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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange
Autoren: M. V. Carey
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Ringelnattern in die Schuhe tun.«
    Allie schnaubte verächtlich. »Ringelnattern würde Asmodi rei-zend finden. Mir schwebt vor, ihm ordentlich einzuheizen!«
    »Schon wieder Erpressung?« meinte Justus gelassen.
    »Er ist selber schuld, weil er sich in mein Haus eingeschlichen hat! Nur kann ich rein gar nichts über ihn in Erfahrung bringen.
    Er redet nicht mit mir – anscheinend sieht er mich überhaupt nicht. Und Tante Patricia will mir nichts verraten. Irgend etwas Merkwürdiges gibt es da an ihm, und sie will nicht, daß ich es erfahre.«
    »Aber wenn sie es doch schon weiß –« fing Peter an.
    »Was sie weiß, kann nichts wirklich Schlimmes sein«, unterbrach Allie, »oder sie würde ihn nicht mehr um sich dulden. Sie ist ein bißchen schwer von Begriff, aber sie ist nicht böse. Ich brauche jedenfalls Tatsachen, mit denen ich ihn regelrecht fertigmachen kann. Ich muß wissen, woher er kommt und was er im Schilde führt. Und das ist eure Aufgabe. Paßt auf: Heute abend gibt Tante Patricia eine Party. Sie hat die Gäste telefonisch eingeladen, und Asmodi hat irgendein Gebräu als Punsch zusammengemixt.
    Wenn es also eine Party gibt, kommen noch andere Leute ins Haus, und die werden uns vielleicht wegen Asmodi einen Fingerzeig geben. Und da das Haus mir gehört, seid ihr zur Party auch eingeladen.«
    »Zum Punschtrinken?« fragte Peter.
    »Nein. Ihr macht überhaupt nicht mit. Ihr beobachtet nur. Dann spürt ihr den Gästen bis zu ihrer Behausung nach, oder wir überlegen uns sonst etwas Geeignetes. Wir treffen uns um acht draußen vor der Garage. Kommt hinten herum, damit euch vom Haus aus niemand sieht.«
    Sie stand auf. »Und daß ihr auch kommt«, sagte sie warnend.
    »Oder ich unterhalte mich mit Mrs. Jonas über diesen Geheimeingang.«
    Justus und Peter hörten, wie sich ihre Schritte über den Schrottplatz entfernten. »Da haben wir also einen neuen Kunden, ob uns das nun paßt oder nicht«, sagte Justus.
    Er schob einen Eisenrost hinter der Druckerpresse zur Seite, und eine weite Wellblechröhre kam zum Vorschein, die mit alten Teppichstücken ausgepolstert war. Das war Tunnel II, ein weiterer Geheimdurchgang auf dem Betriebsgelände. Er führte unter den Stapeln von Gerümpel hindurch, die den Campinganhänger der drei ??? den Blicken entzogen. Am anderen Ende der Röhre öffnete sich eine Falltür direkt in die Zentrale.
    »Was hast du vor?« fragte Peter.
    »Ich glaube nicht, daß Bob heute morgen in der Bücherei arbeitet.
    Ich werde ihn anrufen und ihm sagen, daß wir alle drei zu einer Party eingeladen sind.«
    »Da geh’ ich mit«, sagte Peter. »Ich will die losen Bretter hinten am Zaun festnageln. Schade, daß wir unser Rotes Tor aufgeben müssen, aber mit Allie Jamison in der Nachbarschaft bleibt uns ja wohl nichts, anderes übrig.«

Die singende Schlange
    Es dämmerte schon, als Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews am Haus der Jamisons vorüberschlenderten.
    »Nicht sehr groß, die Party«, sagte Justus.
    Vor dem Haus parkten drei Autos – ein orangefarbener Sportwagen, ein grüner Kombiwagen und ein verstaubter beigefarbener Wagen. In einiger Entfernung vom Haus überquerten die drei ???
    einen unbebauten Platz, um zur Garage hinten auf dem Grundstück der Jamisons zu gelangen. Allie Jamison erwartete sie bereits. »Die Gesellschaft ist versammelt«, verkündete sie.
    »Sie sind im Speisezimmer, und die Glastüren zur Terrasse sind offen. Seid leise und kommt mit.«
    Sie schlichen zur Terrasse mit den schattenspendenden Glyzinien.
    Am Rand der Terrasse blieb Allie stehen.
    Justus zog einen Glyzinienzweig zur Seite und schaute über Allies Schulter in das Speisezimmer.
    Was er sah, unterschied sich gründlich von einer Party, wie er sie kannte. Es waren fünf Menschen im Raum, und sie umstanden den Tisch in schweigender Runde. Miss Osborne trug ein langes, hochgeschlossenes purpurfarbenes Gewand mit weiten Ärmeln, Ihr gegenüber stand der Mann, der sich Mr. Asmodi nannte. Er war ganz schwarz gekleidet, wie an dem Tag, als ihn die Jungen zum ersten Mal gesehen hatten. Sein blasses Gesicht war vom Schein zweier hoher roter Kerzen erleuchtet, die in schweren Silberleuchtern staken. Sein schwarzes Haar war ziemlich kurz geschnitten, aber es war nach vorn gebürstet, so daß einzelne Fransen bis zu den dichten Augenbrauen reichten.
    Zur Linken Asmodis stand eine magere Frau in orangefarbener Robe. Wie Miss Osborne hatte sie getöntes Haar, aber in der Farbe hatte sie sich vergriffen: Das
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