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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See
Autoren: Meljean Brook
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hier vielleicht ein Land voller starker Männer mit stählernen Knochen – und Bugs, die nicht kontrolliert werden können. Würde es sich die Horde oder sonst jemand nicht zweimal überlegen, uns erneut zu zerstören?«
    »Es wären Monster, die echte Menschen zerstören. Die ganze Welt wäre voll davon und würde alles Menschliche zertrampeln.«
    »Ich denke, solche Menschen würden lieber Admiräle zertrampeln, die ihre Macht missbrauchen.« Scarsdale hielt inne und blickte hoch – noch immer angeheitert, aber nicht im Mindesten betrunken. »Warum wollen Sie uns also hinrichten?«
    Dorchester blickte zu Rhys. »Erstens, weil er das Symbol für Englands Befreiung von der Horde ist. Aber es hat keine Befreiung gegeben. Das Land ist noch immer infiziert, und die Horde stellt noch immer eine Bedrohung dar. Also nehme ich erst einmal diese Illusion weg. Ich werde die Infizierten unter Quarantäne stellen und ihnen die Wahl zwischen Europa oder ihrer Vernichtung lassen – und diejenigen, die sich dagegen wehren, werde ich ausschalten. Und schließlich wird die Schwarze Garde England der Horde wegnehmen.«
    »Und Ihr rettet Euer eigenes Leben damit.« Rhys sprach zum ersten Mal, seit Dorchester den Raum betreten hatte, und starrte den Admiral an.
    »Was?«
    »Ihr habt für fünfundzwanzigtausend Livre eine Waffe gekauft. Die Schwarze Garde hat niemals so viel Geld in ihrer Kasse, nicht aus dem Verkauf von Sklaven. Also haben Euch die Mitglieder große Mengen ihres eigenen Geldes zur Verfügung gestellt.« Rhys sah, wie sich Dorchesters Gesicht anspannte. Der Mann hatte sich unter Kontrolle, doch diese Angst ließ sich nicht gut verstecken. »Ihr müsst Ergebnisse versprochen haben, sie von dem Erfolg überzeugt haben – und nun habt Ihr die Waffe verloren.«
    Jetzt war es nicht nur Wut, die Dorchester trieb. Nicht nur sein Glaube an die Sache der Schwarzen Garde. Dass er auf einen so drastischen und selbstzerstörerischen Plan zurückgegriffen hatte, verriet Rhys, dass er sich in tiefer Verzweiflung befunden haben musste – ähnlich einem Fregattenkapitän, der zusehen muss, wie ein mit über hundert Kanonen ausgestattetes Marineschiff auf ihn zuhält, und der seinen Männern befiehlt, die Maschinen anzuwerfen.
    Aber Dorchester war fast am Ende. Und Rhys wollte wissen, wem er als Nächstes auf die Pelle rücken musste.
    »Genau in diesem Moment erreicht die Mitglieder der Schwarzen Garde die Nachricht, dass die Waffe gesunken ist. Männer, denen Ihr versprochen habt, dass England frei von Buggers sein würde. Ihr versucht also, ihnen etwas anderes zu versprechen, weil Ihr sonst für das Scheitern bezahlen müsst. Wer sind sie?«
    Bleich schüttelte Dorchester den Kopf. Mit einer Geste zu dem Stahlmantel hinter ihm sagte er: »Es ist an der Zeit, Seine Hoheit hinauszubegleiten. Wache, machen Sie die Kette los.«
    Mit einem Zischen der Hydraulik und dem Rattern von Zahnrädern setzte sich der Stahlmantel hinter ihm in Bewegung. Scarsdale gab ein mitleidiges Schnauben von sich, beugte sich tief zu Rhys hinunter, und reichte ihm unter dem Schwingen seiner Ketten das Weinglas.
    »Ein letzter Schluck von dem guten Zeug, Kapitän?« Als Rhys den Kopf schüttelte, hob Scarsdale seinen Becher. »Etwas Wasser vielleicht?«
    »Nein.«
    Scarsdale seufzte und lehnte sich zurück, das Glas und den Becher in Händen. »Kämpfen ist zwecklos, Kapitän«, sagte er. »Diese Stahlmäntel sind zwar nicht schnell, aber sie machen dich mit einem einzigen Schlag platt.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Rhys.
    Dorchester verlor die Geduld. »Wache?«
    Als der Mann zögernd um den Tisch herumkam, plapperte Scarsdale munter weiter: »Ich habe einmal mit Jasper Evans in Port Fallow zusammengesessen und ihn unter den Tisch getrunken. Eine schreckliche Plaudertasche. Er redete die ganze Zeit nur davon, dass er den Vertrag über die Stahlmäntel an Morgan verlieren würde. Evans war ein bisschen schneller, wie du weißt. Morgan hat den Erhitzer ausgewechselt und ein paar Änderungen an der Verkleidung vorgenommen, um zu beweisen, dass er Evans’ Idee nicht gestohlen hatte – aber alles lief auf eine langsamere Konstruktion hinaus.«
    Die Wache, mit dem Schlüssel in den zitternden Händen, beugte sich zu ihm hinunter. Rhys packte die Kette und begegnete dem Blick des Mannes. Die Augen des Aufsehers weiteten sich – und verengten sich wieder mit entschlossener Genugtuung. Er trat zurück.
    Mit einer kraftvollen Bewegung stand Rhys auf. Der
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