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Die duale Metropole

Die duale Metropole

Titel: Die duale Metropole
Autoren: Uwe Anton
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»Wäre es doch nur so«, flüsterte er so leise, dass niemand ihn hören konnte.
    CHEOS-TAI, die JULES VERNE, die verbliebene Flotte der Friedensfahrer und alle anderen Einheiten der Galaktiker kreuzten ungefährdet im Vat System, 3000 Lichtjahre vom Kernwall Hangays entfernt. Die orangefarbene Sonne umkreisten mehrere Planeten. Der vierte davon war Vatucym, eine Segmentwelt der Noquaa-Kansahariyya.
    Und der Standort eines Kontaktwalds.
    Eine Welt ohne Kontinente, wie Rhodan nun erneut auf einigen Holos sah, lediglich mit einigen Inselgruppen, ein erdähnlicher, paradiesischer Planet. Das größte Eiland befand sich in der Südpolregion und trug den Namen Pheoge; auf ihm war auch die planetare Hauptstadt Pheogitta angesiedelt.
    Der Kontaktwald lag ein paar Kilometer nördlich von dieser Stadt. Und ihm, nicht dem überwältigenden kosmischen Schauspiel, das in seiner relativen Nähe stattfand, wandte Rhodan nun sein Hauptaugenmerk zu.
    Die Lokale Gruppe als solche mochte gerettet sein, nicht aber Perry Rhodans Menschheit. Das Solsystem verblieb im Brennpunkt der Ereignisse und in allerhöchster Gefahr.
    Seine Heimat, seine Verantwortung, seine Motivation. Und das ließ Rhodan fast verzweifeln.
    KOLTOROC, Chaopressor und damit Befehlshaber der Terminalen Kolonne TRAITOR, hatte sich bei Perry Rhodan gemeldet und ihm mitgeteilt, der Terraner möge sich bei ihm persönlich ein finden.
    Oder die Superintelligenz würde das Solsystem und die Menschheit vernichten lassen.
    Wie und von wem, hatte sie nicht erwähnt. Doch Rhodan bezweifelte nicht, dass die Terminale Kolonne jederzeit die nötigen Mittel mobilisieren konnte, um KOLTOROCS Drohung wahr zu machen.
    Wird es niemals enden?, dachte Perry Rhodan. Und: Warum?
    Auf die zweite Frage gab es mehrere Antworten.
    Zum Beispiel die, dass KOLTOROC irgendetwas von ihm wollte. Etwas, das die negative Superintelligenz nur von Rhodan erhalten konnte, von niemandem sonst.
    Eine andere Möglichkeit war zweifellos, dass KOLTOROC einfach nur primitiv auf Rache sann. Aber wer konnte daran schon glauben?
    Rhodan war sich ein wenig unschlüssig. Die Logik gebot ihm, den zweiten Fall auszuschließen; KOLTOROC war trotz allem eine Superintelligenz. Aber auch solche Entitäten konnten von dem Wunsch nach simpler, kalter Vergeltung getrieben werden; da machte er sich nichts vor, vor allem, wenn sie so effizient grausam vorgingen wie der Chaopressor.
    Auf jeden Fall ging es KOLTOROC nicht darum, ihn, den ehemaligen Ritter der Tiefe, der noch immer über seine Aura verfügte, zu töten. Das hätte er leichter haben können. Was also steckte hinter diesem Ansinnen?
    Und was sollte er, Rhodan, jetzt tun?
    Die Entscheidung war ihm nicht leichtgefallen, aber er hatte sie treffen müssen. Es gab keine andere.
    Er hob den Blick in die Runde. »Ich werde KOLTOROCS Bedingungen erfüllen«, sagte er. »Und ich werde allein gehen.«
    *
     
    Als hätte Rhodan mit diesen Worten einen Bann gebrochen, redeten plötzlich alle Anwesenden in dem Konferenzraum durcheinander. Oberst Lanz Ahakin, Mondra Diamond, Gucky, Alaska Saedelaere genau wie Icho Tolot, Ekatus Atimoss und Commander Pothawk von den Laosoor. Lediglich Inkadye, die Sorgorin, die Atlan gerettet hatte und von der sie KOLTOROCS Entstehungsgeschichte erfahren hatten, schwieg. Sie saß weit hinten im Raum und beobachtete den Terraner versonnen.
    Jetzt gab es für den Mausbiber kein Halten mehr. »Du musst verrückt sein!«, piepste er schrill.
    »Weißt du noch«, dröhnte Icho Tolot absichtlich laut, »wie sehr du dich aufgeregt hast, als du von Atlans und Dantyrens letztem Kampf erfahren hast? Dass Atlan auf die Bedingungen des Duals einging und sich ihm zu dessen Bedingungen gestellt hat? Nackt, waffenlos? Zeter und Mordio hast du gerufen, und jetzt willst du genau denselben Fehler begehen, Rhodanos?«
    »In diesem Augenblick blieb Atlan wohl keine andere Wahl«, sagte Rhodan leise, und abrupt verstummten die entrüsteten Einwände. »Zumindest war er dieser Auffassung. Er musste eine Entscheidung treffen und hat sie getroffen. Genau, wie wir eine treffen müssen. Seht ihr Alternativen? Tolotos?«
    Der Haluter schwieg.
    »Trotzdem ... es ist Selbstmord«, sagte Alaska Saedelaere genauso leise. Unter seiner Maske schien es zu flackern.
    »Lass mich dich begleiten. Du kannst dich nicht allein gegen eine Superintelligenz wenden!«
    »Genau das ist es doch«, erwiderte Rhodan. »Glaubst du wirklich, wir beide hätten mehr Chancen als ich allein? Auf
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