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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad
Autoren: Ulrike Schweikert
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er missmutig. » Wochenlang habe ich weder sie noch dich zu Gesicht bekommen.«
    » Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen«, sagte die Druidin sanft. » Der Friede in Irland ist brüchig. Deine Aufgabe ist es, das Band zu deinen Brüdern, den Werwölfen, zu festigen und dafür zu sorgen, dass sie den Vertrag einhalten und sich nicht wieder gegen Vampire und Druiden rüsten.«
    » Der heilige Stein ist in den Tiefen des Lough Corrib versunken. Der Zankapfel ist allen Händen entrissen. Worum sollten sie noch kämpfen?«
    » Die Rassen und Völker haben von jeher Gründe gefunden, sich zu bekriegen«, gab die Druidin zu bedenken, doch Seymour beachtete den Einwurf nicht.
    » Meine Aufgabe ist es, meine Schwester zu begleiten und zu beschützen! Ich sollte keinen Moment von ihrer Seite weichen.«
    Tara nickte. » Ja, so lauteten meine Worte. Ich kann mich durchaus erinnern. Das war deine Aufgabe in den vergangenen Jahren, als du mit Ivy nach Rom gereist bist, nach Hamburg, Paris und Wien. Doch die Zeiten ändern sich, und nicht immer verläuft der Fluss der Geschichte in dem Bett, welches ich ihm zugedacht habe.«
    » Du willst doch nicht etwa sagen, dass sich die große Druidin Tara geirrt hat?«
    » Dein Sarkasmus verrät deine Bitterkeit. Ja, auch ich kann die Zukunft nicht immer klar erkennen und manches Mal nehmen die Ereignisse eine überraschende Wendung.«
    » Ach, du konntest nicht vorhersehen, dass Dracula Ivy entführen würde, um mit ihrem Blut eine neue, stärkere Rasse von Vampiren zu zeugen?«
    » Nein, das war mein Fehler. Ich dachte, der Schutz des Connemaramarmors würde für die Zeit in Wien noch ausreichen, Dracula von ihr fernzuhalten.« Sorgenvoll runzelte die Druidin die Stirn. » Es hätte nicht so weit kommen dürfen. Wir müssen dem gnädigen Schicksal danken, dass Dracula mit seinem Plan gescheitert und Ivy unversehrt in den Schoß ihrer Heimat zurückgekehrt ist. Der cloch adhair ist für uns zwar verloren, aber es gibt mehr als die Magie des Steins, um Ivy zu schützen. Hier in Irland kann ihr nichts geschehen. Ich habe die vergangenen Wochen hart mit ihr daran gearbeitet, ihre Kräfte zu stärken und sie für jeden möglichen Angriff bereit zu machen. Deshalb haben wir uns in die Einsamkeit des Moores zurückgezogen.«
    » Ihr hättet mich mitnehmen können. Ich hätte über euch gewacht.«
    Die Druidin lächelte milde. » Ach Seymour, ich weiß, dass du deine Schwester über alles liebst und dass du dich daran gewöhnt hast, ihr nicht von der Seite zu weichen. Doch vielleicht brechen nun andere Zeiten an.«
    Seymour ließ die Worte in sich nachklingen. » Sie wird also nicht nach London gehen, um mit den anderen jungen Vampiren die Akademie zu besuchen?«, sagte er nach einer Weile. » Trotz eurer einsamen Wochen des Lernens und des Übens und all deiner alten Magie wirst du nicht zulassen, dass sie die Insel verlässt, weil du sie dort draußen nicht beschützen kannst!«
    Herausfordernd sah er die Druidin an.
    » Selbst wenn ich sie aus Irland fortlassen würde, du vergisst, ihr Geheimnis wurde in Wien gelüftet. Glaubst du, die Vyrad würden eine Unreine zur Akademie laden?«
    Seymour schwieg verblüfft. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Über Ivys Entführung nach Transsilvanien und all seine Ängste bis zu ihrer Rettung hatte er ganz vergessen, dass Ivys Maskerade aufgeflogen war. Ja, nun wussten alle, dass die Lycana die anderen Clans getäuscht hatte, als sie Ivy als eine Erbin reinen Blutes ausgegeben hatten. Die Wogen der Entrüstung hatten sich zwar geglättet, dennoch lag Tara sicher richtig. Es war nicht zu erwarten, dass Ivy zur Akademie geladen würde. In diesem Herbst würde Mervyn der einzige Lycana sein, der nach London reiste, um mit den Erben der anderen Clans von den speziellen magischen Fähigkeiten der Vyrad zu lernen. Ivy wusste das. Es musste ihr schon vor Monaten klar geworden sein. Seymour begann zu ahnen, wie sehr Ivy der Gedanke quälte, ihre Freunde nicht wiederzusehen. Wie gut es ihr gelungen war, den Schmerz vor ihm zu verbergen! Seymour konnte es nicht fassen und es kränkte ihn, dass sie nicht seinen Trost gesucht hatte.
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass auch er die anderen jungen Vampire nicht mehr treffen würde. Überrascht bemerkte er, wie sich ein Gefühl von Verlust und Leere in ihm ausbreitete und tiefe Traurigkeit ihn zu erfüllen begann. Ja, er würde die Vampire der anderen Clans vermissen, die ihm in den vergangenen Jahren ans Herz
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