Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
nicht zu bemerken. „Aber wir müssen wirklich dringend mit Darrek sprechen.“
    „Nun. Das tut mir Leid, Vertreterin der Ältesten“, erwiderte Maelle. „Es sieht so aus, als hättet ihr die beiden verpasst. Eine Eskorte ist losgezogen, um Darrek und Laney zum Flughafen zu begleiten. Ich vermute, dass sie jeden Moment abfliegen werden.“
    Resignation spiegelte sich auf Raikas Zügen wieder. Im Gegensatz zu Liliana machte sie aber keine Anstalten die Fassung zu verlieren.
    „Wisst ihr auch, wohin die beiden wollten?“, fragte sie ganz ruhig.
    Maelle schüttelte bedauernd den Kopf.
    „Tut mir leid. Nein.“
    „Ich weiß es aber“, rief Krystian, bevor Maelle ihn daran hindern konnte. „Nach Russland.“
    „Ach, der Junge redet Unsinn“, versuchte seine Mutter abzuwiegeln. „Warum sollten sie dir denn das erzählen?“
    „Janish hat es mir gesagt“, beharrte Krystian. „Er ist mein bester Freund. Er würde mich nicht anlügen.“
    Interessiert beugte Raika sich zu dem Jungen herunter und sah ihn an.
    „Und was will Darrek in Russland?“, fragte sie interessiert.
    „Na, was wohl? Er will tun, was er am besten kann. Wilde jagen. Kluge, mächtige Wilde.“
    Raika warf Liliana einen triumphierenden Blick zu und lächelte dann. Offenbar waren sie hier tatsächlich noch auf eine Spur gestoßen. Vielleicht würden sie Darrek am Ende ja doch noch in die Finger kriegen.

Kapitel 40
Überraschende Nachricht
    „Nein, CeeCee“, rief Kathleen aufgebracht und nahm dem kleinen Mädchen den Edding aus der Hand. „Du kannst doch den Ältesten keinen Schnurrbart malen.“
    Mit großen Augen, die denen von Jason und Laney so ähnlich sahen, blickte Cynthias Tochter Kathleen an und wirkte völlig verwirrt, dass man ihr auf die Schliche gekommen war.
    „Das war ich nicht, Tante Kath“, versicherte die Kleine, obwohl sie die Tatwaffe noch in den Händen gehalten hatte. „Das war Delilah.“
    Kathleen verdrehte die Augen.
    „Hör zu, CeeCee. Wir mögen die Ältesten alle nicht, aber diese Gemälde sind schon Hunderte von Jahren alt. Sie sind wertvoll. Also dürfen wir sie nicht kaputt machen. Verstehst du das?“
    Celia schüttelte den Kopf und warf dabei ihre wilde Lockenmähne hin und her. Sie sah wirklich wie ein kleiner Engel aus und es war nur gut, dass Kathleen inzwischen genau wusste, was für ein kleiner Teufel in ihr steckte. Man durfte Celia nicht trauen. Sobald man ihr den Rücken zuwandte, begann sie im Herrenhaus eine Dummheit nach der anderen anzurichten. Sie war ein richtiger kleiner Satansbraten und verhielt sich völlig anders als Laney in ihrem Alter.
    „Ich wollte doch nur helfen“, versicherte Celia. „Alle sagen immer, die Ältesten sind böse. Die Ältesten sind böse. Und niemand lässt mich helfen.“
    Kathleen musste fast grinsen, weil Celias Imitation von Doreens Tonfall einfach viel zu gut war. Aber sie riss sich zusammen. Sie durfte das Kind auf gar keinen Fall auch noch ermutigen.
    „Du denkst also, es wäre eine Hilfe, wenn du im Haus herumgeisterst und den Gemälden Schnurrbärte malst. Das ist keine Hilfe. Das ist Vandalismus.“
    „Vanda-was?“
    „Vandalismus. Zerstörung.“
    „Ach so. Wenn du Zerstörung meinst, warum sagst du dann nicht Zerstörung?“
    Kathleen raufte sich die Haare und war zum ersten Mal, seit sie sich in einen Kaltblüter verwandelt hatte, froh darüber, dass sie offensichtlich nicht dazu imstande war, mit Jason Kinder zu bekommen. Das letzte Mal, dass so viel Trubel im Haus gewesen war, war in Simons Kindheit gewesen. Und Celia schlug ganz eindeutig nach ihrem Vater.
    „So, kleine Dame. Das reicht mir jetzt“, verkündete Kathleen. „Ich bringe dich zu deiner Mutter.“
    „Nein“, sagte Celia trotzig.
    „Oh doch“, versicherte ihr Kathleen.
    Sie streckte die Hand nach Celia aus, aber diese machte sofort einen Satz nach hinten und war in Windeseile außer Reichweite.
    „Dann fang mich doch. Dann fang mich doch“, johlte sie und rannte um Kathleen herum und dann hinaus in den Garten.
    Fassungslos starrte Kathleen ihr hinterher. Es war nur gut, dass sie nicht allzu oft zum Babysitten eingeteilt war. Denn während sie mit Laney immer gut zurechtgekommen war, brachte Celia sie fast um den Verstand.
    „Kleines blutsaugendes Monster“, murmelte Kathleen und trat nach draußen auf die Terrasse.
    Die Gemeinschaft der Aufständischen hatte sich in den letzten Monaten noch mal um einiges vergrößert und es war nur gut, dass Kaltblüter keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher