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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange
Autoren: M. V. Carey
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Schutz durch so zweifelhafte Mittel verlangt, der muß in eigenartiger Weise anfällig sein – für unbestimmte Ängste, Bedrohun-gen . . .
    Immerhin – das Erscheinen des dunklen Mr.  Asmodi schien die Dame freudig zu stimmen.
    Leistet er wohl Lebenshilfe?

    Erst am späten Abend, kurz vor dem Einschlafen, dachte Justus wieder an das Haus der Jamisons und die Dose mit der Heilsalbe
    – Kräuter, bei Neumond gesammelt. Er lächelte und zog die Bettdecke bis zum Kinn herauf. Er war schon beinahe einge-schlafen, als das Pochen an der Haustür losging.
    »Mrs. Jonas! Mrs. Jonas, lassen Sie mich rein!«
    Justus sprang aus dem Bett, schnappte sich seinen Bademantel und war mit einem Satz auf dem Flur. Tante Mathilda war auf der Treppe schon halb unten, Onkel Titus im Gefolge. Justus kam nach und sah noch, wie seine Tante die Tür aufschloß.
    Marie, das Mädchen der Jamisons, wäre fast zur Tür hereinge-stürzt. »Oh, Mrs. Jonas.« jammerte sie. Sie war in Bademantel und Hausschuhen.
    »Marie, was ist denn?« fragte Tante Mathilda.
    »Kann ich heute nacht hierbleiben?« bat Marie inständig. Sie ließ sich kraftlos in einen Sessel fallen und fing an zu weinen.
    »Marie, was ist denn nur los?«
    »Das Singen!«
    »Was?« sagte Tante Mathilda.
    »Das Singen.« Marie krampfte die Hände ineinander. »Da ist irgendwas in diesem Haus, und das singt immerzu.« Sie griff nach Tante Mathildas Arm. »Es war schauerlich. So etwas habe ich noch nie gehört. Da geh’ ich nicht wieder hin!«

Ein schwieriger Auftrag
    So behutsam es ging, befreite sich Tante Mathilda aus Maries Griff. »Ich werde drüben anrufen«, sagte sie.
    Marie schniefte ein bißchen. »Rufen Sie nur an«, sagte sie. »Aber ich gehe nicht zurück!«
    Tante Mathilda wählte die Nummer der Jamisons und erreichte Miss Patricia Osborne. Das Gespräch war kurz. »Miss Osborne sagt, sie habe nichts Ungewöhnliches gehört«, berichtete Tante Mathilda, als sie den Hörer aufgelegt hatte.
    »Natürlich sagt Miss Osborne das!« rief Marie.
    »Was soll das heißen?« fragte Tante Mathilda.
    »Na, daß . . . daß sie eben sonderbar ist und sich in diesem Haus sonderbare Dinge tun! Da geh ich nie wieder hin. Nicht um alles in der Welt!«
    Mehr wollte Marie dazu nicht sagen, und zurück ging sie tatsächlich nicht. Sie blieb über Nacht im Gästezimmer. Am Morgen ging Onkel Titus zum Haus der Jamisons hinüber und holte ihre Koffer, die Allie Jamison gepackt hatte. Dann fuhr Onkel Titus Marie nach Los Angeles, wo ihre Mutter wohnte.
    »Ich möchte nur wissen, was Marie da gehört hat«, sagte Justus Jonas, als sie fort war.
    Tante Mathilda zuckte nur die Achseln.
    Die Sache beschäftigte Justus immer noch, als er ein paar Tage darauf am späten Vormittag vom Wohnhaus über die Straße zum Schrottplatz ging. Patrick und Kenneth, die beiden irischen Brüder, die im Geschäft mitarbeiteten, machten gerade einen Kaminsims aus Marmor sauber. Onkel Titus hatte ihn der Abbruchfirma abgekauft, die in der Nähe von Hollywood ein abgebranntes Haus abriß.
    »Peter ist in deiner Werkstatt«, sagte Patrick.
    »Er wollte an die Druckerpresse«, sagte Kenneth.
    Justus nickte. Man brauchte ihm nicht zu erzählen, daß die Presse in Betrieb war. Er hatte sie aus alten Teilen selbst zusammenge-baut, und die Maschine war zwar sehr nutzbringend, aber sie machte auch viel Lärm. Schon als er durch das Hoftor der Firma Jonas getreten war, hatte er das vertraute Stampfen und Ächzen erkannt. Justus ging rasch zwischen Stapeln alten Bauholzes und ausgedienter Eisenträger hindurch zu seiner Freiluftwerkstatt. Sie nahm eine abgelegene Ecke des Lagerplatzes ein und entzog sich so Tante Mathildas Einflußbereich. Zur Straße hin war die Werkstatt durch den hohen Holzzaun abgeschirmt, der den ganzen Schrottplatz umgab, und Schutz gegen Unwetter bot ein zwei Meter breites Dach, das überall innen am Zaun entlanglief.
    Onkel Titus hatte das Dach angebracht, um darunter seinen wertvollen Trödel geschützt aufzubewahren.
    In der Werkstatt fand Justus Peter ’ Shaw über die Druckerpresse gebeugt, wo gerade eine Neuauflage ihrer Visitenkarten durchlief.
    Justus nahm sich eine der Karten und sah sie prüfend an. Der Text lautete:

    Die drei Detektive
    ???
    Wir übernehmen jeden Fall
    Erster Detektiv: Justus Jonas
    Zweiter Detektiv: Peter Shaw
    Recherchen und Archiv: Bob Andrews

    Peter hielt die Presse an. »Zufrieden, Kollege?« fragte er.
    Justus nickte. »Sehr ordentlich«, sagte er. »Und es
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