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Die Elenden von Lódz

Die Elenden von Lódz

Titel: Die Elenden von Lódz
Autoren: Steve Sem-Sandberg
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lebt in Stockholm und Wien.
     

Fußnoten

    1
    Es gibt keine Dankbarkeiten, / Es sind gute Zeiten
Keiner braucht sich heut zu schämen / Jeder will doch heut nur nehmen, Um einfach satt zu werden

    2
    Du hast mich geschändet …!
    Mögen die Dämonen des Bösen dich und dein Haus holen …

    3
    Unglück, Angst und Schrecken
    Heut wie zu allen Zeiten
Wir wissen nicht weswegen
Stets Leiden war unser Los.
    4
    Ruft, ihr Juden, ruft hinauf
Ruft deutlich nun und laut
Damit der Alte erwache –
Wieso liegt er im Schlaf?
Wen will er bloß gewinnen?
Sind wir denn eine Fliege nur?
Er soll uns einen Nutzen finden
Damit das Leid ein Ende habe!
    5
    Alles zerschlagen, zertreten
    Fortgerissen sie alle
    Vom Bräutigam – die Braut
    Von Müttern – die kleinen Kinder
    Ruft Kinder – ruft hinauf
    Weckt den Vater auf!
    Wieso liegt er im Schlaf?
    Hört er nicht der Säuglinge Klagen?
    Sie bitten, er möge ihnen sagen:
    Genug jetzt, es muss ein Ende haben!

    6
    Gebt eure eigenen Kinder, wir geben die unseren nicht her …

    7
    Eigentlich: Präventorium Nr. 2 für die Bekämpfung der Tuberkulose

    8
    Du bist mein Sohn, mein geliebter Sohn …

    9
    Gertler ist unser neuer Kaiser
    Er ist ein Jude besonderer Art
    Er hat uns versprochen zu geben
    Ob wir es wirklich erleben
    Dass die Polen vom Deutschen verlangen
    Die Tore des Gettos zu öffnen

    10
    Be-erets jisrael muchrachim lisbol
    Ani ohevet ve-sovelet,
    Ve-ata eincha margisch
    Prachim li liktof etse
    Ki ba-prachim et libi arape

    11
    Frau Ausschankmadam: Denkt nicht, dass ich SPINN,
Ein bisschen tiefer, Ein bisschen MEHR DRIN

    12
    Ihr Parasiten, die ihr auf unsere Kosten gelebt habt,
jetzt seid ihr dran, im Dreck zu graben!
    Macht, dass ihr vorwärtskommt, ihr Faulenzer!

    13
    Aus der Gettochronik:
    »Amtsleiter Hans Biebow wurde von Kommandant Leon Rozenblat durch die Bühnentür auf die Bühne des Kulturhauses geleitet. Sofort bei Betreten der Bühne forderte der Amtsleiter sämtliche anwesende Kripovertreter auf, hinter ihm Platz zu nehmen. Diese Polizisten hatten ihre Plätze also hinter dem Redner auf der Bühne eingenommen und hielten ihre wachsamen Blicke während der gesamten Dauer der Rede auf die Versammelten gerichtet. Gegen Biebows ausdrückliches Verbot jeder stenographischen Aufzeichnung seiner Ansprache ließ sich, mit anderen Worten, nichts unternehmen; weshalb der (unten) folgende Text eine Rekonstruktion darstellt, erfolgt nach aus dem Gedächtnis vorgenommenen Niederschriften einiger bei dieser Gelegenheit Anwesender.«

    14
    Kämpfen muss man
    Heftig kämpfen
    Dass der Arbeiter nicht leidet Not!
    Darf nicht schweigen,
    Nur rackern, sich plagen;
    Ach, gäbe es leichter ein Stückchen Brot

    15
    Aufgezeichnet von D. Fuchs im Journal des Präses, Sonntag, den 18. Juni 1944.
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