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Die duale Metropole

Die duale Metropole

Titel: Die duale Metropole
Autoren: Uwe Anton
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ihn aus seinen Gedanken. »Es liegt noch immer keine klare Ortung vor, doch PRAETOR und NATHAN haben das Objekt soeben als Chaotender identifiziert. Es ist VULTAPHER!« Nein!, dachte Bull.
    KOLTOROC fuhr sein schwerstes Geschütz auf. Den Chaotender ...
    *
     
    Ein Machtinstrument der Chaotarchen, das Gegenstück zu einer Kosmischen Fabrik der Kosmokraten. Ein Trägerschiff, das mit nahezu ultimativen Machtmitteln ausgestattet war.
    VULTAPHER ist wenigstens nicht vollendet, dachte Bull. Darin liegt vielleicht unsere Chance!
    Und lachte im nächsten Augenblick über diese irrwitzige Hoffnung.
    Bei Kämpfen zwischen Chaotendern und Kosmischen Fabriken waren sogar ganze Galaxien untergegangen. Welche Hoffnung gab es da für ein Sonnensystem? Der Bau eines einzigen Chaotenders verschlang die Ressourcen mehrerer Galaxien und dauerte etliche Jahrtausende. Daher stand den Chaotarchen nur eine sehr begrenzte Zahl dieser Einheiten zur Verfügung.
    Und eine davon befand sich nun ante portas.
    »Ich höre!«, bellte der Verteidigungsminister.
    »Die Ortung bleibt weiterhin schwierig«, meldete Pasteur. »Wahrscheinlich ein kugelförmiges Objekt mit einem Außendurchmesser von sechsunddreißig Kilometern. Aber ,die Außenschale entspricht keineswegs den vorliegenden Beschreibungen, also dem Eindruck, man würde in ein Schwarzes Loch blicken. Einige tausend Kabinette und auch eine seltsame Stadt im Inneren sind relativ deutlich zu orten.«
    Vermutlich MINATERG, das Herz des Chaotenders, dachte Bull.
    »Das Objekt kommt nicht allein. 533 Chaos-Geschwader Traitanks schirmen es wie eine Eskorte ab.«
    Bull erblasste. »Fast 260.000 Traitanks«, murmelte er.
    »Um genau zu sein: 257.972.«
    »Geschenkt!« Bull winkte ab.
    KOLTOROC machte Ernst.
    Dass dem Chaotender, so unvollständig er war, völlig andere Möglichkeiten zur Verfügung standen als allen anderen Kolonnen-Einheiten, die sie bisher erlebt hatten, stand außer Zweifel.
    Einen Augenblick lang spielte Bull mit dem Gedanken, dem Angreifer PRAETORIA und die Heimatflotte Sol entgegenzuschicken. Doch er ließ ihn schnell wieder fallen. Ihm war klar, dass er keine der ausgeschickten Einheiten wiedersehen würde. Nein, ein militärischer Präventivschlag kam nicht infrage.
    Terra hatte nur eine einzige Chance, und die lag woanders: im Zusammenhalt der Terraner, in den TANKSTELLEN!
    »Vollalarm für sämtliche Globisten!«, befahl Verteidigungsminister Reginald Bull über die Standleitung zu seinem
    Stab.
    So sinnlos dieser Schritt auch sein mochte, er musste irgendetwas unternehmen.
     
    1.
    Die leeren Stunden
    Was bedeutet dir die Unsterblichkeit?, fragte sich Perry Rhodan einmal während der leeren Stunden, irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen, als der Schlaf sich einfach nicht einstellen wollte, obwohl die Erschöpfung ihn kaum einen klaren Gedanken fassen ließ.
    Die Unsterblichkeit ist ein Geschenk für mich, aber auch eine Verpflichtung. Ein Geschenk, in dessen Genuss nur sehr wenige Lebewesen kommen, und eine Verpflichtung, deren Bürde noch weniger tragen müssen.
    Ich bin ein Mensch der alten Schule, der noch an so etwas wie Bestimmung glaubt. Die Unsterblichkeit wurde mir nicht einfach so verliehen. Damit ist eine Aufgabe verbunden. In solch einem Zusammenhang ist jede Wortwahl schwierig. Wenn ich nun sagen würde, meine Bestimmung sei es, die Menschheit ins Universum und zu ihrer wahren Bestimmung zu führen, würde mir das mit Sicherheit falsch ausgelegt werden.
    Auch wenn ich es vielleicht nicht so ausdrücke ... ich bin mir meiner Bestimmung bewusst. Und sie beherrscht mein Leben. Ich habe mein Leben an mein Schicksal verloren.
    Ich liebe das Leben. Ich habe Dinge geschaut, die vor mir kein anderer Mensch gesehen hat und nach mir kein anderer Mensch mehr sehen wird. Die Wunder der Schöpfung haben sich mir offenbart und mir aufgezeigt, wie klein, wie unbedeutend ich eigentlich bin. Doch ich möchte jeden Tag neue Wunder sehen und neue Offenbarungen erleben.
    Ich habe viele Gefahren gesehen und überstanden, und ich war immer bereit, mich selbst zu opfern, wenn es die Sache wert war. Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, unter diesem Aspekt sei ich wirklich als altruistisch zu bezeichnen, ohne negative Konnotation.
    Aber niemand weiß, wie es in solchen Augenblicken der Gefahr wirklich in mir aussieht. Wie jämmerlich ich um mein Leben fürchte, wie bedingungslos ich es erhalten möchte. Ich gewähre nur selten Einblicke in mein Gefühlsleben.
    Für mich
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