Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See
Autoren: Meljean Brook
Vom Netzwerk:
Stahlring wurde in einem Mörtelregen aus dem Fußboden gerissen. Er vernahm ein lautes Zischen von Dampf, gefolgt von einem leisen Gurgeln. Dorchester starrte sie entgeistert an.
    Scarsdale redete weiter: »Er hat mir auch von Morgans Konstruktionsschwäche erzählt – dass das Abgasrohr eine breite Öffnung hat und die Kohle dadurch leicht erlischt. So leicht, dass schon ein Glas Wasser genügt. Hört mal, Euer Soldat ist in diesem ganzen Metall gefangen, nicht? Ein weiteres Mitglied der Schwarzen Garde, nehme ich an, wenn Ihr ihm unsere Bewachung anvertraut.« Er klopfte mit den Fingerknöcheln gegen die Brustplatte und schüttelte bei dem hohlen Klang den Kopf: »Die Marine hätte die zusätzliche Summe für Evans’ Konstruktion zahlen sollen. ›Bezahle einem Mann immer das, was er wert ist‹, das ist das Motto des Kapitäns … «
    Dorchester berührte erneut den Apparat der Horde und lähmte Scarsdale mitten im Satz. Rhys, dem die Ketten von den Handgelenken herabbaumelten, trat auf Dorchester zu, den er weit überragte.
    Resignation machte sich auf Dorchesters Gesicht breit, doch er fing sich sofort wieder und zeigte eiserne Entschlossenheit. »Ihr könnt mich vielleicht töten, aber Ihr werdet die Schwarze Gar…«
    »Klappe halten, Admiral!«
    Herrgott . Rhys konnte sich allen möglichen Nonsens anhören – Scarsdale hatte ihn dahingehend abgehärtet – , aber er konnte nicht den Schwachsinn dulden, den Dorchester von sich gab. Er schlug den Lähmungsapparat auf den Steinfußboden. Der Stift brach ab, und Scarsdale setzte seinen Sermon fort.
    Die Wache kam nun ebenfalls erleichtert näher. »Soll ich Euch die Handschellen abnehmen, Euer Hoheit?«
    Mina hatte ihm einmal gesagt, dass die Leute von einem solchen Bild vielleicht inspiriert würden – und er musste noch der wartenden Menge draußen gegenübertreten. Er schuldete ihnen das, schuldete es all jenen, die seinetwegen gekommen waren. Vielleicht hatte er nicht alle zu den Seinen gemacht, doch hatten sie anscheinend ihn zu dem Ihren gemacht. Also würde er sie nach Hause schicken und sich vergewissern, dass so wenige wie möglich Schaden genommen hatten, weil sie ihm zu Hilfe gekommen waren.
    »Nein«, sagte er zu der Wache. »Aber nehmen Sie Scarsdale seine ab, und legen Sie sie dem Admiral an. Auf dem Rücken, damit er sich nicht einfach umbringen kann.«
    Sobald das getan war, packte Rhys den Admiral an den Haaren und zerrte ihn zur Tür.
    Scarsdale lauschte und zeigte in Richtung des Stahlmantels, der draußen wartete. »Was jetzt?«
    »Wir geben der Menge, was sie will.« Und seiner Inspektorin einen Gefangenen.
    Er trat in die Halle. Der Stahlmantel hob sein Gewehr – und ließ es fallen, als Rhys den Kopf des Admirals verdrehte und die Drohung somit deutlich machte. Scarsdale nahm die Waffe an sich, und sie gingen weiter. Der Aufseher schloss sich ihnen an und unmittelbar darauf auch seine Wärter.
    »Draußen sind bestimmt noch mehr Stahlmäntel«, sagte Scarsdale. »Gewiss nicht alle von der Schwarzen Garde, aber trotzdem unter seinem Kommando.«
    »Und der Admiral wird ihnen befehlen, sich zurückzuhalten.«
    »Niemals«, sagte Dorchester.
    Rhys blickte zum Fenster, als ein leises Donnern den Boden erbeben ließ, und blickte zu Scarsdale.
    Der Bounder grinste. »Andererseits muss er das vielleicht gar nicht tun.«
    Mina hatte sich auf den Reifen des Lastwagens gestellt, an den sie sich klammerte, und blickte über die Menge hinweg. Anne kletterte wie eine Spinne ganz hinauf aufs Dach und zwängte sich zwischen zwei Männern in eine winzige Lücke.
    Eine wellenartige Bewegung ging durch die Menge auf der Newgate Street und teilte sie. Der Name des Schmieds wurde geraunt und gelangte über die Old Bailey an Minas Ohren. Seine Stahlmäntel, die in einer Reihe marschierten, kamen in ihr Blickfeld. Sie bewegten sich viel leichter als die schwerfälligen Marinestahlmäntel, und Dampf und Rauch, die aus ihren Kesselanlagen aufstiegen, waren kaum zu sehen.
    Aber welche Bedrohung stellten sie dar? Mina schüttelte den Kopf. »Seine Stahlmäntel tragen keine Waffen.«
    »Er nennt sie Metallmänner, nicht Stahlmäntel. Und sie brauchen keine Waffen«, sagte Anne. »Die Waffen sind in den Armen eingebaut. Sie müssen nur« – sie knickte das Handgelenk ab und ließ es dann hochschnellen – »und die Pistolen fahren heraus. Oder das hier« – sie stieß den Ellbogen zurück, bevor sie die Hand flach ausgestreckt nach vorne warf – »für die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher