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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)
Autoren: Manuel Scherzinger
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stellte die Frage, als würde sie
zu ihrer Abschlussprüfung gehören.
    »Ich
vermute, das
war, bevor sie aus Bonndorf geflohen sind.«
    Der
Alte nickte und wartete.
    »Die
Wölfe ritten in das Dorf und stürmten die kleine Hütte
der Familie.«
    »Was
passierte davor?«
    »Davor
sind sie geflohen. Als die Wölfe das Haus stürmten, fanden
sie niemanden vor.«
    »Gut,
doch ich frage mich, ob du weißt, was der Auslöser für
die Stürmung der kleinen Hütte war?« Er rieb sein
Kinn und blickte durch seine alte Brille neugierig in Sofies Augen.
    »Der
Auslöser? Damals hieß es, dass ein Magier geboren war, der
stärker sei als jeder zuvor. Die Wölfe, also die Reiter des
Menschenkönigs, hatten sich auf die Suche nach der Gefahr
begeben und orteten sie schließlich in dem kleinen Bonndorf.«
    Der
Alte atmete kurz aus. Er hob seinen Finger und schüttelte ihn
vor ihrem Gesicht hin und her. »Das ist die Version, die in der
Pangu steht, die Version, die von den Wächtern der Ayorwedie
geschrieben wurde.«
    »Wieso
sollte das nicht stimmen?« Sie konnte sich nicht vorstellen,
dass sie viele Jahre an eine falsche Geschichte geglaubt hat. Mal von
den vielen Hunderttausend anderen Magiern abgesehen.
    »Weil
unsere Religion eine Heuchlerin ist, mindestens genauso wie die
Religionen der Sapier. Ihre Wächter scheffeln Geld und baden
darin. Sie wohnen in einem der prächtigsten Bauten St.
Benedikts, wie du sicher weißt.«
    War
dieser alte Mann ein Ketzer? War er einer dieser Verrückten, die
der Reichsacht unterlagen? Versteckte er sich deshalb in einer Höhle,
weit entfernt von St. Benedikt, der Hauptstadt ihres Heimatreiches?
    Der
Alte ahnte offensichtlich, woran sie dachte, als er sie mit einem
Lächeln bedachte. »Ich werde dir noch zeigen, wovon ich
spreche. Doch erst einmal müssen wir klären, was wirklich
geschah.«
    Sofie
nickte. »Eines Nachts erfuhr
eine nahestehende Freundin Marianas von der Geburt der heiligen
Minoush und ihrer Zwillingsschwester Keila. Natürlich kannte
damals niemand Minoushs Bestimmung. Damals war die Magie nicht
erforscht wie heute, und die Wahrsagerei, auch Blaumagie genannt, war
damals fast unentdeckt, bis ihr großer Meister Nostradamus sie
weitgehend erforschte und auf der Erde und in Ayorweden für
Furore gesorgt hat.«
    Sofie
nickte bedächtig. Sie kannte die Geschichte des Nostradamus gut.
Er war einer der wenigen Magier, die sich offen zu ihren magischen
Gaben bekannt hatten. Nur wenige Monate, nachdem Ayorweden erschaffen
worden war, wurde ein Amt eingeführt, das sicherstellen sollte,
dass kein Sapier erfahren würde, dass es noch Magier gab. So
wollten sich die Magier vor weiteren Angriffen der Sapier schützen.
Nostradamus war einer der Ersten gewesen, der diesem Amt in den Weg
kam. Mit seinem offenen Umgang mit der Magie war er ein Dorn im Auge
der v
    Verborgenen
Ritter, die für die Geheimhaltung der Magie zuständig
waren. Sie hatten ihm einen Fluch angehängt, der ihn im Laufe
seines Lebens langsam geschwächt hat, bis er schließlich
knapp neunzig Jahre nach Entstehung Ayorwedens verstorben war. Die
magische Gemeinschaft hatte ihm viel zu verdanken, hatte er doch
kraftvolle Heilzauber entdeckt, und mehr noch, er hatte als Erste den
Weg der Blaumagie beschritten. Es waren viele Magier gefolgt, die
sich vorgenommen hatten, diesen Zweig der Magie weiter auszubauen.
Nicht wenige waren wegen ihrer Sensationsgier von den Sapiern
ferngehalten und unauffällig ausgelöscht worden.
    »Aber
das würde jetzt zu weit führen. Natürlich gab es
damals noch viele andere Magier, die ebenso starke Kräfte hatten
wie Minoush. Doch das vertuschen die Wächter unserer Religion.
Es gab damals sogar einen ganzen Stamm, der nur aus Magiern mit
überirdischen Kräften bestand. Wir befinden uns heute in
einer ihrer Ruinen.«
    »Die
Wedier? Wie kann das sein? Entstanden sie nicht erst nach
Ayorweden?«, fragte Sofie verwirrt. Der alte Mann brachte ihre
Weltsicht in gefährliches Wanken.
    »Nein,
hier steht geschrieben, dass sie es gewesen waren, die Minoush mit
ihren Kräften und zusätzlichen zwölf Gaben
ausgestattet haben.«
    »Nein, es waren
dreizehn Gaben! Sie besaß dreizehn Gaben«, widersprach
Sofie. Sollte dieser alte Mann das denn nicht wissen?
    »Das
stimmt nicht ganz, sie erhielt nur zwölf Gaben von den Wedern,
die Letzte schlummerte bereits in ihr.«
    »Oh!«
Sofie wartete, dass der alte Mann fortfuhr.
    »Die
Wölfe erhielten einen Hinweis, wonach in Bonndorf ein mächtiges
Baby
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