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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky
Autoren: Alan Dean Foster
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Toten.«
    »Sitzt nicht besonders, hm?« murmelte Ethan geistesabwesend. Er hielt die Arme hoch. Wenn er nicht aufpaßte, würde er die Handschuhe verlieren. Aber daß er darin komisch aussah, störte ihn nicht. Immerhin war der Mantel warm. Wenn er auch wahrscheinlich nicht so warm wie Colette du Kane war. Er sah sich um.
    »Wo ist denn dieser Bursche. äh.«
    »September. Skua September«, meinte Williams.
    »Yeah, der.«
    Colette deutete auf die Tür. »Nachdem wir festgestellt hatten, daß dieses Abteil noch ziemlich intakt war. er hat Sie übrigens hereingetragen. schien es uns am besten als Zuflucht geeignet. Die Notrationen liegen in diesem zerbeulten Schrank hinter mir. Zum Glück haben die im großen und ganzen überlebt. Er nahm sich einen Bissen zu essen und verschwand dann nach draußen. Das liegt jetzt schon eine Weile zurück. Bis jetzt ist er nicht wiedergekommen.«
    »Ein ziemlich schweigsamer Bursche«, warf du Kane ein. Ein Stück Essen fiel ihm aus dem Mund, und er tupfte sich verlegen die Lippen.
    »Er wird es schon schaffen«, warf Williams ein. »Er hat einen von den zwei Strahlern mitgeno mi men. Ich.«, fuhr er fort und hob die kleine Waffe hoch, »habe den anderen. Er meinte, ich solle damit dafür sorgen, daß unsere Nemesis hier sich nicht irgendwie danebenbenimmt.« Er deutete mit der Waffe auf den mürrisch blickenden Walther.
    Letzterer beäugte die Waffe - irgendwie sehnsüchtig, fand Ethan. »Huh! Als ob das mir etwas nützen würde!« Er schauderte. Offenbar fror er noch mehr als Ethan. Einige Hemden übereinander sowie ein Heizponcho aus den Vorräten des Rettungsboots verliehen ihm das aufgedunsene Aussehen eines fetten Laubfrosches. Aber der Poncho war natürlich nicht für Temperaturen konstruiert, wie sie hier herrschten, und so mußte sich die kleine Kapuze mächtig anstrengen. Nun, das war eben Pech.
    Ethan sah sich die Kleider an, die du Kane und seine Tochter trugen. Sie paßten beinahe perfekt, so als wären sie von einem Thranx-Schneider nach Maß gefertigt. Vielleicht waren sie das auch. Die Kidnapper legten ganz bestimmt keinen Wert darauf, daß ihre Geiseln erfroren. Also trug Williams vermutlich Walthers Pelz. Die etwas unerfreuliche Herkunft seines eigenen hatte er bereits zur Kenntnis genommen.
    Nun, wenn jemand schon dazu ausersehen war, zu erfrieren, so empfand er keinerlei Skrupel, den häßlichen kleinen Mann mit der kaputten Vorderflosse dafür zu nominieren. Wenn er allein daran dachte, was ihn dieser kleine Umweg an Provisionen kosten würde.
    Augenblick! Wenn er die Jacke des toten Kotabit trug und Williams die von Walther und die du Kanes ihre eigenen hatten - dann bedeutete das, daß der seltsame Mr. September irgendwo draußen ohne Mantel herumstrich. Es sei denn, die Kidnapper hätten Reservemäntel mitgenommen, und das war höchst unwahrscheinlich. Aber das war Septembers Problem. Im Augenblick gab es andere Dinge, die ihm wichtiger erschienen.
    »Haben Sie eine Ahnung«, fragte er Williams, »wo wir sind?« Aber die Antwort kam von Walther.
    »Wir hätten etwa zweihundert Kilometer südöstlich von Brass Monkey landen sollen«, begann er etwas verbittert. »Alles war arrangiert. Aber wegen ein paar verdammten Verzögerungen und einigen Zündschnüren, die nicht richtig funktionierten, gerieten wir in die Explosion, die wir in der Antares vorbereitet hatten. Damit war es natürlich mit unserer Navigation Essig. Nachdem alle Instrumente durchdrehten und der Computer auch im Eimer war, weiß ich es nicht genau, aber ich wette, wir sind um den halben Planeten rumgeflogen. Ich gebe keinen Nickel für unsere Chance, hier durchzukommen.«
    »Explosion vorbereitet?« hakte Ethan nach; aber Walther hatte offenbar alles gesagt, was er sagen wollte. Er verfiel wieder in mürrisches Schweigen und schien noch weiter in seine Ecke hineinzukriechen.
    »Vermutlich eine ziemlich große Bombe, die losgehen sollte, nachdem wir die Antares verlassen hatten«, meinte Colette geschäftsmäßig. »Da kein Alarm ausgelöst wurde, als wir das Rettungsboot betraten und uns vom Schiff lösten, nehme ich an, daß die sich darum bereits früher gekümmert haben. Offenbar handelte es sich bei der Bombe nur um ein Tarnmanöver, das die Rettungstrupps davon überzeugen sollte, daß alle, die sich in diesem Abschnitt des Schiffes aufhielten, zu Atomen zerblasen worden waren - ganz besonders Vater und ich.«
    »Aha«, nickte Ethan. »Auf diese Weise hätten alle angenommen, daß Sie
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