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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
Autoren: Adam-Troy Castro
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Besuch in diesem großen Haus.«
    »Groß ist das Haus auf jeden Fall.«
    Er lachte leise. »Man hat mich vor Ihrer brutalen Offenheit gewarnt. Ich muss gestehen, ich habe mich schon darauf gefreut, diese zu erleben.«
    Philip rieb sich das Kinn. »Es ist gewöhnungsbedürftig, Vater ... Hallo Andrea. Ich nehme an, jetzt darf ich Sie so nennen und muss nicht mehr Counselor zu Ihnen sagen.«
    Ich war in diesem Moment nicht sicher, ob mich je wieder irgendjemand Counselor nennen würde. »Das ist...« Was war es? Mir recht? Mag sein, dass Jelaine Bettelhines Charme mich ein wenig erweicht hatte, aber hieß das, dass ich Philip auch mögen musste? »Das ist in Ordnung.«
    Hans Bettelhine interpretierte den Augenblick des Zögerns als Zurückhaltung. »Ich weiß, wie überwältigend das alles war, Andrea. Und ich verstehe, dass Sie Ihrer Abstammung mit gemischten Gefühlen begegnen, wenn ich an Ihre klaren Ansichten hinsichtlich unserer Familiengeschichte denke. Ich kann Ihnen nur versichern, dass ich die Absicht habe, ganz von vorn anzufangen und überzeugt davon bin, es noch zu erleben, dass Sie mir erzählen, Sie hätten es nicht bereut, unvoreingenommen über diese Schwelle zu treten.« Er bot mir seinen Arm. »Möchten Sie an meiner Seite Platz nehmen? Ich freue mich darauf, Ihnen alles zu erzählen, was mir aus der Jugend Ihrer Mutter in Erinnerung geblieben ist.«
    Ich überrumpelte mich selbst, indem ich sein Angebot annahm. »Gern.«
    Und so wäre es wohl den Rest des Tages weitergegangen. Noch ein paar Minuten, und man hätte mich in einen luxuriösen Speisesaal gebracht und mit dem besten Mahl verwöhnt, das die besten Köche von Xana zuzubereiten imstande waren. Man hätte mir wieder erzählt, wie bedeutend ich war und wie sehr ich mich geliebt fühlen könne und welch umfassende Möglichkeiten mir ein Leben als Bettelhine bieten würde. Ich wäre wieder in Versuchung geraten, und ich hätte mich ergeben.
    Es wäre so einfach gewesen.
    Juje, hilf. Ich wollte es.
    Aber als wir beide, Hans Bettelhine und seine verlorene Nichte, Arm in Arm durch diese Tür schritten, vor uns die lachenden Gestalten von Jason und seinem nun nicht mehr entfremdeten Halbbruder Philip ... als wir die gewaltige Eingangshalle, größer als manche der Apartmenthäuser, in denen ich gewohnt hatte, ausgestattet mit einem riesigen Kronleuchter und Wandteppichen, so gewaltig, dass die historischen Landschaften, die sie darstellten, gut und gern überlebensgroß geraten sein mochten, betraten ... als die Diener, die zu beiden Seiten an den Wänden Aufstellung bezogen hatten, um uns, ihre Herrschaften, davor zu bewahren, mehr als fünf Schritte zu tun, ohne dabei die Gewissheit zu haben, dass sie stets verfügbar waren, um jedem unserer Bedürfnisse nachzukommen ...
    ... als wir an all dem vorübergingen, auf eine weitere, opulente Doppeltür zutraten, die zwei mit weißen Handschuhen angetane Diener bereits öffneten, um den Blick auf einen formellen Speisesaal freizugeben, an dessen anderem Ende ein stürmisches Feuer in einem Kamin loderte ...
    ... als Hans Bettelhine sich besorgt nach meiner Genesung erkundigte und ich sagte, es ginge mir gut, und Jelaine, die direkt hinter uns ging, keck lachend erklärte, was für eine schlimme Patientin ich gewesen sei...
    ... stellte ich plötzlich fest, dass ich so klar dachte wie seit meinen letzten Momenten auf der Königlichen Kutsche nicht mehr.
    Die Warnung der KIquellen und die Warnung von Dejah Shapiro und die letzte Nachricht der Porrinyards vereinten sich mit meiner fortdauernden Gewissheit, dass meine Wiederaufnahme in den Schoß der Familie viel zu einfach, zu bequem, zu sollte-nicht-sein verlaufen war, nachdem Jason und Jelaine ihren Vater gebeten hatten, eine Verwandte meiner kontroversen Reputation zurückzuholen.
    Vielleicht, wenn er ein anderer Mann gewesen wäre, wenn er einer anderen Familie vorgestanden hätte. Aber nicht einer Familie, in deren Geschichte die Verbannung von Angehörigen einen festen Platz hatte. Nicht dieser Familie. Es sei denn ...
    Und dann hatte ich keine Zeit mehr für es sei denn, denn noch während meine Denkvorgänge an Geschwindigkeit zulegten, sah ich, wie Philip, der etwa fünf Schritte vor uns zusammen mit Jason direkt an der Schwelle zum Speisesaal war, sich plötzlich nach rechts umdrehte, aber nicht, um seinen Bruder anzusehen, sondern um über seines Bruders Kopf hinwegzuschauen; ich sah, wie das gehorsame Lächeln auf seinem Gesicht von einem
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