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Die duale Metropole

Die duale Metropole

Titel: Die duale Metropole
Autoren: Uwe Anton
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Verhalten von Mitwissern Rückschlüsse auf seine Pläne ziehen.
    Und er hatte keineswegs unrecht gehabt. Rhodan befürchtete nun genau dasselbe.
    Auch deshalb hatte er die Versammlung aufgelöst. Nicht nur, weil noch so viele, noch so gut gemeinte Worte ihn nicht von seinem Vorhaben abbringen konnten.
    Sondern weil er jetzt eine unbeobachtete Stunde brauchte, in der er die potenzielle Waffe gegen KOLTOROC besorgen konnte.
    Er überzeugte sich, in der Tat allein zu sein, und ging los.
     
    2.
    Die leeren Stunden
    Was bedeutet dir Mondra Diamond?, fragte sich Perry Rhodan einmal während der leeren Stunden, irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen, als der Schlaf sich einfach nicht einstellen wollte, obwohl die Erschöpfung ihn kaum noch einen klaren Gedanken fassen ließ.
    Mondra ist die Liebe meines Lebens.
    Glaubt mir das jemand? Kauft es mir jemand ab?
    Ich bin fast 3000 Jahre alt, älter, als es sich ein Normalsterblicher vorstellen kann. Ich habe oft geliebt, und jedes Mal war es die Liebe meines Lebens für mich. Aber meine Frauen sind gestorben, die, mit denen ich verheiratet war, und alle anderen. Jedes Mal wäre ich fast daran zerbrochen, und jedes Mal war dieses Gefühl echt.
    Wirklich. Lebensbedrohend.
    Und jedes Mal gab es irgendwann eine neue Frau, die ich liebte. Aus vollem Herzen, ohne das Andenken an die, die zuvor da gewesen waren, zu entwerten.
    Würde Mondra jetzt sterben, würde ich nicht nur eine kurze, holprige Trauer empfinden. Sie ist die Mutter meines Sohns Delorian, der mir genommen wurde, bevor ich ihn überhaupt gekannt habe. Der nicht nur in ES aufgegangen ist, sondern der zu ES' Entstehung beigetragen hat. Ohne den es ES nicht geben würde.
    Mein Fleisch und Blut hat die Superintelligenz erzeugt, die die Menschheit zu ihrer bevorzugten Spezies erwählt hat. Viele haben sich den Mund darüber zerrissen, aber für mich ist das ein Ausdruck von Hoffnung. Ein Schimmer von Bestimmung. Wenn ES aus mir entstanden ist oder zumindest aus meiner Liebe und Lust, ist der Weg der Menschheit vielleicht vorgezeichnet. Kann ich mir berechtigte Hoffnungen machen, dass ES wirklich »die Superintelligenz der Menschheit« ist, weil sie aus der Menschheit entstanden ist?
    Kann ich mir die Hoffnung machen, dass die gesamte Menschheit in ES aufgehen wird?
    Das hat kaum jemand verstanden.
    Aber das sind auch nur haltlose Spekulationen, die nichts mit Mondra zu tun haben.
    Ich liebe Mondra nicht nur, weil sie die Mutter meines Sohnes ist. Oder nicht mehr altert und deshalb ideal zu mir passen würde. Ich liebe Mondra, weil ...
    Nun ja. Ist es jemals einem Menschen gelungen, Liebe in Worte zu fassen?
    Ich war eins mit Mondra, und dann haben wir uns getrennt, und noch später haben wir wieder zusammengefunden. Ich bin überzeugt davon, dass wir beide, die Summe aus uns, mehr sind als zwei Menschen zusammen.
    Ich weiß, was ich für sie empfinde.
    Ich weiß, was ich will.
    Ich will sie ganz und gar und immer um mich.
    Mondra und ich ... wir beide können gemeinsam Berge versetzen. Davon bin ich überzeugt.
    Was uns im Wege steht, das schaffen wir beiseite.
    Und wir tun es jetzt.
     
    21. November 1347 NGZ
    Die drei Teilnehmer des Kommandotrupps packten.
    Voluminöse Rucksäcke, in denen sie Ausrüstung jeglicher Art verstauten.
    *
     
    Inkadye betrachtete die wenigen winzigen, bernsteinfarbenen Tropfen, die sich auf ihrer Handfläche wie ein festes Gel anfühlten.
    Parapolarisatoren, die sie für vier bis fünf Minuten auf ein anderes Energieniveau versetzen und somit unsichtbar machen konnten.
    Sie hatte sich an den Dual Ekatus Atimoss gewandt und ihn gebeten, sie mit diesen Objekten zu versorgen, die er unter Einsatz seiner Psi-Fähigkeit »gesponnen« hatte.
    Kann man damit eine Superintelligenz aufhalten oder auch nur verwirren?, fragte sie sich.
    Sie wusste es nicht. Es interessierte sie auch nicht sonderlich.
    Hat Perry Rhodan mich durchschaut?, dachte sie. Dieser seltsame Terraner, der seine Unsterblichkeit einem aus meinem Volk verdankt! Der sich von den Kosmokraten löste, weil er von ihnen enttäuscht war, aber trotzdem noch immer wie verzweifelt an ihnen hängt? Der sich der Hoffnung verschreibt, dass ihr Weg der richtige ist, trotz aller Zweifel, die er daran hegt? Der deshalb in sich zerrissen ist wie kaum ein anderes Geschöpf, das ich jemals getroffen habe? Abgesehen von KOLTOROC natürlich ...
    Nun ja ... aufgrund ihrer ewigen Gefangenschaft waren das so viele ja auch nicht.
    Weiß Rhodan,
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