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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2
Autoren: Alexander Fleming
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dem Lauf der Pistole. Nach ein paar weiteren Metern merkte ich, dass ich meine Schritte unbewusst vergrößert hatte und das Tempo immer schneller wurde. Dies lag aber daran, dass ich mein Ziel so schnell wie möglich erreichen wollte.
    Bei diesem Tempo dauerte es nicht lange, bis ich nun vor der ersten Etappe meines Ziels stand. Vor mir erstreckte sich eine metallische Tür, die sowohl altersbedingte Rostflecken als auch undefinierte Verschmutzungen aufwies. In der Mitte der Tür, etwa auf meiner Augenhöhe, befand sich ein Hinweisschild, das mit kyrillischen Buchstaben versehen war. Erneut machten sich meine Sprachkenntnisse nützlich.
    „ ????????????“
    Es handelte sich um die Tür zu der Radiostation. Ich berührte die Türklinke und drückte sie rasch nach unten. Diesmal musste ich mir keine Sorgen darüber machen, dass sich ungebetene Gäste auf der anderen Seite der Tür befanden. Ich ging davon aus, dass sich im Inneren der Station nur gesunde Menschen aufhielten. Ich hoffte es jedenfalls.
    Vor mir erstreckte sich ein schwachbeleuchteter Raum. Es stank und an der Decke verliefen viele Rohre. Ich nahm an, dass es sich um den Keller- oder den Versorgungsraum handelte. Die Wände waren entweder vollgestellt oder mit unbrauchbarem Zeug zugemüllt. Es hat sich wohl über Jahre niemand darum gekümmert, es zu entsorgen.
    Nicht nur die Atmosphäre des Raumes, sondern auch meine Stimmung litt unter diesen Umständen und mein erster Gedanke war, so schnell wie möglich eine Treppe zu finden, die mich in die oberen Etagen des Gebäudes führte, wo ich womöglich bereist auf die Eingeschlossenen treffen könnte.
    Bei der Treppe handelte es sich um eine Stahlkonstruktion, die ihre besten Jahre längst hinter sich hatte. An vielen Stellen und Verschraubungen war der Rost kaum zu übersehen. Das metallische Geländer sah verdreckt aus und war zum Teil von einer dicken Staubschicht bedeckt. Das ließ mich darauf schließen, dass diese Treppe nur selten benutzt wurde.
    Als ich den ersten Schritt machte und meinen Fuß auf die unterste Stufe setzte, quietschten die Verschraubungen müde auf und gaben einen hohen, unangenehmen Ton von sich. Frei nach dem Prinzip „actio et reaction“ ertönte ein unbekanntes Geräusch hinter meinem Rücken.
    Ich zuckte innerlich zusammen und richtete meine Aufmerksamkeit auf das, was hinter mir passierte. Zu allem bereit und mit der geladenen Pistole in meiner Rechten nahm ich den Fuß von der Treppe und ging zurück. Erst jetzt erkannte ich eine mit Kisten zugestellte Tür. Die Türklinke war mit einer Kette an ein daneben verlaufendes Abwasserrohr befestigt. Ein großes Hängeschloss sicherte die Verbindung zusätzlich.
    Die Lage war eindeutig. Der Raum beherbergte tote oder besser gesagt untote Gestalten. In meiner Euphorie war ich etwas unvorsichtig. Der von mir verursachte Krach hatte die Eingesperrten neugierig werden lassen.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke und schon nahm ich leise Schritte wahr, die sich der Tür näherten. Die Erinnerung von dem Vorfall in meinem Büro vor wenigen Tagen kamen wieder hoch. Jetzt befand ich mich in einer ähnlichen Lage, aber mit dem kleinen Unterschied, dass ich mich diesmal auf der anderen Seite der Tür befand.
    Ohne mein Schicksal weiter herausfordern zu wollen, setzte ich zum Rückzug an, rückte leise meinen Rucksack zurecht und ging wieder zur Treppe.
    Hinter der Tür drang ein Keuchen hervor, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich war froh darüber, dass das Gefängnis, in dem sich das Wesen befand, mehr als gut gesichert war. Die Gliederkette war meine Lebensversicherung.
    Ich ließ das Kellergeschoss hinter mir und befand mich nun in der nächsten Ebene, die einen nicht minder schlimmeren Eindruck vermittelte. Es war das Herrschaftsgebiet der Haustechniker, die für die technische Funktionalität des Gebäudekomplexes zuständig waren. In den Räumen, die Holz- oder gar keine Türen besaßen, standen Werkzeugbänke, Industriestaubsauger und andere Dinge, die in der heutigen Welt wahrscheinlich nur einen sehr geringen Nutzen hatten.
    Die Richtung, aus der das grelle Licht der Leuchtstoffröhren kam, schien mir die Richtige zu sein, so dass ich meinen Weg dorthin einschlug.
    Der Eingangsbereich des Senders sah einem Hotelvoyer ähnlich. In der Mitte des Raumes befand sich eine verglaste Informationsstelle, die an Werktagen wahrscheinlich auch zur Besucheranmeldung diente. Aber ich brauchte heute keinen Passierschein.
    Die
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