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Die Elenden von Lódz

Die Elenden von Lódz

Titel: Die Elenden von Lódz
Autoren: Steve Sem-Sandberg
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Nationalsozialisten missbrauchte, geradezu pervertierte Idee des »Ältestenrates« oder »Judenrats« hat ihren Hintergrund in dieser legislativen Machtaufteilung zwischen der polnischen und jüdischen Nation in Polen)
    kidduschin
(hebr.) – Hochzeit;
mesader kidduschin
= Zeremonienmeister der Hochzeitsfeier
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kierownik
(poln.; Pl.:
kierownicy
) – Fabrik- oder Betriebsleiter
    kolacja
(poln.) – Abendmahlzeit; (nach 1943) auch Bezeichnung für die Mahlzeiten, die Schwerarbeiter gegen Vorlage spezieller, vom Ältesten ausgestellter Talons jede zweite Woche erhielten; deutsch
Kräftigungsmittage
genannt
    kolejka
(poln.) – Schlange (vor Verteilungsstellen u. Ä.)
    luftmentsch
(jidd.) – unpraktische Person ohne Beschäftigung und Einkommen
    macht
(jidd.) – im Getto häufig gebrauchte Umschreibung für die deutsche Gettoverwaltung, hier mit
die Behörden
(deutsche zivile Gettoverwaltung) wiedergegeben
    Mazze
(jidd.) – ungesäuertes Brot, wird zu Pessach in Erinnerung an den Auszug aus Ägypten gegessen
    melamed
(hebr.) – Schullehrer der unteren Klassen
    menaschka
(jidd.) – Kochgefäß oder Kochgeschirr, meist am Gürtel befestigt, für die Aufnahme und den Transport von Suppe; das Wort ist österreichischen Ursprungs, in der österreichischen Armee stand das Wort
Menage
für Verpflegung; daher das Wort Menage-Schale; polnisch:
menażka minjen
(jidd.; Pl.:
minjonim
, hebr.:
minjan
) – Betgruppe, bestehend aus zehn religiös mündigen jüdischen Männern
    Mizrajim
(hebr.) – Ägypten
    mittags
(jidd.; von Mittag) – im Gettosprachgebrauch Bezeichnung für die Mittagssuppe (auch
resortka
genannt), die alle Arbeiter der
Getto- resorty
an ihrer Arbeitsstelle erhielten
    neschome
(jidd.) – Seele
    (di)ojberschtn
(jidd.) – Machthaber
    ochronki
(poln.) – Waisenhaus
    OD

Ordnungsdienst
– jüdische Gettopolizei
    opiekuni
(poln.) – Aufseher oder Wächter in Fabriken, Suppenküchen usw.
pekl
(jidd.) – Packen, Bündel
    plejzes
(jidd.) – eigentl. »Schultern«; Synonym für Protektion
    plotka
(poln.; Pl.:
plotki
) – Klatschgeschichte
    razie
(jidd.) – Ration
    resort
(poln.) – vom deutschen
Arbeitsressort
, im Getto Bezeichnung für Fabriken und größere Werkstätten
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resortka
(poln.) – Mittagssuppe, in den Fabrikküchen serviert, auch
mittags
genannt.
    Rosch Haschana
(hebr.) – (jüdischer) Neujahrstag
    Rumkies
(poln.)

Gettowährung
    schejne (jidn)
(jidd.) – wörtl.: die »schönen« Juden, die reiche wohlhabende Oberschicht, vgl.:
di balebatim
(die Respektierten, Bürgertum) oder
proste
(= einfache Leute)
    schiske
(jidd.) – Potentat
    schobecht
(jidd.) – Kartoffelschalen
    schojfer
(jidd.) – Widderhorn, das bei religiösen Festen wie dem jüd. Neujahrsfest, Rosch Haschana, und dem Verlassen der Synagoge am Versöhnungstag geblasen wird; der Ausdruck
Ivan blust dem schojfer
bedeutet, dass ein anderer (ursprünglich die Russen, hier die deutschen Machthaber) über die jüdischen Angelegenheiten bestimmt
    schofet
(hebr.) – Richter
    schojte
(jidd.) – Narr, Idiot
    schokeln
(jidd.)– schaukeln, sich (beim Gebet) vor- und zurückwiegen
schomer
(hebr.) – Wächter
    schomrim
(hebr.) – Mitglieder des zionistischen Jugendkollektivs Haschomer hazair (= Retter, Wächter); die Majorität der Mitglieder der Jugendorganisation waren Zionisten mit deutlich nicht-religiöser, sozialistischer Einstellung
    schpere
(jidd., von dt.:
Gehsperre
, poln.:
szpera
, Ausgangsverbot) –
di grojse schpere
: Gettobezeichnung für die von den Nazis administrierten Säuberungsaktionen und Massenmorde an den Juden des Gettos in der Zeit vom 5.–12. September 1942
    schtetl
(jidd.; Pl.:
schtetlech
) – Dorf oder Städtchen mit jüdischen Einwohnern
schtrejmel
(jidd.) – chassidischer Pelzhut
    Sonderkommando
, später
Sonderabteilung
– Bezeichnung für die Sondereinheit innerhalb der jüd. Gettopolizei, die der Gestapo behilflich war, Wertgegenstände im Getto zu beschlagnahmen, und später die Menschen für die deutschen Behörden zusammenholte zum Zweck der Deportation oder Zwangsarbeit; bis Juli 1943 von
Dawid Gertler
geleitet, danach von
Marek Kligier
    świetlica
(poln.) – Wohnzimmer, Aufenthaltsraum
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tallit
(hebr.) – Gebetsschal
    talmid
(hebr.) – Student
Talmud Tora
(hebr.) – eine Art (allgemeine) jüdische Grundschule, mit Unterweisung in Rechnen, Schreiben, Hebräisch u. a.; der Lehrer der Talmud-Tora-Schule,
melamed
, wohnte häufig mit seiner Familie in den
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