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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See
Autoren: Meljean Brook
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hinauf. Aber wie sollte sie …
    Etwas traf ihren Kopf. Mina duckte sich instinktiv und hätte Newberry beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht. Wütend packte sie das Ding, das immer noch über ihr hing – es war ein Seil. Sie blickte nach oben.
    Die Lady Corsair schwebte geräuschlos über ihnen. Yasmeen blickte über die Reling und hob ihre Hände in einer Geste, die bedeutete: Worauf warten Sie noch?
    »Passen Sie auf Anne auf!«, rief Mina Newberry zu und zog sich nach oben.
    Yasmeen wartete lediglich, bis sie wenige Meter hinaufgeklettert war. Mina wurde ganz flau im Magen, als sich das Luftschiff plötzlich vorwärtsbewegte. An das Seil geklammert schwebte sie über die Menge auf das Gerüst zu.
    Ihr Blick traf den des Eisernen Herzogs, und diese Verbindung schien sie zu lenken. Rhys. Der Schmerz darüber, dass er sie fortgeschickt hatte, war verschwunden. In diesem Augenblick spürte sie nur noch pure Erleichterung darüber, dass er unverletzt war. Leichtfüßig sprang sie auf das Galgengerüst, und er war da, um sie mit einem festen Griff nach ihrer Hand aufzufangen. Ein Gefühl von Verlust durchdrang sie, als er losließ.
    »Kriminalinspektorin Wentworth.«
    »Euer Hoheit.« Es schien angemessen, sich kurz zu verbeugen.
    Das amüsierte ihn. »Der Großadmiral hat gestanden, ein Mitglied der Schwarzen Garde und Teil eines Komplotts zu sein, um sämtliche Bugger in England zu töten … was den König einschließen würde.«
    Mit einem kurzen Nicken wandte sich Mina an Dorchester. »Euer Hoheit, ich verhafte Euch hiermit wegen Landesverrats, Verabredung zum Massenmord und des Mordauftrags an Admiral Baxter.«
    Das war für die Menge; formelle Anklage würde später erhoben, wie Mina wusste. Ihr Blick wanderte über die Menschen in ihrer Nähe und fand eine Melone. »Konstabler! Bitte bringen Sie diesen Mann ins Polizeihauptquartier.«
    Sie wünschte, es wäre Newberry gewesen, doch irgendwie würde sie es wiedergutmachen.
    Obwohl der Konstabler unsicher wirkte, als er sich den Reihen der Metallmänner und Stahlmäntel näherte, passierte er sie ohne Zwischenfall. Beinahe alle Marinesoldaten blickten inzwischen zu dem Galgen. Durch die Augenschlitze ihrer Helme sah sie Entsetzen, Wut und Ungläubigkeit.
    Dorchester wartete aufrecht und würdevoll. Seine Brust blähte sich, als er tief einatmete. »Soldaten!«, rief er. »Eröffnet das Feuer auf den Eisernen Herzog!«
    Mina gefror das Blut in den Adern. Doch obwohl sich die verbleibenden Stahlmäntel zu ihnen umdrehten, hob keiner sein Gewehr.
    »Schießt! Wenn ihr England liebt, schießt!«
    Mehrere von ihnen schüttelten den Kopf und legten ihre Waffen nieder. Mina nickte zufrieden, doch sah sie aus dem Augenwinkel einen Gewehrlauf.
    Ein Mitglied der Schwarzen Garde oder einfach nur jemand, der stets Befehle befolgte, egal, von was für einem Mann sie kamen.
    Rhys sah es ebenfalls. Er wollte sich umdrehen.
    Doch er war nicht so schnell wie sie.
    Mina stieß gegen seine Brust. Er hielt sie fest und drehte sich weg, um den Schuss in den Rücken zu bekommen. Das Krachen des Gewehrs verhallte. Er gab ein erstauntes Lachen von sich.
    Sie waren nicht getroffen worden. Der Idiot stand nur wenige Meter entfernt, und er hatte danebengeschossen. Hinter ihm war Lärm zu hören, als Stahlmäntel und Metallmänner den Schützen überwältigten. Er spürte ein Brennen auf den Rippen, wahrscheinlich hatte er sich an irgendeinem Teil von Minas Uniform verletzt, als sie sich auf ihn gestürzt hatte. Er spürte ihre Erleichterung, als die Spannung langsam nachließ und ihr Körper sich entspannte.
    Zu sehr entspannte. Sie glitt ihm fast aus den Armen. Rhys zog sie wieder hoch und begriff nicht, weshalb sie die Augen geschlossen hatte und ihr Körper so schlaff war. Blut tränkte sein Hemd.
    Er war also doch getroffen worden; die Kugel hatte eine Rippe getroffen. Und …
    War durch Mina hindurchgegangen.
    Nein . Er schüttelte sie. »Mina?«
    Ihr Kopf fiel zurück, und ihre Brust löste sich von seiner.
    Blut überströmte ihre Vorderseite.
    »Mina? Nein. Mina !« Er schrie ihren Namen heraus und zog sie wieder fest an sich. Seine Hände fanden auch Blut auf ihrem Rücken. Nein, nein. Er fiel auf die Knie und legte sie auf den Boden, riss sich das Hemd herunter und presste es auf ihre Brust. Eine Blutlache bildete sich unter ihr. »Helft mir! Oh Gott. Helft mir! «
    Kessel zischten wie zur Antwort, und Stille hatte sich über die Menge gesenkt. Schritte polterten über das
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