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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky
Autoren: Alan Dean Foster
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Ärmelaufschlag ist ein Thermometer eingebaut.« Er grinste.
    Tatsächlich, gleich hinter der Handschuhstulpe war ein winzig kleines, rundes Thermometer festgenäht. Zuerst glaubte er, der Lehrer habe sich geirrt. Die rote Linie schien fast um die ganze Skala herumzugehen. Dann bemerkte er, daß die höchste Marke des Meßgeräts den Gefrierpunkt des Wassers kennzeichnete. Und von dort aus ging die Skala nach unten, nicht nach oben. Das war für sich betrachtet schon eindrucksvoll, ganz abgesehen von der eigentlichen Skalenanzeige.
    Etwas sehr Komisches fiel ihm auf. Er lachte. Um es genauer zu sagen, er brüllte. Den anderen schien es keineswegs belustigend, und sie sahen ihn etwas verstört an, besonders du Kane. Colette wirkte so, als hätte sie etwas Derartiges schon die ganze Zeit erwartet. Er zwang sich, innezuhalten, als er feststellte, daß ihm die Tränen auf den Wangen gefroren.
    Erst dann bemerkte er, daß alle ihn anstarrten.
    »Nein, ich bin nicht verrückt geworden. Mir ist nur gerade eingefallen, daß sich in meinem Warenvorrat an Bord der Antares volle vier Dutzend tragbare Katalyseheizgeräte in Luxusausführung, Modell Asandus, befinden. Sie wissen schon, zum Handel mit den armen rückständigen Eingeborenen. Im Augenblick würde ich für eines davon meine Großmutter eintauschen.«
    »Wenn Wünsche Fische wären, würden wir nie Knappheit an Nahrung leiden«, sagte Williams philosophisch. »Russell. Englischer Philosoph des zwanzigsten Jahrhunderts.«
    Ethan nickte und zeichnete mit einem Finger eine Schneespirale auf den Boden. Die Handschuhe waren tatsächlich aus echtem Leder gefertigt, bemerkte er. Dann fiel ihm etwas ein, während er die kleine Gruppe musterte. Seine Gedanken liefen immer noch ein paar Schritte hinter seinen Augen drein.
    »Weil ich gerade von der Antares spreche, als wir starteten, stimmte etwas nicht mit ihr. Ja, ein Loch, hinter der Passagierkuppel! - Ich hab' sie, gesehen, als wir w egtrudelten.«
    »Sehr falsch und viel zuviel Sprengstoff«, pflichtete ihm eine nervöse, irgendwie vertraute Stimme aus einer dunklen Ecke zu. Eine kleine grämliche Gestalt trat jetzt ins schwache Licht. Ihr rechter Arm hing in einer improvisierten Schlinge, und an einer Wange war eine häßliche Schramme zu sehen.
    »Sie können vielleicht reden, Kumpel«, meinte die Stimme.
    »He, an Sie erinnere ich mich doch«, sagte Ethan bestimmt. »Sie heißen, warten Sie mal... der andere Knabe hat Sie Walther genannt. Der Große.« Er versuchte an dem anderen vorbei in die hinteren Winkel des Abteils zu blicken. »Weil wir gerade von dem Großen reden.«
    »Der größere. September. hat ihn abgemurkst«, teilte Colette du Kane mit. »Die Konsolenbeleuchtung ging aus, aber ich bin ganz sicher, daß er es war. Jedenfalls waren es nicht.« Sie hielt inne. »Ich möchte nur wissen, wo der herkam?«
    Ethan überlegte, erinnerte sich an die gespenstische fluchende Erscheinung, die, kurz bevor er die Besinnung verlor, in der Kabine hinter ihm aufgetaucht war.
    »Ich glaube, ich weiß, wen Sie meinen. Der hat mir vielleicht Angst eingejagt. einfach so reinzuplatzen.«
    »Das war ganz bestimmt interessant«, fing du Kane an. »Ich kann mich noch erinnern, daß.«
    »Sei ruhig und iß, Vater«, sagte Colette. Ethan sah sich jetzt das Mädchen näher an. In ihrem Schutzanzug wirkte sie wie ein rosafarbener Buddha. Wer führte eigentlich hier den Vorsitz?
    Sie erwiderte seinen Blick. Ganz offen und gerade, ein Blick ohne Kompromisse. Sie musterte ihn, versuchte ihn einzuordnen.
    Nein, nein. eigentlich war das doch sein Vorrecht. Er wandte sich ab. Sie mußte seine Nervosität gespürt haben.
    »Ich glaube. Sie haben von uns allen den kräftigsten Schlag abbekommen, Mr. Fortune«, sagte sie tröstend. Ethan wußte, daß sie ihn ganz bewußt beruhigen wollte. Aber die Beule auf seinem Hinterkopf gab ihr recht.
    »Hatte er eine Waffe?« fragte Ethan sie. Ihre Antwort wirkte kühl und sachlich.
    »Nein, ich glaube sogar, daß er sich den Hals gebrochen hat. Saubere Arbeit.« »Oh«, sagte Ethan. »Hören Sie, ich möchte mich dafür entschuldigen, daß ich Sie. ich meine für das, was ich dort gesagt habe.«
    »Schon gut«, murmelte sie leise. »Ich bin daran gewöhnt.« Und das, überlegte er, war das erste Mal, daß sie ganz offensichtlich die Unwahrheit sprach.
    Du Kane schien das Peinliche an der Situation zu fühlen. Er schaffte einen eleganten Übergang. »Ich glaube, Sie tragen den Mantel des
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