Ahnen stolz, auf die Linie der Hocharistokratie aus der er stammte. Taten waren ihm stets wichtiger als Worte. Er wollte sich als Held beweisen und in die Geschichte eingehen.
    Byrons Liebesleben war von zahlreichen Geliebten und manchem Skandal geprägt, obgleich er seine Mätressen oder auch die Frauen allgemein verachtete. Er ließ sich beispielsweise mit Caroline Lamb ein, der Ehefrau des britischen Premierministers Viscount Melbourne, gab ihr aber bald den Laufpass, obgleich sie nicht von ihm lassen wollte und sich von ihrem Mann trennte. Lediglich seiner mütterlichen Freundin Lady Melbourne, der Mutter des Premierministers, brachte er großen Respekt entgegen und schrieb ihr schon skandalös offene Briefe. Auch über sein verbotenes Verhältnis zu seiner Halbschwester Augusta Leigh, das ihm fast zum Verhängnis wurde. Außerdem stieß seine homosexuelle Neigung auf Ablehnung in der Gesellschaft. Er musste England verlassen. Byron ging wieder einmal auf Reisen. Von jenem legendären Treffen am Genfer See, bei dem der Vampir Lord Ruthven und Frankenstein aus der Taufe gehoben wurden, habe ich ja berichtet. Interessant sind aber auch seine Reisen nach Albanien, wo er den mächtigen und grausamen Herrscher Ali Pascha kennenlernte, seine Zeit beim italienischen Geheimbund der Carbonari im Kampf gegen die Besatzung der Habsburger und dann seine Reisen nach Griechenland, wo er eine Rolle beim Befreiungskampf des Landes spielen wollte. Doch ehe es zum entscheidenden Aufstand kam, zog sich Byron 1824 ein Fieber zu und starb– oder wurde er doch zum Vampir gewandelt?
    Oscar Slater
    Marion Gilchrist wurde am 21. Dezember 1908 in Glasgow erschlagen. Den Ort und die Zeit habe ich also geändert, nicht jedoch den Hergang des Verbrechens, die Aussagen der Zeugen, die Arbeit der Polizei und die unglaublichen Umstände, die zur Verhaftung und zur Verurteilung von Oscar Slater führten. Es war übrigens auch nicht Bram Stoker, der über den Fall schrieb, um die ungeheuerliche Rechtsbeugung anzuprangern, sondern Sir Arthur Conan Doyle, der Erfinder und Verfasser von Sherlock Holmes . Das Drama ging über zwanzig Jahre, bis der Fall wieder aufgenommen und Oscar Slater freigesprochen wurde. Doch selbst bei der Wideraufnahme scheuten sich Polizei und Justiz, ihre Fehler einzugestehen. Auch die Revision an dem bis dahin eingerichteten Court of Appeal ist ein weiterer Skandal. Man wollte Oscar Slater nicht einmal zu Wort kommen lassen! Und als er schließlich freigesprochen wurde, bot man ihm 6000 Pfund Entschädigung für zwanzig Jahre, die er unschuldig in Haft verbracht hatte!
    Der Richter Lord Guthrie sagte übrigens zu den Geschworenen über Oscar Slater: » Der Angeklagte lebt von der Zugrunderichtung von Männern und der Entehrung von Frauen.« Wofür es keinen Beweis gab. Es stand nur fest, dass er eine Geliebte hatte und Berufsspieler war. Weiter äußerte sich der Richter: » Ein Mann dieser Art hat keinen Anspruch auf die Vermutung seiner Unschuld bis zum Beweis des Gegenteils, wie das sonst jedermann zusteht und bei einem normalen Menschen eine Selbstverständlichkeit ist.«
    Der wahre Mörder, jener mysteriöse A. B. aus der höheren Gesellschaft, wurde nie überführt. Sir Arthur Conan Doyle hat der Fall über Jahre beschäftigt. Kurz vor seinem Tod schrieb er: » Ich glaube, wenn A. B. stirbt, wird eine Flut von Beweismitteln ans Licht kommen. Und ich glaube auch, dass Helen Lambie möglicherweise nach ihrem Tod ein volles schriftliches Geständnis hinterlassen wird. Nur in dieser Richtung sehe ich eine Hoffnung, dieses Rätsel aufzuklären.« Das ist jedoch nie geschehen.
    Jack the Ripper
    Kaum ein Kriminalfall in der englischen Geschichte hat so viele Gemüter erhitzt und ist noch immer in aller Munde. Martha Tabram wurde am 7. August 1888 ermordet. Es ist aber umstritten, ob sie wirklich sein erstes Opfer war, da sich die Verletzungen von denen der anderen Frauen unterscheiden. Eine neue Theorie stellt die Vermutung auf, dass sie von jemand anderem ermordet wurde– der ihr die tiefen tödlichen Stiche mit einer Art Bajonett zufügte– und kurz darauf von Jack the Ripper gefunden wurde, der ihr dann mit einem kleineren Messer die vielen Stiche im Unterleib beibrachte. So auf den
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