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Die Eifelgraefin

Die Eifelgraefin

Titel: Die Eifelgraefin
Autoren: Petra Schier
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auf meine Mitgift umgestimmt? In diesem Fall wird es Euch freuen zu erfahren, dass mein Vater mir nahegelegt hat, in eine Verbindung mit Euch einzuwilligen – um der Familie willen.» Sie wich seinem Blick aus. «Es schickt sich nicht für einen Ritter, eine Jungfer allein in ihren Gemächern aufzusuchen.» Mit hastigen Schritten wollte sie an ihm vorbei zur Tür gehen, doch er hielt sie am Arm fest und drehte sie zu sich herum.
    «Er zwingt Euch?», fragte er rau.
    Sie schüttelte den Kopf, fühlte sich jedoch noch immer nicht fähig, ihm in die Augen zu sehen. «Nein, das tut er nicht. Aber mir bleibt dennoch keine Wahl, oder?» Sie versuchte, sich ihm zu entziehen. «Lasst mich los.»
    «Nein.» Johann zog sie stattdessen noch etwas näher zu sich heran und hob mit der freien Hand sanft ihr Kinn an, um in ihr Gesicht blicken zu können. «Nein, Elisabeth, diesmal nicht. Mag sein, Ihr denkt momentan sehr gering von mir, doch ganz sicher war es nicht Eure Mitgift, die den Ausschlag gab.»
    «Was dann?» Sie erstarrte für einen Moment, als sie spürte, wie seine Hand in ihren Nacken wanderte, doch ihr Herz raste in ihrer Brust, und sie wusste, dass er ihren Pulsschlag an ihrer Halsschlagader sehen konnte.
    Das Blau seiner Augen schien immer dunkler zu werden, dennoch hatte sie das Gefühl, sich in ihnen spiegeln zu können.
    «Ihr», antwortete er leise und zog sie fest in seine Arme. «Und die verfluchte Tatsache, dass ich nicht mehr von Euch loskomme.»
    Die Berührung seiner Lippen war zart und durchfuhr sie wie ein Feuerstrahl. Die Gefühle, die wie ein plötzlicher Rausch über sie hereinbrachen, ließen sie taumeln, gleichzeitig spürte sie seine Arme, die sie besitzergreifend umschlangen, und seine Hand, die sich fest um ihren Nacken schloss.
    Er hatte nicht vorgehabt, derart über sie herzufallen, doch mit der ersten Berührung ihrer Lippen schwand seine Selbstbeherrschung dahin und mit ihr alle Sanftheit. Die Leidenschaft, die ihn stattdessen mit Macht packte, ließ sein Blut kochen und durch seine Adern rasen. Schon wanderte seine Hand wie von selbst in die Öffnung des Höllenfensters und tastete nach der Verschnürung von Elisabeths Unterkleid. Und erst, als er spürte, wie sie bei dieser Berührung kurz erstarrte, zwang er sich, wieder von ihr abzulassen. Schwer atmend wich er etwas zurück, brachte es jedoch nicht fertig, sie ganz loszulassen.
    Elisabeth war erschrocken über den plötzlichen Ausbruch von Leidenschaft. Mit großen Augen sah sie ihn an, doch sein Blick spiegelte nur ihr eigenes Begehren. Und siewar ihm noch immer nahe genug, um zu spüren, dass sein Herz genauso heftig pochte wie ihr eigenes.
    Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten und was sie sagen sollte, also hob sie ihre rechte Hand und legte sie an seine Wange. Mit dem Daumen fuhr sie zärtlich über die lange Narbe, deren Anblick ihr schon lange kein Unbehagen mehr bereitete.
    «Was jetzt?», fragte sie mit zittriger Stimme.
    Johann lächelte gequält. «Jetzt sollte ich von dir ablassen, denn sonst könnte ich versucht sein, mehr mit dir zu tun, als ich darf. Immerhin sind wir nicht einmal verlobt.»
    «Und – wenn wir es wären?»
    Sie spürte, wie sich sein Körper wieder anspannte und seine Hand, die noch immer schwer auf ihrer Seite lag, dort, wo sich die Verschnürung ihres Unterkleides befand, sich leicht verkrampfte.
    Johann atmete hörbar ein. «Auch dann dürfte ich es nicht. Ich würde nie   …»
    «Ich weiß.»
    «Ich mache dir Angst.»
    Elisabeth lächelte zaghaft. «Ich habe keine Angst vor dir. Nur   …»
    «Was?»
    «Ich fürchte mich davor, du könntest es dir noch einmal anders überlegen.» Sie ließ ihre Hand nun ihrerseits in seinen Nacken wandern, und sofort verstärkte sich die Anspannung seines Körpers.
    «Das werde ich nicht», sagte er mit kratziger Stimme. «Ich mag mein Versprechen mir selbst gegenüber nicht haltenkönnen, dir gegenüber werde ich es nicht brechen. Niemals.»
    Atemlos blickte sie in sein Gesicht. «Welches Versprechen?»
    Für einen langen Moment hielt er ihren Blick gefangen, und in seinen Augen spiegelten sich alle Gefühle, die er nicht auszusprechen wagte. «Dir ein guter Ehemann zu sein, ob nun mit oder ohne Mitgift.» Er stockte. «Wenn du mich willst.»
    «Warum sollte ich dich nicht wollen?» Sie lehnte sich ein wenig zurück, nahm all ihren Mut zusammen und schob ihm den schweren Waffenrock von den Schultern, sodass er zu Boden glitt. Dann ließ sie ihre Hände über
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